Dein Podcast über Videokommunikation 4.0
Florian Gypser: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Wenn du diese Folge als Video schaust, dann wirst du feststellen, das Bild kenn ich gar nicht, es sei denn, du die Folge der letzten Woche schon angeschaut und angehört. Ich hab heute mal aus Zeitgründen beschlossen, nicht in mein Studio zu gehen, sondern bei mir im Büro den Podcast aufzunehmen. Ich hör's schon, Gott, Gott, Dekadenz, der Gipser, wie kann er nur? Völlig zu Recht, wie kann ich nur? Allerdings habe ich auch hier bei mir ein Büro, dekadent wie ich bin, nicht nur ein gutes Podcast-Mikrofon von der Firma Rode, sowie ein paar Studio-Monitore stehen, sondern auch Akustikvorhänge und an sich eine ganz gute Raumakustik hier drin. Und deshalb habe ich mir gedacht, ich habe halt so viel zu tun gehabt, jetzt letzten zweieinhalb Wochen fast nonstop auf Tour und wollte jetzt einfach mal zwei fliegen mit einer Klappe schlagen. So, jetzt genug gerechtfertigt. Ich wollte es einfach Nur erwähnen, falls du dich wunderst, es sieht komisch aus. Und ich arbeite heute mit einem verpönten virtuellen Hintergrund für alle, die nur zuhören. Aber ich muss sagen, ich finde ihn eigentlich ganz schick. Also Riverside hat da paar ganz nette Sachen eingebaut. Anyways. Ähm ... Ja, Thema heute. Ich ... irgendwie kam mir vor einer Weile der Gedanke, dass ... es eigentlich ja gar kein Zufall ist, dass ich hier bin, wo ich hier bin. Und wahrscheinlich keiner, meinen Podcast ... hört, weiß, was es hier so alles auf sich hat mit dieser Location, wo wir hier sitzen. Wir sehen es nicht aus Spaß hier in Waldorf. Das ist also kein Zufall. Waldorf in der schönen Eifel. Zwischen dem Ahrtal und Koblenz gelegen. Oder zwischen Bonn Koblenz ein bisschen weiter betrachtet. Das ist ein kleines idyllisches Dörfchen, wo sich normalerweise kein Mensch hin verirrt. Es sei denn, er hatte irgendwann in den 80er, 90er Jahren mal mit der deutschen Musikbranche zu tun und nicht nur mit der deutschen, sondern auch weltweit mit bestimmten Musikern, mit Musikstars, insbesondere mit solchen, die Keyboards oder Synthesizer gespielt haben. Und wie es dazu kam, dass ich dann hier in dem örtlichen gelandet bin und auch in dem Firmengebäude, das möchte ich heute mal erzählen, also heute ist Märchenstunde mit Onkel Florian.
Florian Gypser: Heute gibt es mal keine Benefits, keine Tipps, keine Tricks, kein Input, keine Insights zum Thema Videokommunikation. Heute erzähle ich mal so bisschen was. Plaude ich einmal aus dem Nähkästchen, wie ich überhaupt zu dem gekommen bin, was ich heute mache. Ja, ich habe ganz klassisch Zivildienst bzw. klassisch Abitur gemacht, wie man das so macht. Übrigens das große Latrinum habe ich gemacht, Latinum heißt ja eigentlich immer Latrinum. Ich habe wirklich Latein sehr gerne gemocht, muss ich ganz ehrlich sagen. Gar nicht mal die Grammatik, sondern mehr Übersetzung und Interpretation. Das lag mir auch. Und seinerzeit, damals kurz nach dem Krieg, musste man ja noch zum Zivildienst oder zur Bundeswehr, ich habe Zivildienst gemacht, 13 Monate, war in der Fachklinik Bad Tönnesstein, das ist hier die Ecke, ein ehemaliges Kloster. Das war ehrlich gesagt sehr prägend für mich. Das war eine Sucht und Alkohol. Alkoholikerklinik für Alkoholkranke und Medikamentenabhängige. War irgendwo schon eine schöne Zeit, muss man sagen. Ziviliens war ja nicht nur anstrengend, war ja auch manchmal recht locker. Aber hat mich trotzdem geprägt, muss ich ehrlich sagen. Also mein Traum war ja damals in der Musikindustrie, mein Geld zu verdienen und dann so stark im Alltag mit alkoholkranken Menschen zu tun zu haben. Das hat mich doch ein bisschen, muss ich ehrlich sagen, mitgenommen. Man sagt ja immer Sex, Drugs and Rock'n'Roll in der Musikbranche. Das ist ja nicht mehr, das war früher mal. Ja, das kann auch ganz andere Auswüge sein. Nun gut, also da war ich 13 Monate, hatte eigentlich eine ganz gute Zeit. Und dann weiß ich noch, das war so im Januar 1997, Januar 97, glaube ich, war es, nee, Januar 98. Gott. Da muss ich mir langsam Gedanken machen, was ich nun ab August 1998 machen möchte. Also meine ursprünglichen Berufswünsche. Der erste war mal Schreiner. Ich weiter vor. Ich wollte Gitarenbauer werden. Da gibt es nämlich einen Koblenz. Den gibt es immer noch. Den es in Fritz Rössl. Gitarenladen, Gitarre und Bässe. Und der Fritz Rössl war seinerzeit Gitarenbaumeister. Hat aber niemanden ausgebildet. Und ansonsten ...
Florian Gypser: Ja, war es schwierig, Ausbilder zu finden. Ich würde auch sagen, das auch recht schwieriges Geschäft. Das hab ich früher erkannt, hab gedacht, dann wirst du einfach Schreiner. Ich hatte damals auch ... Man ist ja so eine Eifel hier, ist wie ein Girl, man kennt sich und hilft sich, was so viel hört, wie man hilft sich und kennt sich. Also über Kontakte hier ... auch durch meine Eltern ... hatte ich zu den Patriss in Mariellach, das bekannte Kloster hier in der Nähe, hatte ich Kontakt. und die suchten damals in der klostereigenen Schreinerei, also das waren jetzt aber keine Münche, das waren weltliche Angestellte und Azubis. Da suchten die auf jeden Fall einen Azubi. Und das habe ich mir angeguckt und die haben mir angeboten, damals da auch meine Ausbildung zu machen. Aber irgendwie so richtig gezündet hat es bei mir nicht. Und dann weiß ich noch, im Februar oder so 1998 dachte ich mir, irgendwie, irgendwie das Thema Audioproduktion war sowieso mein Herzensthema. Damals noch besonders auf Musik bezogen. Und ich weiß gar nicht mehr woher. Ich glaube, das war noch so richtig Hardware, also richtig Prospekte, die ich geschickt bekommen habe von einer privaten Hochschule in Köln, der SAE. Und die hatten im Februar einen Tag der offenen Tür. Und dann weiß ich noch, bin ich dann irgendwie am Nachmittag vier nach Köln gefahren. Das war dunkel, das war regendäufig, das war fies. Als ich ankam, hab ich mich auch total verfahren und hätte beinahe den Laden gar nicht gefunden. Aber in letzter Sekunde noch die richtige Abzweigung erwischt und kam ins Paradies. Weil die SAE als Privatschule hatte damals schon den großen Vorteil, dass sie einfach technisch absolut state of the art und up to date war. Die hatten wirklich alles das, was man sich so erträumte, was damals in der Industrie normal war. Nur, dass man halt als Student darauf arbeiten durfte und es kennenlernen durfte. Und da war es mich geschehen. Mein Vater war weniger begeistert. Aber er hat gesagt, okay, eine Ausbildung finanziere ich dir. Die musst du auch durchziehen. Ein paar Monate später haben wir noch mal einen privaten Einzeltermin gemacht und das Ganze anguckt. Und er hat zugesagt.
Florian Gypser: Und dann im... Boah, wann war das? Im September 98 habe ich dort mein Studium. Für etwas über zwei Jahre war das damals noch. Als Diplom Audi Ingenieur begonnen und abgeschlossen. Und ja, dann suchte ich einen Studentenjob. damals im Januar 99, Gott, das weiß ich alles noch, beim Mineralbrunn Apollinares. Auch hier bei uns in der Gegend. Die sitzen im Ahrtal, direkt unter der Autobahnbrücke. habe ich einen Nebenjob, einen Aushilfjob gemacht und musste da im Schneeregen Wasserkisten vier, fünf Stunden am Tag stapeln, leere Kisten. Es war auf jeden Fall eine Lektion in Demut. Muss ich ehrlich sagen, war ganz gut, dass ich das eine Zeit lang gemacht habe. Aber irgendwann war es mir ein bisschen zu blöd vom Anspruch, weil ich hätte gerne schon was gemacht, wo man auch so bisschen mit Köpfchen dabei ist. Und da begab es sich, dass ein Freund meines Vaters sagte, Mensch, da gibt es eine Firma, die ist hier in der Nähe. Die suchen dringend eine Aushilfe, da musst du irgendwie Sachen verpacken. Mein Vater, der sich da mit der ganzen Branche überhaupt nicht auskannte, der sagte, ich glaube, da musst du CDs verpacken, die verschicken irgendwie CDs. Na ja, und dann habe ich da angerufen, hatte einen Termin, hingefahren und dann stellte sich raus, das war die Firma Waldorf Electronics. Die saßen damals noch hier quasi im Paralleltal zum Fingstbachtal, wo der Ort Waldorf sitzt. Also die Firma heißt, die gibt es auch noch, die heißt natürlich nach dem Ort Waldorf benannt. Und die saßen damals im Schloss Arental und ich bin darunter an dieses Schloss schwer beeindruckt. nach Feierabend. Und das Witzige, deshalb finde ich es immer so spannend, wenn man so bisschen zurückguckt, das Witzige ist, damals lernte ich meinen späteren Chef kennen, der mittlerweile seit 26 Jahren nicht nur ein guter Freund, sondern auch seit 24 Jahren mein bester Freund ist, nämlich den Frank.
Florian Gypser: der mittlerweile seit zweieinhalb oder drei Jahren auch freiberuflich bei mir in der Firma mitarbeitet. Also es ist witzig, wie die Dinge sich überlaufe der Zeit doch fügen. Ja, dann habe ich da angefangen als studentische Hilfskraft. War witzigerweise in der Synthesizer-Produktion, also da wurden die Synthesizer zusammengeschraubt. Klar, da saßen auch die Entwickler und Marketing und alles. Aber ich war dann als Aushilfe in der Produktion tätig, habe Geräte getestet, gebaut. Ich viele spannende Sachen erlebt. Ich auch Einzige, der von der Ausbildung her aus dem Bereich kam, was natürlich auch ganz spannend war. Ich habe ein paar schöne Sachen erlebt. haben mal auf Zuruf, so 24 Stunden vorher, eine Anfrage bekommen von Simply Red damals, die war noch auf Deutschland Tour. Der eine Kibor da wollte unbedingt einen Waldorf Synthi haben. Dann haben wir in der Nacht Nebelaktion, weiß ich noch, bis nachts halb zwei in der Nachtschicht. Das passende Modell ein bisschen customized zusammengebaut, sind am nächsten Tag mit einer kleinen Abordnung danach Frankfurt in die Festhalle zum Konzert gefahren und haben ihn backstage dann persönlich überreicht. war ganz spannend.
Florian Gypser: Dann waren wir auch mal von Al Jarros Keyboarder eingeladen worden zum Konzert in Mainz und ähnliche Dinge. Musikmessen habe ich viele mitgemacht, die gab es ja damals noch in Frankfurt. Da kamen auch so einige bekanntere und vielleicht auch wenige bekanntere Stars und Sternchen aus der Musikbranche. Ich erinnere mich noch, ich hatte ein paar lustige Gespräche mit den Machern von Snap. Ich weiß noch nicht, der eine heißt Luca Ancelotti, glaube ich. Also quasi Snap selber. Also es war insgesamt eine echt spannende Zeit. Und nach dem Studium, also während des Studiums, war ich schon regelmäßig eigentlich jedes Wochenende mit Bands auf Tour, viel Cover- und Partybands, die haben natürlich Geld gebracht, aber auch ein, zwei andere Bands, wo ich bei der Albumproduktion dann auch mitgeholfen habe. Und nach dem Studium tat sich dann bei Waldorf damals Witzigerweise eine Stelle auf. Die suchten damals einen Festangestellten für die Qualitätssicherung. Ich habe auch im Service als Servicetechniker ein bisschen gearbeitet, weil im Studium auch ein gewisser Part Elektrotechnik war. Damals habe ich dann so unterm Mikroskop mit zitternden Händen gelernt, SMD Platinen, DSPs und sowas zu löten. Da habe ich echt eine ganze Menge damals von meinem, wie gesagt damals noch Chef-Rank. bis hin zu, dass man nach Feierabend die ISDN-Anlagen von der Firma repariert und neue Kabel verlegt haben oder Netzwerk und so. Netzwerktechnische Geschichten habe ich alles damals von ihm gelernt. Denn seine damalige Freundin, weiß ich nicht, wohnte in Köln und der war halt unter der Woche abends oft alleine und hat dann so paar Sachen der Firma erledigt und ich war Single und haben wir einfach viel zusammen erlebt, im Sommer auch viele Abende im Biergarten verbracht. Also war echt eine witzige Zeit. Und dann habe ich bei Waldorf angefangen in der Festanstellung. Das war schon eine spannende Zeit. wie gesagt Qualitätsmanagement. Ein Teil der Geräteproduktion wurde damals ausgelagert. Dann musste ich dann zu den Produzenten fahren, die Geräte abnehmen und habe natürlich auch rund Musikmessen und ähnliche Veranstaltungen damals viel mit der Firma zu tun gehabt. Und das Spannende ist eigentlich, woher die Firma Waldorf kommt.
Florian Gypser: Das wissen die wenigsten. Hier im Dorf weiß man das so. Hier und da, über die letzten 25 Jahre, die ich hier schon in Waldorf ungefähr bin, meine Firma habe ich im Mai 2003 in Waldorf gegründet. Beziehungsweise in eine Bad Breis im Nachbarort. 2003, 2005 sind wir hier in die Räumlichkeiten eingezogen. Das sind die ehemaligen Firmenräumlichkeiten der Firma Waldorf Electronics. Es ein spezielles Gebäude, sehr alt. Ich glaube von 1912, hier war früher mal eine Weberei drin. Aber es war für uns perfekt, weil es das einzige gewerbliche Gebäude hier im Ortskern ist. Und hier gab es damals halt schon ein Tonstudio. Das war ursprünglich ein kleines Vorführstudio für Synthesizer und E-Drums. Denn bei Waldorf waren, bevor es die Firma Waldorf an sich gab, war hier ein Musikinstrumentenvertrieb drin, ein Europaweiter. Und hier waren unter anderem auch die berühmten Simmons Drums. Ihr kennt sie vielleicht, die achteckigen E-Schlagzeuge. Die hatten wir in 80er-Jahren, hat die jeder gespielt. Also bekannteste User waren der Flapper damals, der Schlagzeuger, hatte beim Autounfall einen Arm verloren und durch die E-Drums konnte er trotzdem noch mal Schlagzeug spielen oder eine Kopie davon von der Firma Dyna Chord wurde gerne von den Flippers genutzt. Und alles, Rang und Namen hatte, AHA, Nena und und und, haben damals Simmons Drums gespielt. Und auch PPG-Synthesizer, da war auch hier jahrelang ... der, ich glaube sogar zeitweise der internationale Vertrieb. Und gegen Ende der 80er Jahre hat die Firma PPG beschlossen, ihre Tore zu schließen. Gründer Wolfgang Palme hatte da irgendwie, man sagte es mir, keinen Bock mehr und hat die Firma zugemacht. Und hat aber noch ganz am Ende zusammen mit der Geschäftsführung des Vertriebes TSI damals den Gedanken entwickelten eigenen Synthesizer. die Firma TSI zu bauen und daraus ist dann die Firma Waldorf entstanden. die Legende sagt, auf einer servierten oder Bierdeckel wohnen so die Keyfacts, was der Synthie können müsste, zusammengetragen. Und dann ist der sogenannte Microf1 damals in Zusammenarbeit mit Wolfgang Palm, der übrigens den ersten digitalen Synthesizer der Welt, zumindest den ersten kommerziellen digitalen Synthesizer der Welt Ende der 70er Jahre schon entwickelt hat, der wurde dann hier in Waldorf
Florian Gypser: gebaut wirklich. da gibt es sogar noch im Internet, wenn du ein bisschen recherchierst bei YouTube, vom SWF Fernsehen damals eine Reportage hier aus der Neustraße in Waldorf. Das war wirklich noch JWD, also ganz weit weg damals, die Zeiten, hier die Sundis gebaut wurden. Ja und so entwickelte sich das in den 90ern. Wie gesagt, ich bin Ende der 90er zugekommen, wurde Waldorf zu einer ganz, großen Marke in der damals sehr populären Eurodance und Trans-Technoszene. Also da gab es eigentlich keinen bekannten Song, keine bekannte Produktion, wo nicht ein Waldorf Synthi drauf zu hören war. glaube, erste Mal so richtig hat man die Waldorf Synthis bei I've Got The Power von Snap gehört. Die haben sich nämlich damals, ich glaube zwei oder drei Synthesizer von Waldorf ausgeliehen, ihren großen ersten Hit zu produzieren, weil sie sich damals noch keinen eigenen Synthi leisten konnten, weil die waren ja doch schon ein bisschen teurer. Ja, dann war hier wie gesagt viele Jahre in diesem Gebäude verzieht. Die Firma Steinberg ist auch hier teilweise Bestandteil, also Firma TSI hatte Anteile an Steinberg. Für jeden, der sich bisschen mit Musik auskennt, sind die Erfinder der modernen DAW oder MIDI-Sequencer, also im Prinzip Software, womit man Musik komponieren und produzieren kann. Und so gibt es eine ganze Menge bekannter Firmen, MIDI-Man im Audio, Excess Music Innovation, Electron Radical Technologies. Celemonie, das war die Firma, die die Tonhöhenbearbeitung von Gesang erfunden hat. Melodyne, ich gehörte zu einem der allerersten User von Melodyne, also der Software, mit der man wirklich, wenn einer was eingesungen hat, die einzelnen Töne bearbeiten verschieben konnte. Und hab auch jahrelang als Melodyne-Operator gearbeitet, also für Musikproduzenten, ja, Gesang gerade geschoben als Dienstleistung. Also hier war schon ein bisschen der Punk los, hier waren auch, das hab ich später erst erfahren, Viele, viele Weltstars, also zu den Usern von Waldoff. hab mir hier bisschen was aufgeschrieben, weil es sind so viele mal die wichtigsten rausgeschrieben. Ein absoluter Hardcore-Power-User bis heute noch. Die Firma Waldoff gibt's nämlich, die heißt mittlerweile Waldoff Music und sind in Remagen. Hans Zimmer, ganz großer User bis heute. Vangelis, Jean-Michel Jardin, Diepeche Mode, Nine Inch Nails, Björk, Inja, Aha auch.
Florian Gypser: Jahre lang Hardcore-User in 80ern auch schon, PPG-Synthesizers und so weiter und so fort. Dann Michael Jackson war auch ein Waldorf-User, der den großen Wave, das war so 20.000 DM, Synthesizer, den hatte er im Studio. Also er konnte ja wohl selber nicht spielen, aber irgendwie seinen Keyboarder hatte in dem Studio von Michael Jackson, den Synthi stehen. Und ich weiß noch, der damalige Product Support, der hier einen Telefonsupport gemacht hat und später auch einen E-Mail-Support, der hat sogar für Michael Jackson damals Spezielle Sounds für einige Produktionen in den 90er Jahren produziert. Was mich als alten ganzen Roses-Fan, ich mir seit meiner Kindheit, also heute nicht mehr so glühend, aber in meiner Teenager-Zeit war ich ja großer ganzen Roses-Fan, insbesondere Slash. Und was mich dann doch beeindruckt hatte, dass Axl Rose mit seinem dass Pseudo, Guns and Roses Ende der 90er Jahre auch Waldorfs-Synthes benutzt hat. Da gibt es die Legende, dass in der Millenniums-Sylvesternacht beim Aufbau abends alle keyboarder, also alle synthesen Keyboards von Keyboarder damals aus dem LKW gefallen sind. Und von den ganzen großen japanischen Firmen, die Geräte waren alle kaputt, weil die haben meistens so eine Plastikhaube als Oberteil und Metallboden. Und die Waldorfs-Synthesizer waren immer schon aus einem Vollmetallgehäuse, also aus Blech. und die haben den Sturz überlebt und dann hat der Keyboarder das ganze Silvester-Konzert der Legende nach mit Waldorfs und Lies gespielt. Ja, also ist schon spannend, was hier in Waldorf passiert ist. Ich könnte noch ewig weiter erzählen. hab mir gerade mal aufgeschrieben, Simmons Drums wurden von Phil Collins gespielt, von Def Leppard, Duran Duran, Ultra Vox, Nena und so weiter und so fort. Ich hab erst später von Frank, der sich nicht so viel entlocken lässt, dass hier in diesen Räumlichkeiten, wo wir heute sind, diverse Weltstars waren. Also die ganze Touring-Band von Joe Cocker, Tina Turner waren hier. Phil Collins soll hier gewesen sein.
Florian Gypser: Weil Waldorf hat damals den Dachvertrieb für die Simmons Drums gemacht, oder TSI wie der Vertrieb hieß, für diese E-Drums. Und hat als erste Firma auch die Sounds getunt. Also man konnte sich andere Sounds für die E-Drums einbauen lassen. Das war damals so nichts mit Software, das waren ja wirklich Bauteile, so E-Drums, wo die Sounds drauf waren. Und der Legende nach soll hier... Phil Collins mal gewesen sein, E-Drumset tunen lassen oder abgeholt haben auf Tour. Genauso wie Peter Gabriel auch mal hier in dem Gebäude war, der hatte den PPG-Synthesizer irgendwie hier abgeholt. Ja, also sind schon wilde Stories. Ich kenn auch nur einen Teil dessen, was hier passiert ist. Umso spannender finde ich es, dass wir jetzt mittlerweile hier gelandet sind. Ich hatte ja jahrelang mein Tonstudio, das gibt's hier auch noch, und das Tonstudio meiner Frau ist auch noch hier. Ich bin im ehemaligen ... was die Firma Walloffe gebaut hat, damals noch zum Vorführen der Simmons Drums. Ich hatte jahrelang meine eigene Trainingsfirma hier zum Thema Musik und Audioproduktion, auch. Meine Frau hat auch zeitlang als Dozentin im Bereich Musikproduktion, die ist ja Musikproduzentin auch mitgearbeitet. Und diverse andere Dozenten hatten wir auch. paar bekanntere Leute aus der Musikszene waren hier als Gastdozenten. Es ist spannend, dass das in den Räumlichkeiten der Firma Waldorf stattgefunden hat. viele Jahre, was uns natürlich auch ein bisschen einen Vorteil gebracht hatte, weil man kannte die Firma Waldorf und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die hierher kamen. Ich immer schwer beeindruckt, den heiligen Hallen von Waldorf sein zu dürfen. Ich habe auch noch einen Flur von diesem Riesen, man nannte ihn auch den Altar, das ist Riesen-Synthesizer von Waldorf The Wave. Da ich auch noch ein komplett intaktes Gehäuse. Es ist zwar kein Innenleben drin, aber sieht so aus, als wäre der noch vollständig. hängt hier an der Wand. Und ich habe natürlich selber eine ganze Reihe von Waldorfsynthesisern, ich mir so in der Zeit, wo ich bei der Firma gearbeitet habe, dann auch selbst zusammengebaut habe. Ja, spannend. Wir sind immer noch seit über 20 Jahren in gleichen Räumen. Heute halt mit einer ganz anderen Mission. Heute geht es Studios bauen, vor allen Dingen aber auch die ganzen Erfahrungen, die ich hier in meinen Trainings, Coachings und Seminaren über 20 Jahre halt sammeln durfte. Bereich Erwachsenenbildung Richtung ...
Florian Gypser: Technik, hauptsächlich Videoproduktion, das alles weitergeben zu dürfen. Also, ist lustig, wenn man schaut, wie sich die Zeit geändert hat. Am schönsten finde ich immer zu sehen, dass gewisse Konstanten geblieben sind, hier unsere Firmenräumlichkeiten, wo wir auch nicht raus wollen, weil das so bisschen zweite Heimat ist. Wir haben ja fünf Minuten zu Fuß zu unserem eigentlichen Nachhause. Na ja, natürlich mein bester Freund Frank, wo ich total happy bin, dass er jetzt Teil meines Teams ist und seine umfangreiche Expertise. Der ist auch noch aktiv als Produktionsleiter bei der Firma Waldorf und ist nebenberuflich bei mir tätig. Und er eine wahnsinnige Expertise im Bereich Elektrotechnik, Produktentwicklung, wirklich Hardwareentwicklung. Er hat auch das Design für unsere Kabelwanne, unsere unser Power-Management-System gemacht und alles. Da freue ich mich wirklich riesig drüber. Also, spannende Sache. Genauso hat sich auch durch Waldorf damals und das Studium hier ergebene Zusammenarbeit mit einer Band hier aus der Gegend. Da könnte ich fast schon eine eigene Podcast-Folge drüber machen, denn mit der Band Blue, es leider seit vielen Jahren schon nicht mehr gibt, war ich auch einige Jahre auf Tour und dann haben wir super spannende Events gehabt. Wir haben auf Festivals damals gespielt als Vorgruppe von Echt. Mit Doki Dog, mit Oomph. waren einem auf der Hauptbühne, wo später Iggy Pop als Top Act gespielt hat. Wir haben Age Blocks regelmäßig getroffen, Backstage war diese ganze Festivalszene Ende der 90er, die Jahrtausendwende in Deutschland, die war viel aktiver als heute, da gab's ja noch viel mehr Veranstaltungen. Und irgendwann kannte man sich halt, genauso wie Die Happy oder Guano Apes, Silbermond, echt, Juli, Gott, sie alle heißen, Wir sind Helden. Die hab ich damals alle in ihren Anfangszeiten, auch gerade wir sind Helden, die kannte noch keinen Mensch oder Sportfreunde stiller. Die kannte damals in den 90er, da tingelten die noch von einem kleinen Fessel zum anderen. Die hab ich damals alle kennengelernt und auch spannende, spannende, ja, Backstage-Partys in Anführungsstrichen miterleben dürfen. Ja, spannende Zeit, deshalb bin ich hier unheimlich verwurzelt in Waldorf. Deshalb möchte ich auch hier eigentlich nicht weg. Ich liebe auch die Eifel und bin ja zum Glück beruflich.
Florian Gypser: regelmäßig quer durch Deutschland und Europa unterwegs. Ja, so, das war jetzt für heute mal ein bisschen außergewöhnlichere Folge, weil es mal nicht das Thema Technik ging, aber irgendwie hatte ich so gerade einen sentimentalen Touch, wo ich gerade hier in meinem Büro in meinem stillen Kämmerlein unterm Dach saß und dachte mir, Mensch, jetzt hast du schon den schönen Backdrop, den Greenscreen aufgebaut für die vorherige Podcast-Folge, die ich hier aufgenommen habe, dann machst du doch direkt einfach noch die nächste Folge und erzählst mir ein bisschen über die Location hier. Vielen Dank fürs Zuhören. Heute gibt es kein Call to Action, kein gar nichts. Ich freue mich einfach, wenn du dabei bist und auch zukünftig meinen Podcast-Folgen zuhörst und wünsche dir einfach eine wunderbare Zeit. Lass dich nicht zu sehr ärgern vom Herbst, der ist doof, ich weiß. Mein bester Freund Frank, der sagt, der ist gerade auf Kreta und lässt sich die Sonne auf dem Bauch scheinen, aber hat er sich auch verdient. Und ansonsten bleibt mir nur zu sagen, hören wir uns in nächsten Folge und dann geht's wieder. Ich bin mal gespannt. Ich weiß gar nicht, was kommt, weil ich leider fast drei Wochen am Kränkeln war und bestimmt sieben, acht meiner Podcastgäste abgesagt haben, weil sie auch krank sind. Fahre ich gerade so bisschen auf Sicht, was den Podcast betrifft. In diesem Sinne, tschüss und bis zum nächsten Mal.