VIDEO RELOADED

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Dein Podcast über Videokommunikation 4.0

Transkript

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Florian Gypser: mal bisschen ernst bleiben hier. Nimmt er jetzt auf? Ja, nimmt auf. Ich freue mich riesig über meinen heutigen Podcast Gast, der jetzt schon zum zweiten Mal dabei ist. Vor fast einem Jahr hatten wir schon mal das Vergnügen, allerdings vor Ort bei ihm im Unternehmen zusammen mit der Inhaberin des Unternehmens, nämlich Christian Schmidt. Er ist CEO der Firma Keil Befestigungstechnik und einer der sichtbarsten Vertreter des deutschen Mittelstands. Als Geschäftsführer eines traditionsreichen Familienunternehmens steht er für modernen Wandel, klare Haltung und die Überzeugung, Sichtbarkeit ist kein Risiko, sondern sie ist Überlebensstrategie. Ja, und darum sprechen wir auch heute darüber, warum der Mittelstand endlich Gesichter braucht und keine Fassaden im Sinne von Logos, ähm, wie Kommunikation Vertrauen schafft, warum Authentizität wichtiger ist als Perfektion und vielleicht schaffen wir auch die Verbindung herzustellen, was Jamiroquai mit Fassaden zu tun hat. Was ich total vergessen hatte, Christian ist nicht nur CEO von Kyle, sondern ich habe in seiner Selbstbeschreibung eine ziemlich zutreffende Definition seiner Person gefunden, für die ich auch sehr dankbar bin, nämlich er ist einfach ein geiler Typ. Grüß dich, Christian. Schön, dass du hier bist.

christian: Hm.

christian: Ja, Dank. Das mit dem geilen Typen kann ich unterstreichen, aber habe ich das geschrieben? Nein, das habe ich nicht geschrieben. Nein? Ach so, okay.

Florian Gypser: Das war deine Assistenz. Es ist auch, man sieht schön, ich hab mich extra angepasst hier im Hintergrund. sieht man, CS Achtung. Hab ich extra nur für dich gemacht, Christian Schmidt.

christian: Das ist Mindeste. Ja, aber Bescheidenheit ist eine große Tugend, aber die ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Ich gebe dir recht, ich bin da sehr selbstbewusst.

Florian Gypser: Aber es war doch deine größte Stärke oder nicht? Die Bescheidenheit.

christian: Ich weiß nicht, mit Bescheidenheit kommst du nicht sehr weit. Und gerade wenn du in die Sichtbarkeit gehst und gerade wenn du im Vertrieb bist, ich glaube, dann ist Bescheidenheit nicht immer gut. Also auch nicht zu viel Selbstbewusstsein, das ist auch nicht gut, aber zu viel Bescheidenheit definitiv nicht.

Florian Gypser: Ja, das war ja schon mal, wie soll ich sagen, der Spruch des Tages, eine Wort zum Sonntag, können wir eigentlich hier aufhören. Ich hab allerdings noch drei spannende Fragen für dich, die stelle ich vielleicht noch vor, bevor wir direkt wieder beenden. Bist du bereit dafür? Die haben gar nichts mit dem Thema zu tun, aber um mal hier so bisschen die doch sehr frostige Stimmung, die zwischen uns herrscht, weil wir uns ja nahezu gar nicht miteinander verstehen, um die mal so bisschen aufzulockern. Frage Nummer eins.

christian: Machen wir. Gerne. Hau raus.

Florian Gypser: Stell dir mal vor, ein bisschen philosophischer, du guckst eines Tages auf dein, ja, dein eigenes reiches Leben zurück und guckst, ach Mensch, da gibt's eine Sache, die hab ich zum Glück noch angefangen zu lernen, irgendeine Tätigkeit, eine Fähigkeit, die du jetzt noch nicht beherrschst.

christian: Illustrieren, zeichnen. Also mir fällt den ganzen Tag immer irgendetwas ein und ich muss den ganzen Tag irgendwelche anderen Leute von irgendwelchen Ideen überzeugen. Und ich finde, die Königsdisziplin ist, du nimmst einen Stift in die Hand und du kannst geile Zeichnungen machen, du illustrieren und du Ideen bildlich darstellen. Und das meine ich jetzt nicht mit irgendeinem Tool und nicht irgendeiner App. Wenn mir jetzt irgendjemand einen Tipp geben will, das meine ich nicht. Das ist wirklich die Königsdisziplin, das mit der Hand zu machen. Das würde ich gerne noch lernen.

Florian Gypser: Mhm.

Florian Gypser: Sehr schön, sehr präzise Antwort. Danke dir. Frage Nummer zwei. Mal den Kopf ganz weit auf. Auch da wieder eher eine philosophische ... Philosophisch ist es gar nicht. Aber stell dir vor, kommt eine gute Fee und die sagt, hast hier einen Wunsch frei. würdest du deinen Arbeitsplatz gestalten? Wobei ich merke, die Frage ist so dämlich, also auf dich bezogen. Wir waren ja bei euch im Headquarter von Kyle. Und du wirst jetzt merken, warum die Frage eigentlich dämlich ist.

christian: Hmm?

christian: Mmh.

Florian Gypser: Wie würdest du deinen Arbeitsplatz gestalten, wenn Geld keine Rolle spielt, also sowohl von dem was du tust, als auch wo du arbeitest? Also du merkst, die Frage ist doof, weil ich kenn dein Büro, das ist... Ja, erzähl mal.

christian: Also ich glaube, ich... Ja, ja, ja. Also ich glaube, ich habe es schon ganz gut erwischt hier mit meinem Büro und so wie wir unser Umfeld hier gestalten. Also ich bin da schon ganz zufrieden mit. Aber wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde ich ganz viel Kunst kaufen. Also ich würde wirklich, es gibt immer noch ein paar Ecken, wo was hinpasst. Also ich würde ganz, ganz viel Street Art kaufen. Ich glaube, ich hätte die mindestens zehn verschiedene Stefan Strumbel hier hängen. Also wäre schon dort so ein Kunst würde ich investieren.

Florian Gypser: Ahja, okay, aber du würdest trotzdem da bleiben, du bist, das passt alles.

christian: Alles gut hier, ich bin genau richtig da, wo ich bin. Obwohl, wohl, ja, ich, also, ja, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne. Also, bin ja so der inoffizielle Oberbürgermeister von Wuppertal. Also, ich bin ja gebürtiger Wuppertaler. Das schönste Stadt der Welt, und ich halte diese Fahne ja so hoch, egal wo ich bin. Das ist der einzige Wehmutstropfen hier an meinem Job, dass die Firma so weit weg ist. Also, wir sitzen ja in Engelskirchen. Das sind so fast 70 Kilometer von Wuppertal, und das ist schon echt immer ein Ritt. Das ist schon ...

Florian Gypser: Das ist cool. Bahamas, oder Maldiven.

Florian Gypser: Also...

Florian Gypser: Mhm.

christian: Also ich würde die Firma schon ganz gerne so über Nacht nochmal darüber beamen, das wäre schon ganz cool.

Florian Gypser: glaube ich.

Florian Gypser: Aber Gerda hat auch noch bisschen was da mitzureden, oder nicht?

christian: Da hast du den Punkt genannt.

Florian Gypser: Da waren sie wieder, drei Probleme, wie bei Otto damals. Sehr schön. Ja, aber es kann ein deutlich schlechter Treff. Das Interessante ist, ich hab ja fast ausschließlich unternehmende Menschen bei mir im Podcast, also Selbstständige oder Unternehmer. Bei ganz vielen ist es so, dass sie letzten Endes sagen, eigentlich hab ich's schon zu 80 Prozent getroffen.

christian: Nein.

Florian Gypser: Das interessante ist, ich will es jetzt nicht zu sehr pauschalisieren, aber ich stelle die Frage gerne mal an meinem Umfeld, Leute, angestellt sind, die haben da wesentlich mehr Spielraum, was sie sich noch vorstellen können. Aber es ist ja auch logisch, als unternehmer Mensch hast du ja einfach eine ganz andere Möglichkeit, deinen Arbeitsplatz zu gestalten.

christian: Hm.

christian: Und das tun wir hier ja auch. Wenn du in die Büros kommst, das sieht ja überhaupt nicht aus wie ein Büro. Es kann dir auch keiner erklären, warum ein Büro aussieht, wie ein Büro auszusehen hat. Es macht gar keinen Sinn. Warum soll ein Büro nicht so aussehen, wie es bei dir zu Hause aussieht? Also so, wie du dich wirklich wohlfühlst. Und das tun wir ja hier.

Florian Gypser: Aber das hat man doch immer schon so gemacht. Das ist doch das deutsche Credo. Das haben wir immer schon so gemacht.

christian: Ja, gerade in den aktuellen Zeiten ist das immer gut, wenn wir alles so machen, wie wir es immer gemacht haben.

Florian Gypser: Ja, Kopf in den Sand stecken, lass die Controller die Kontrolle übers Unternehmen übernehmen, alles runtersparen und dann alles weiter so machen, wie wir es immer schon so gemacht haben. Das hat immer gut geklappt in Krisen. Ich bin so böse heute, aber ich kann es nicht mehr hören. Also ganz ehrlich, in letzten Tagen, wie viele Gespräche ich auch mit Unternehmern, Unternehmerinnen, Selbstständigen gesprochen habe, die genau dasselbe gerade erleben wie ich. Also keinerlei.

christian: Hmm?

Florian Gypser: Keinerlei Fortbewegung, also dieses, wie nennt man es so schön, ja, auf der Stelle treten, keine Entscheidungen treffen, keine Projekte voranbringen, das echt.

christian: Ich glaube, ist auch, ja, wir können auch langsam mal aufhören, das immer nur auf die Umstände zu schieben. Es ist nicht immer nur die böse Politik und nein, es ist nicht nur die Bürokratie. wir als Mittelstand sollten uns langsam mal wieder auf den Arsch setzen und sollten mal wieder Gas geben. Wir haben so viele Qualitäten, aber wir spiegeln sie nicht aus. Und eins der Themen, dass wir das wohl über heute reden wollen, ist das Thema Sichtbarkeit, dass wir damit auch nach draußen gehen, was wir machen, dass wir der Welt erzählen, wie gut wir sind.

Florian Gypser: Genau.

Florian Gypser: Ja, ja, das ist ...

Florian Gypser: Definitiv. Genau, das ist ja auch mein Thema, wo ich mir echt immer noch vorkomme, wie der erste Missionar im Amazonas, der sich in Mundfuse redet und froh sein kann, wenn er nicht von den Kannibalen aufgefressen wird. So, noch eine letzte Frage noch, dann haben wir hier das Intro fertig und dann können wir in die Vollen gehen. Auch da weiß ich, da hast garantiert eine Antwort, nicht wie manche, die dann bisschen überlegen müssen, welcher bekannten Persönlichkeit wärst du gerne begegnet oder würdest du gerne noch begegnen und was hättet ihr gesprochen oder würdet ihr miteinander besprechen?

christian: Die Frage wurde mir schon einmal gestellt. Weißt du, was ich antworte? Also ich würde gerne mal mit... Ja, es gibt zwei. schwanke. Ich nehme... Okay. Ich würde mich gerne mal mit Winnie the Pooh treffen. Weil...

Florian Gypser: Nein, aber ich weiß, dass du eine Antwort hast.

Florian Gypser: Das hab ich

christian: Weil der Bär hat so viele kluge, weise Sachen gesagt, wo ich mir denke, Kollege, du würdest unsere Welt echt besser machen. Mit dir würde ich gerne mal essen gehen. Mit wem ich definitiv nicht treffen würde, würde keinen Politiker nennen, ganz sicher nicht. Obwohl weiße Weise, wen ich auch gerne mal persönlich kennenlernen würde, ich würde gerne mal Elon Musk kennenlernen. Ich bin kein Elon Musk-Fan, das hat er selber verdorben. Wirklich macht er einiges, dass man nicht mehr so sein Fan sein sollte.

Florian Gypser: Jetzt erinnere ich mich.

Florian Gypser: Mhm.

christian: Aber den würde ich gerne mal kennenlernen. würde gerne mal verstehen, wie der Typ tickt.

Florian Gypser: Ja, kann ich nachvollziehen. Ich hatte ähnliche Antworten schon mit anderen Persönlichkeiten, wir dann rausschneiden. Wo wir uns dann entschieden haben, sie rauszuschneiden.

christian: Ne ne ne ne ne, ich glaube auch nicht, dass hier zwei anderen als Freunde auseinandergehen würden von diesem Abend, das glaube ich nicht. Also der liebe Ilan und ich, aber er ist ja schon beeindruckend. Also beeindruckend kann auch negativ sein, also Gottes Willen. Aber es ist schon, ich würde einfach mal seine Denke gerne verstehen. Wie denkt so ein Typ?

Florian Gypser: Das meine ich nicht.

Florian Gypser: Genau, hatte zwei Antworten, haben wir uns geeinigt, dass wir es rausschnitten. Eine war Adolf Hitler, andere war Donald Trump. Aber beides Mal, und deshalb finde ich es eigentlich legitim, aber du kannst es heute einfach nicht bringen, einfach zu verstehen, wie so bekloppte und gestörte Menschen zu dem kommen, was sie gemacht haben. Einfach nur, das mal zu verstehen, erster Hand, wenn es überhaupt erster Hand ist. Aber es ist ein heikles Thema.

christian: Ja.

christian: Ja, genau. Kann ich verstehen. Ja, ja, ja, kann ich verstehen. Also die beiden Namen hätte ich jetzt nicht genannt, genau aus dem Grund, weil du hast schon recht. Aber ja, es ist wahrscheinlich so psychologisch hochinteressant. Was ist da schiefgelaufen?

Florian Gypser: Definitiv. Ja, definitiv. Da fällt mir gerade was ein, weil ich total krass finde. Allein dieser Gedankengang. Ich weiß noch nicht, wie weit es ist. hab letztens mit wem was Gido. Ja, den kennst du, glaub ich. Vom letzten Influencer-Forum bei Leica. Aus Köln. mit den Avataren.

christian: Ja. Ach ja, alles klar. Ja.

Florian Gypser: Genau, mit dem hatte ich einen Podcast. Da erzählt er mir, dass Portale in der Mache sind. Wohl auch offiziell. Das Ganze gibt's in den USA inoffiziell. Wo du mit Promis sprechen kannst. Aktuell ist es, auf Chatbasis. Aber demnächst kommt dann wirklich ... Avatar ist auch schon rudimentär. Und so versucht man, basierend auf ganz vielen Publikationen aufzeichnen, auch immer, Persönlichkeiten wieder zum Leben zu erwecken. Und ich mein, in USA gibt's eine Plattform ... Soweit ich weiß, ich will nicht festlegen, ist sie auch nicht autorisiert. kann es mir gar nicht vorstellen. Talk to Steve, wo du mit Steve Jobs quasi reden kannst. Und über die Schiene könnte man vielleicht aufgrund von Publikationen und ganz vielen Verhaltensaufzeichnungen, wie auch immer ...

christian: Das ist ja krass. Gibt's denn eine tote Person, die du gerne mal sprechen würdest? Wenn's das wirklich mal geben würde.

Florian Gypser: Ist?

Florian Gypser: Ja, aber da kommste nicht ran. Meine Mutter. Also wirklich, ohne Scheiß, die ist gestorben, als ich 15 war. Aber jetzt keine Persönlichkeit. Persönlichkeit, ist hier, also ...

christian: Okay, das sind die...

Florian Gypser: Also überhaupt bei irgendwelchen bekannten Leuten gibt es wenige, die mich wirklich interessieren. Du kennst es ja auch, du warst ja auch so in der Musikecke unterwegs. Ich habe da ein paar kennengelernt und bei den meisten war es sehr ernüchternd. Deshalb habe ich da keine.

christian: Hmm...

christian: Mhm. Ich würde gerne Kobe Bryant treffen oder sprechen. Weil es gibt ja so Sportler, die noch mal geiler sind als alle anderen. Also wenn du das beim Basketball anguckst, was ist der Unterschied zu Michael Jordan und Kobe Bryant? Was haben die noch mal anders gemacht als die anderen Superstars? Und das zu verstehen, wo ist dann noch einmal dieses ... Quintchen, dieses ... Quintchen sagt man nicht. Dieses Fünkchenunterschied

Florian Gypser: Mhm.

Florian Gypser: Mhm.

christian: bei denen warum sind die wirklich die quäntchen danke warum sind das hier so die richtig das sind also die die ganz ganz oben der weiße woran liegt das also falls das noch klappt mit diesem dieser app oder was auch immer das sein soll sag mir bescheid ich rufe kobe man

Florian Gypser: Schwänzchen. Der Quinte ist Musik.

Florian Gypser: Also Talk to Steve gibt's wohl schon. Elon Musk ist wohl als nächstes in der Mache. Ich denke, das kann zum gewissen Grad auch funktionieren. Das ist natürlich nie authentisch, aber es ist genauso krass, wenn wir gerade schon dabei sind, es gibt ja jetzt schon eine Weile diese animierten Fotos, wo du wirklich tote Personen, passiert auf einem Foto, animieren kannst. Also, das ist, glaube ich, nicht mehr weit, bis du einen Avatar so weit hast.

christian: Hmm.

christian: Hm.

Florian Gypser: So, von Avatar kommen wir jetzt zu einem anderen Thema. Von Avatar gehen wir ... Fängt auch mit A an, aber du hast was Spannendes. Ich mach mir heute schöne Sprünge. Von Avatar zu Award. Bevor wir jetzt in unser Hauptthema einbrechen, wollte ich schon sagen, eintauchen, musst du mir jetzt erzählen, was es da mit dem Award, den ihr nicht gewonnen habt, auf sich hat, warum du darüber glücklich bist und warum meine Frau daran beteiligt war.

christian: Ja.

christian: Okay, also wir als Kyle waren nominiert für den Pioneer Award in der Kategorie Made in Germany. Und ich war auf der My Way in Berlin in der Hoffnung, den Preis zu gewinnen. Am Ende haben wir ihn leider nicht gewonnen, was aber okay ist. Wir waren in den Top 5, also wir waren unter den letzten fünf. Das ist mega, also total cool. Freuen wir uns wahnsinnig drüber. Und während der Preisverleihung ist mir dann in den Kopf geschossen. Verdammt, wenn ich das Ding gewinne. Ich habe der liebe Joanna mein Wort gegeben, dann machen wir gemeinsam ein Foto, die wir beide zusammen ein Einhornkostüm anhaben. Und mein einziger Gedanke bei dieser Preisverleihung, verdammt, ich muss so einen Post machen. Ey Leute, ich habe eine Wette verloren. nicht, dass das irgendjemand sieht. Also das ist mir die ganze Zeit in den Kopf gegangen. Sie hat mich da irgendwie hinterhältig dazu gebracht, dass ich ganz leichtfertig gesagt habe, ja klar, mach ich mir dir dann ein Foto im Einhornkostüm.

christian: Und jetzt höre ich dich nicht mehr. Hörst du mich?

Florian Gypser: Ja, weil ich so duschig war und das Mikrofon ausgemacht hab, weil ich mich rausbauen musste. Genau, passiert den Besten. Und du meinst, die negativen Schwingungen, du an dem Tag dann hattest, die Angst vor dem Enthüllungspost, das hat dann die Preisverleihung beeinflusst.

christian: ja, jetzt tue ich dich dir.

christian: Ich glaube ja, im Prinzip ist es Yohannes Schuld, dass wir es nicht gewonnen

Florian Gypser: Schwarze Magie. Definitiv.

christian: Und bitte damit sagen, sie wär' ne Hexer, oder was? Also, das hast du jetzt gesagt.

Florian Gypser: Aufgrund der Tatsache, dass sie aus Polen stammt und eine große polnische Familie hat, sage ich nichts ohne meinen Anwalt. Aber es muss Magie sein.

christian: Du weißt schon, dass wir beide ein großes Problem haben, wenn sie das hören.

Florian Gypser: Ja, Ich noch größer als du. Hast du den Koffer noch mit den vielen Scheinen und dieses Fluchtfahrzeug nach Südamerika?

christian: Okay. Ich würde sagen, ich kann dir aus dem Weg gehen. Das wird bei dir schwierig.

christian: Dein Problem. Wir haben ein Gästezimmer. Es nützt dir ja nichts. Die weiß ja wahrscheinlich, wo ich wohne. Nein, das ist shit. Danke. also.

Florian Gypser: Nee, Herr Wuppertal, das schwierig. Naja, aber es war schön mit dir. Es war schön mit dir. Jetzt erlebt man auch, warum ihr mit Kyle so unheimlich im Fokus seid, weil du du scheust dich ja gar nicht im Rampenlicht zu stehen und mal nicht den zu 1000 % seriösen Unternehmensvorstand schrägschräg geschäftsführer zu miemen.

christian: Überhaupt nicht. ist Thema, das ist ja vorhin schon angeschnitten. Es geht Authentizität. es ist so, privat sind wir doch alle nicht so. Also privat sind wir alle nicht unbedingt die, die immer nur den Druck und Anzug mit dem Einstecktuch tragen. Und ich glaube auch nicht, dass wir im Geschäftsleben jeden Tag so sein müssen. Es gibt natürlich Situationen, da ist das erforderlich, alles gut. Aber in aller Regel ist es nicht erforderlich. dann, ja, das wird sehr positiv aufgenommen. Also ich habe bisher eigentlich, nicht eigentlich, ich habe nur positive Resonanz bekommen. Das ist natürlich ...

Florian Gypser: Hm.

christian: Am Anfang, wenn man in die Sichtbarkeit geht, bekommt man erst einmal nicht nur positive Resonanz. Das ist ganz klar. Es gibt immer dann diese Kritiker, aber die Kritiker im Laufe des Weges stellen sich dabei heraus, das sind die, es eigentlich lieber gerne selber machen möchten, aber aus irgendeinem Grund es nicht tun. Oder sich nicht trauen oder warum auch immer. Und wenn es dann erfolgreich ist, dann haben es ja alle eher im Vorhinein gewusst. Dann ist das ja klar. Und dann kommt immer das Argument hin.

Florian Gypser: Oder sich nicht trauen, ja.

Florian Gypser: Ja ja, als hessis.

christian: Du kannst das ja machen, aber Dann kommt immer das Argument, du kannst das machen, aber bei uns geht das nicht. Das ist nächste Argument.

Florian Gypser: Ja, und wenn es nicht die Geschäftsführung selber ist, meine, unsere Kunden sind ja 99 % mittelständische Unternehmen, wenn es da nicht die Geschäftsführung selber ist, die vorangeht und sagt, äh, soll sich ja keiner zum Affen machen, das ist ja das, was ich auch manchmal höre, ja, wenn ich jetzt vor der Kamera irgendwie nicht seriös bin, mach ich mich zum Affen. Also, dann denk ich mir, na ja, gut, also, wenn du zu Hause deinen Hemd ausziehst und mal ein T-Shirt anziehst und mal über ein Witz lachst, machst dich dann auch zum Affen. Nee, du bist einfach nur du selber. Ähm

christian: Genau.

Florian Gypser: Aber wenn es Mitarbeiterinnen Mitarbeiter im Unternehmen machen sollen, also sprich als Teil des Unternehmens in Sichtbarkeit kommen sollen, dann muss auch klar sein, dass es von oben keinen auf den Deckel gibt, wenn es halt mal ein bisschen humorvoller oder vielleicht auch bisschen flapsiger ist. Es schadet ja nicht sofort im Unternehmen. Und ich glaube, ist ein Punkt, das kriege ich auch ganz oft mit die Angst, sei es vor der Kamera im Sinne von Fotos oder vor Video, ist immer da, dass mindestens von oben, aber viel eher noch aus der Belegschaft ... dass da irgendwer sagt, habt ihr euch jetzt aber zum Affen gemacht?

christian: Ja, aber es ist auch okay, sich mal zum Affen zu machen. Das schadet ja nicht. Also wir lachen ja gemeinsam, man lacht nicht übereinander. Alles ist cool, deswegen finde ich es total gut. Du sagst das gerade, wenn man anfängt, die Kamera zu gehen. Also ich kann total verstehen, dass viele Leute da Hemmungen vorhaben. Dass viele Leute sagen, ja, aber ich fühle mich da unsicher und ich möchte das eigentlich nicht und so. Gingen wir am Anfang ganz genauso. Man muss sich daran gewöhnen und du gewöhnst dich ziemlich schnell daran. Du stellst ziemlich schnell fest, nee, so schlimm siehst du gar nicht aus und einen ganzen Satz sprechen kannst du auch. Und deine Stimme, die du da hörst, die ist anders als die, die du kennst. Ja, das ist auch richtig, aber die ist ja auch nicht schlechter. Und wenn du die fünfmal gehört hast, dann ist das total normal. Und wenn ich jetzt ... Genau.

Florian Gypser: völlig normal.

Florian Gypser: Und alle anderen hören sie ja nur so. Das ist ja der Punkt. bist der Einzige, der dich so hört, wie du dich hörst. Alle anderen kennen deine Stimme, wie du sie von der Aufnahme kennst.

christian: Genau, die lachen ja nicht alle, wenn du in Raum kommst. Also so schlimm ist es ja nicht. Deswegen einfach mal machen. Ich vertrete die Theorie, dass mittlerweile bei uns im Mittelstand die Wahrnehmung wichtiger als die eigentliche Wahrheit ist. Das ist so, das ist super. Das ist super, wenn du ein tolles Produkt oder eine megagute Dienstleistung hast. Aber wenn die nicht wahrgenommen wird, nutzt dir das überhaupt nicht. Überhaupt nichts. Dann bringt dir das nichts. Und wir haben

Florian Gypser: Mhm.

christian: Gute Produkte, haben tolle Leistungen, Aber wir müssen damit wirklich nach draußen gehen. Wir müssen kommunizieren. Wir müssen zeigen, was wir können. Da ist Bescheidenheit nicht angesagt. Nein, wir sind gut in dem, was wir tun, und wir müssen darüber reden. Und der entscheidende Faktor am Ende ist die Wahrnehmung. Wie werde ich wahrgenommen? Dass wir eine Qualität abliefern müssen, ist Basis. Das ist unser Fundament. Das können wir. Aber viele andere Länder können das deutlich besser.

Florian Gypser: Flichter.

christian: Wer uns das sehr gut vorführt, die Amerikaner, die einfach trommeln, trommeln, trommeln und wenn du dann mal dahinter guckst, ist da relativ wenig. Und wir haben den Vorteil, wenn man dann aber dahinter guckt, da ist eine ganze Menge. Nur wir sind ja total deutsch und wir sind bescheiden und wir reden nicht drüber, weil das macht man ja nicht. Wir sind ja Hidden Champions. Ich weiß nicht, wer sich diesen Begriff, ja aber wer sich diesen Begriff Hidden Champion ausgedacht hat, so ein Schwachsinn. Also kein Mensch braucht einen Hidden Champion. Wir wollen Visible Champions sein. Wir wollen ...

Florian Gypser: Hm. Undestatement.

christian: Champions sein, gleichzeitig auch gesehen werden. du kannst gerade im Mittelstand, wenn du clever nach außen kommunizierst, eine ganz andere Wahrnehmung erzeugen. Also wir als KAL, wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen, wir haben gerade mal 30 Mitarbeiter, aber wir werden nach draußen viel, viel größer wahrgenommen. Nicht nur von Leuten, die nicht aus der Branche sind, aus unserer ureigenen Branche, unserer eigenen Kunden denken, dass wir viel, viel größer sind.

Florian Gypser: Hm.

Florian Gypser: Mhm.

christian: Und es geht nicht darum, dass wir Größe vorgaukeln wollen. Das ist Quatsch, das tun wir gar nicht. Dieser Eindruck entsteht nur, weil wir so aktiv sind, weil wir so viel kommunizieren. Weil wir kommunizieren, wenn wir in Amerika sind oder wenn wir in Dubai sind. Dann sagen die, boah, sind die viel unterwegs. Andere Unternehmen sind noch viel mehr unterwegs, aber die zeigen es nicht so. genau, selber Schuld.

Florian Gypser: weiß keiner von ja Mhm. Ja, Präsenz, ne? Also, ist auf allen Kanälen ... Du kannst natürlich nicht den ganzen Tag hier den ... Wie sagt letztens einer, den Video-Otto machen. Ist ja auch logisch. Aber du musst ja auch nicht den ganzen Tag auf allen Kanälen posten. Allein, wie du schon sagst, du auf Geschäftsreisen bist, darüber zu berichten, dass man was tut. Von Projekten zu berichten. Ich bin auch noch damit aufgewachsen. weiß noch, als ich angefangen hab zu arbeiten, mit Unternehmen bisschen zu tun hatte, im Bereich Audioproduktion. Dann kam auch noch so, in Deutschland ist ja eine Understatement. Eine Understatement heißt, Qualität setzt sich durch. Das mag jahrelang gut gelaufen sein. Nicht ohne Grund sind viele der sogenannten Hedenschampions erfolgreich, obwohl sie Hedenschampions sind. Aber gerade in der heutigen Zeit, die Luft ein bisschen dünner wird, wenn nicht sogar eine ganze Ecke dünner, da muss jemand wissen, dass es dich gibt. Das ist ja das Banalste einmal eines des Marketings. Das Krasseste, was ich gehört habe, ich hab's, glaub ich, schon mal erzählt.

christian: Hmm.

Florian Gypser: ist auch von einem Podcastgast, der im Südstaat in USA lebt, im Maschinenbau tätig ist, schwäbischer Maschinenbauingenieur. Der sagte auf, ich weiß nicht auf welchen Messen, zumindest auf einer der größten Maschinenbaumessen in USA, gibt's so Content, na wie heißt das? Content-Spots, wie so eine Insel in Mitte von der Halle. Da sind Videocaststudies aufgebaut, kleine. Und da sitzen Influencer aus dem Maschinenbau drin. Das heißt,

christian: Hm.

Florian Gypser: Die Unternehmen buchen sich bei denen im Studio ein, über ihre Themen zu reden. Also es ist völlig normal. Und dann sagt er, dann kommt ein deutscher Maschinenbauer mit einem gedruckten Prospekt an. Also diese Diskrepanz in der, also klar, gedrucktes Prospekt ist auch sinnvoll zu haben, aber nicht als einziges Medium.

christian: Mhm. Mega!

christian: Also ich glaube, dieses Argument Qualität setzt sich durch, immer noch zieht. Das Problem ist nur, dass mittlerweile fast jeder Qualität hat. das ist so ein bisschen, wenn du jetzt ein deutsches Auto dir anguckst. Wir bauen natürlich die besten Autos der Welt. Lass mal mal so stehen. Die Asiaten, die haben nicht aufgeholt, die haben uns teilweise überholt. Die bauen ja mittlerweile Autos und sagst, hey, es passt alles, es ist qualitativ super, die haben super ... Software dahinter, ist von der Bedienerfreundlichkeit, ist vom Fahrkomfort, es ist wirklich tip, tip, top. Und das heißt, wir müssen anders argumentieren jetzt. Wir haben immer noch eine wahnsinnig gute Chance, wahnsinnig gutes Standing mit der deutschen Automobilindustrie. Nur darüber, wir müssen über unsere Marke argumentieren. Wir müssen, Mercedes muss immer wieder ein Luxusprodukt werden. Es geht nicht Funktionalität. Wir müssen wieder viel mehr Gefühle verkaufen. Ich finde, du kannst das sehr schön erklären.

Florian Gypser: Hm.

christian: Wenn das neue iPhone rauskommt, die werben nicht damit, dass die sagen, wir haben 25 Millionen Megapixel Kamera. Nee, die sagen, wir machen einfach geile Bilder. Ein Samsung argumentiert, wir haben den und den Prozessor und haben so und so viel Auflösung. Aber das will der Kunde ja gar nicht. Der Kunde will Emotionen, der Kunde will geile Bilder machen. Und darüber müssen wir viel, mehr argumentieren. Wir müssen viel mehr nach draußen gehen. Wir müssen viel mehr unsere Markenlinien im Vordergrund stellen. Und wir müssen viel, mehr ...

Florian Gypser: Ja, beste Beispiel.

christian: Personen in den Forderungen stellen. Dass die Leute wieder anfangen noch mehr Personen zu vertrauen und marken als wirklich der Qualität.

Florian Gypser: Dann hast du den Effekt, den du beschrieben hast, eine relativ kleine, wobei 30 Leute ist ja auch nicht winzig. Das ist ja schon wahrnehmbar. Ich kenne ganz viele KMUs, die deutlich kleiner sind. Aber trotzdem, dass ihr als viel größer wahrgenommen werdet. Ein anderes Beispiel habe ich heute noch gesehen, weil die B2B-Communication-Days in Würzburg sind. Gerade DINAREIT, kennt ihr ja auch. Seht euch ja auch wahrscheinlich öfters an Veranstaltungen.

christian: Nein.

christian: Okay, Dina, wir kennen uns ganz gut,

Florian Gypser: Die Firma SK Laser, ein bisschen so. Ist ja jetzt auch nicht ein Riesenladen. Ich weiß nicht, wie viele Mitarbeiter hat sie. Auch größten Ordnung wie bei euch. Ja, siehste. Die war, als ich vor drei Jahren so, sag ich mal, so hardcore bei LinkedIn rein bin und, nee, vor vier Jahren, und so jeden Tag wirklich angefangen hab zu posten, die war damals schon unglaublich sichtbar mit so einer kleinen Firma, wo ich dachte, man, die hat einen Riesenladen, hat super Content produziert, viele Videos.

christian: 20. 20.

Florian Gypser: Ja, aber sie hat einfach gewusst, wie man es macht. Sie war sichtbar als Unternehmen. Das mit einem hochspeziellen Produkt, wie es ja bei euch auch der Fall ist. Also es zeigt ja, dass es erfolgreich sein kann.

christian: Also ich finde Dina ... Also Dina ... Also erst mal ganz liebe Grüße, liebe Dina. Du bist die Beste. Weil Dina ist für mich das Paradebeispiel, wie man es richtig macht. Wie gesagt, das ist ein Unternehmen mit 20 Mitarbeitern, also wirklich kein großes Unternehmen, es gibt viel größere in dieser Branche. Trotzdem hat es Dina geschafft, dass sie oder dass sie für SK Laser steht und SK Laser für uns als Laser steht. So, das heißt, nehmen wir jetzt mal mich.

Florian Gypser: Hm.

christian: Ich bin jetzt einer, der ist seit vielen, Jahren in der Industrie unterwegs. Ob ich jetzt je irgendwann einen Laser persönlich brauche für unser Unternehmen oder so, kann ich dir gar nicht sagen. Kann gut sein, aber ich weiß es nicht. Aber ich treffe jeden Tag Leute und wenn irgendwann mal irgendwo das Thema auf Laser kommt, ist es für mich klar, ach, kennst du eigentlich SK Laser? Das ist so, für mich steht SK Laser für Laser in Deutschland. Ich kann dir noch nicht mal sagen, wer die Wettbewerber sind oder das kann ich dir nicht sagen, aber ...

Florian Gypser: Genau.

christian: Sobald das Thema irgendwo auf den Tisch kommt, ach, ich kenn da jemanden, SK Laser. Ich find's wahnsinnig, wie die das geschafft hat, da eine Verbreitung hinzubekommen. Mit all den Streuverlusten, die wir alle uns mal anhören müssen, alles richtig. Aber das, was am Ende übrig bleibt, wenn man die Streuverluste abzieht, ist so enorm. Also, Riesenrespekt. Ganz tolle Job, sie da macht.

Florian Gypser: Hm.

Florian Gypser: Und das Krasse ist ja, gibt, ich sage jetzt den Namen nicht, gibt es ein sehr, sehr, sehr, sehr großes Unternehmen in Deutschland, was auch Laser herstellt, was Tausende von Mitarbeitern hat. Die haben keinerlei Präsenz bei dem Thema. Also die sind natürlich im Markt wahrscheinlich viel, viel größer vertreten und und und, aber sie finden auf Social Media nicht statt. Das ist auch eine spannende Sache, hatte ich letztens erst ... Gerade ältere Generationen belächeln ja Social Media. Ich gehöre jetzt ... Psst, bin ich ja auch viel zu alt. Wir beide zu alt. nicht die Typen, die wie die jungen Leute an TikTok hängen. Aber es kommen Generationen nach, die sich über YouTube und Co informieren. Das wird ganz häufig von 50 plus belächelt als, na, das ist ja Spielerei. Oder auch ich, wenn ich in ein Unternehmen reinkomme.

christian: Hm?

Florian Gypser: Häufig hören meine Ansprechpartner im Unternehmen dann von der Geschäftsführung, wenn sie ein paar Jahre älter ist. Naja, das Thema Video ist ja eher so, was brauchen wir denn jetzt hier so lustige Marketing-Filmchen oder Image-Filme, wofür brauchen wir denn Videokommunikation bei uns im Unternehmen? Die verstehen halt. Es ist immer noch so. Definitiv. Na, wie oft ich in Workshops wirklich erstaunte Gesichter sehe, wenn ich sage, YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Ach, echt?

christian: Ist das echt immer noch so?

christian: Hmm.

Florian Gypser: Ich denke, das ist jetzt nicht seit gestern erst.

christian: Nee, ist so ein Start-up, YouTube. Und da gibt's noch so eins, so paar wilde, die heißen TikTok. Hast die schon mal gehört?

Florian Gypser: Jaja, irgendwie.

Florian Gypser: Ja, das ist doch so ein Spiel mit denen, wo man drei in eine Reihe kriegen muss,

christian: Ja, mein ich auch, genau das. Nee, also ... Ja, du hast wahrscheinlich recht, dass das in vielen Bereichen ist, wirklich noch so. Aber ich glaube auch, dass das so langsam anfängt, aufzubrechen. Also, ich glaube auch ... Ich seh das ja in meinem Freundeskreis und auch mit einem Bekannten, ich kenn wirklich relativ viele Leute. kenn ziemlich viele Leute. Am Anfang wurde das auch bisschen belächelt. Mittlerweile lächelt da gar keiner mehr drüber. Weil die alle gesehen haben, das funktioniert.

Florian Gypser: Ja.

christian: Ich habe das letztens mit einem Freund gehabt, der ist CEO in ziemlich großen Unternehmen. Und da kamen die auf dieses Thema Corporate Influencer. Und haben darüber geredet und so. Und dann sagte der, ja, habe da, also sein Marketingleiter sagte, ich habe da ein gutes Beispiel, ich zeige dir da mal was. Und machte meinen Account auf. Also ihm fiel so die Kinnlade runter. Er sagte, das ist jetzt nicht dein Ernst. Das kann jetzt nicht dein Ernst sein. Also ich glaube, so langsam kommt es an. Spätestens wenn es selber einmal, wenn die irgendwie darauf angesprochen werden oder es mitbekommen.

Florian Gypser: Ja, und es ist ja auch noch so einfach momentan. Also sowohl als Corporal Influencer wahrgenommen zu werden, als auch als Unternehmen, ich nenne es immer die Deutungshoheit, über die eigene Produktpalette bei YouTube zu bekommen. Weil die allermeisten machen es ja noch nicht. Die allermeisten machen es nicht. Das heißt, jetzt ist die Zeit, wie du schon sagtest, wo es sich langsam verändert. Wenn ich jetzt als Unternehmen hingehe und sage, okay, wir nehmen jetzt trotz der Krisenstimmung

christian: Mmh.

Florian Gypser: Nehmen wir jetzt Geld in die Hand, weil es jetzt eine Investition ist, wir sind jetzt mutig und wir machen was in der Richtung, dann gehören sie immer noch zu den Goldgräbern, zu den ersten, die damit anfangen und nichts zu der breiten Masse, nachzieht.

christian: Genau finde ich auch. Wir sind wirklich am Anfang. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in zehn Jahren so sein wird, dass das jedes Unternehmen machen wird. Ganz klar. Und du sagst, das ist einfach. Ja, es ist nicht wahnsinnig kompliziert. Es ist keine Raketentechnologie. Nur du musst es wirklich wollen. Du musst wirklich auch dran bleiben. Also es ist nicht so, dass ich mich mit meiner Marketing Abteilung zusammensetze und sag, lass mal ein paar Post machen und dann hauen wir ein paar Posts raus und dann das funktioniert. Nein. Also du musst es wirklich wollen. Du musst eine klare Strategie dahinter haben und du musst wirklich eine Kontinuität haben. Du musst dran bleiben. Das ist kein Sprint. Das ist ein Marathon. Und es muss in einer täglichen Routine werden. Also ich investiere schon relativ viel Zeit da drin. Also ich sage mal so eine Stunde am Tag mache ich Social Media. Auf der anderen Seite formuliere ich das mal anders. Eine Stunde am Tag mache ich Marketing. Also dann ist es wieder nicht so viel. Das ist

Florian Gypser: Mhm.

Florian Gypser: Ja klar.

christian: Wir schalten keine Anzeigen. Wir geben sonst kein Geld für Marketing groß aus. Wir gehen nur auf eine große Messe, ansonsten machen keine Messen mehr. Das brauchen wir alles gar nicht. Wir gehen ganz andere Wege. Wir sehen einfach, dass am Anfang die Branche das bisschen beäugt hat. Mittlerweile ist es so, dass die Branche uns anspricht und sagt, können wir mal was zusammen machen? Können wir mal gemeinsames Video machen? Kannst Projekt von uns vorstellen? Warum machen die das denn? Nicht weil ich so gut aussehe, sondern weil die kapiert haben, dass wir eine Reichweite haben. Die wissen, das gucken sich 20.000 Menschen an.

Florian Gypser: Definitiv. Ich meinte mit einfacher auch nicht das Schreiben der Texte oder Produzieren von Videos, wobei auch das ja viel einfacher geworden ist, sondern einfach die Tatsache, es ist ja noch nicht jetzt irgendwie, also wenn ich jetzt anfangen würde, bei Instagram der 5000. Beauty Influencer sein zu wollen, schwierig, da gibt es halt schon 12 Millionen andere, aber Unternehmen aus dem Mittelstand, Maschinenbau, Elektrotechnik, weiß ja geier was, die richtig sichtbar wären und die auch auf Social Media ...

christian: Mhm.

Florian Gypser: vornehmlich bei LinkedIn, dass man denen nicht mehr vorbeikommt, so sichtbar sind. Gibt's ja nicht so viele. Also ist ja nicht so, dass jetzt alle deutschen Unternehmen das schon machen. Das meine ich mit. Es ist halt einfach, weil es ist halt noch Blue Ocean und nicht Hifischbecken.

christian: Und jeder hat eine Story. Also das ist so krass, wenn du dir sagst, ja, aber worüber soll ich denn schreiben, was soll ich denn machen? Unterhalte ich fünf Minuten mit denen und du hast zehn Themen. Jeder hat eine gute Story. Weil natürlich, es geht ja auch nicht darum, dass direkt 100.000 Leute das lesen. Du willst ja in deiner Nische was machen. Also für mich ist es wichtig, dass die Fassadenbranche sieht, was wir tun. Alles andere, was drumherum ist, Beiwerk. Das ist schön und gibt mir zusätzliche Reichweite und alles und füttert den Algorithmus. Aber das ist ja nicht das Entscheidende am Ende. Und wir haben letztens mal unseren Firmen-Account und meinen eigenen Account analysiert und das ist schon echt, finde ich, beeindruckend, wie viele wirklich aus der Bauindustrie kommen. Also wir haben bei uns auf dem Firmen-Account über 60 Prozent geben an, dass sie etwas mit Bauindustrie, Bauzulieferer oder Architektur zu tun haben. Was ist das für eine geile Zahl? Aber was wir da auch gesehen haben, ist, dass wir sehr, sehr stark im deutschsprachigen Raum sind und dass wir noch eine Menge

Florian Gypser: Mhm.

christian: haben, was wir im internationalen Bereich aufrollen können. Das heißt, wir stellen uns da jetzt so bisschen Wir werden jetzt zweisprachig. Wir vernetzen uns deutlich stärker im internationalen Umfeld und so, weil da ist noch ein riesen Potenzial. Und wenn ich mir jetzt die Zahlen so angucke, also ich habe jetzt, ich, vor zwei, drei Wochen die 25.000 Follower geknackt auf LinkedIn. Das sind 50.000 in einem Jahr, weil das Potenzial ist so groß, das ist Wahnsinn.

Florian Gypser: Mmh.

Florian Gypser: Ja, also ich hab, ... jetzt hab einen Namen nicht mehr drauf. Lars ... Du kennst ihn vielleicht auch, der hat mit Holger Bröhr diesen Boiler Room Podcast mal gemacht. Lars aus Hamburg. Der war vor ... oder in der Ecke da oben. war vor zwei Jahren der erfolgreichste LinkedIn-Influencer weltweit. Also, oder LinkedIn ...

christian: Krass!

Florian Gypser: Ich komme dir auf einen Nachnamen. Das war wirklich so. Der war von LinkedIn damals auch, ich vor zwei Jahren war das, die meisten Follower und so weiter und so fort. Dann wurde er gefragt, wie er das denn geschafft hat. Weil er hat ein Innovationsunternehmen, die Produkte auf Marktreife testen und Prototypen machen. Und er meinte, na ja, also, ich schreibe mir, wie der Schnabel gewachsen ist. Vielleicht bin ich halt, er ist ja so bisschen schnoddriger, so direkter Typ. Aber der richtige Boost kam, weil ich angefangen habe, das Ganze auf Englisch zu machen. Mein Englisch ist so lala, aber völlig wurscht, weil der internationale Markt einfach gigantisch ist. Also dadurch alleine ging er durch die Decke.

christian: Absolut. Absolut. Ja, ich das finde ich ganz wichtig. bisschen wie ist der Schnabel dir gewachsen? Wobei ich dazu sagen muss, dass am Anfang habe ich auch einfach nur geschrieben und habe es rausgehauen. Mittlerweile, wenn ich den Post fertig habe, jage ich einmal Gemini drüber, dass zumindest keine Rechtschreibfehler drin sind und damit alle Satzzeichen richtig gesetzt sind. Aber das ist ja trotzdem mein Text. Also das habe ich vorher auch nicht gemacht. ich beherrsche unsere Sprache, glaube ich auch ganz gut, aber trotzdem.

Florian Gypser: Na gut.

christian: übersiehst du immer noch mal was, wenn du schnell was schreibst. Und ich glaube, ganz wesentlicher Punkt ist, auch mit dem Perfektion ist nicht gefragt. Das will gar keiner. Wir haben es festgestellt, wenn wir am Anfang Referenzen gepostet haben mit Hochglanzfotos von irgendwelchen Starfotografen, keinen Menschen interessiert. Die Leute wollen, dass man vor dem Gebäude steht, sein Handy rausholt, ein Selfie macht und das dann postet. Weil es ist ja so, wir reden über Social Media und nicht über Content Media. Das heißt, die Leute wollen ja Menschen sehen. Die Leute wollen

Florian Gypser: Ja, und allen.

christian: Fehler sehen. Die Leute wollen teilhaben an dem, was du da tust. Und deswegen Imperfektion ist eigentlich die Perfektion im Social Media.

Florian Gypser: Ja, definitiv. Deshalb macht's auch keinen Sinn, jetzt auf den Videobereichen so was wie Imagefilme zu investieren, dann am besten noch Schauspieler zu sehen sind. Ich mein, hat er massiv nachgelassen. Vor ein paar Jahren war das der letzte Schrei in der Videoproduktion. Das ist ja schon lange vorbei. Genauso diese ...

christian: Wobei, fing alles bei uns an, Damit fing alles bei uns an. Habt das mal erzählt?

Florian Gypser: Ja, den Imagefilm von euch kenn ich, aber das ist ja auch kein klassischer Imagefilm.

christian: Nee, ist jetzt nicht so ein Imagefilm, man durch die Firma geht, die Maschine zeigt und dann das ist unsere Buchhaltung, das ist unser Aufzug. Nee, Also wir haben einen Film gemacht, wie wir wir persönlich, den wirklich lustig fanden, haben ihn einfach gemacht. Auch gut produziert, also jetzt nicht einfach nur mit dem Handy rumgelaufen, der ist richtig gut produziert. Wir haben so einen One-Shot gemacht und das Ding ist ja wirklich viral gegangen. Also dann haben wir gesagt, so warum geht das so viral? Und dann haben gesagt, okay, also wenn dieses Video schon so eine Aufmerksamkeit kriegt, dann lass uns das ein bisschen konzeptionieren, dann lass uns das regelmäßig machen.

Florian Gypser: Hm. Ja, nicht schlecht.

christian: Und jetzt denken wir auch schon wieder darüber nach, nächstes Jahr mal wieder ein aufwendiges Video zu machen, mal wieder richtig eins zu produzieren. Aber ehrlich zu sein, so bisschen, weil wir Bock drauf haben. Also das ist die Grundvoraussetzung. Wenn wir das richtig Bock drauf haben, definitiv natürlich keine Schauspieler, wir haben einfach coole Leute, dann machen wir das dann unsere eigenen Leuten. Wir wollen einfach mal wieder einen machen.

Florian Gypser: Mhm. Ja, nice. Auf jeden Fall. Aber der Punkt ist ja auch, letzten Endes, wenn du bei dir bleibst und dann entsprechend auch gute Ideen hast und halt nicht alles rausgibst, das ist ja auch unser Credo auch, lass auch die Contenterstellung im Sinne von die Ideen im Haus, dann ist es zwar nicht perfekt, weil nicht jemand drüber geguckt hat, der irgendwie Drehbuch schreiben studiert hat, ein anderer, der irgendwie Regie studiert hat. Weil das verfälscht ja dann auch das Bild, was du vorher hattest. Also was ich zum Beispiel, gerade beim Thema Videowitz dabei sind ... in einem Gespräch, ich weiß nicht, wer das war, aber ein ganz großes Unternehmen mit Marketing, sagte, das Problem war immer, wenn wir Agenturen angefragt haben für eine Idee, wir hatten, also eine spontane, witzige Idee, also witzigen Anspruch, kein Spürkis, sondern schon für Marketing, irgendwas, was noch Feuer hatte. Bis das durch den ganzen Agenturapparat durch war, war die Idee kalt und es war alles glattgeschliffen. Weil die wollten sich natürlich keine Blöße geben, als Amateure dazustehen, weil sie es nicht glattgeschliffen haben. Deshalb finde ich Die Grundidee und das Ausarbeiten, das musst du immer selber machen.

christian: Und wenn du es nicht selber machst, das merkt die Community ziemlich schnell. Ich habe einen Freund, der ist CEO von einem großen Unternehmen und der hat dafür seine Marketingabteilung und der liest seine Post noch nicht mal. Und das siehst du auf den ersten Blick. Und das ist auch schon absurd. setzt da wirklich Leute drauf und trotzdem passiert auf seinem Account nichts. Weil jeder merkt, das ist künstlich, das ist ja gar nicht er. Das, was er da sagt, das ist nicht seine Sprache, das sind nicht seine wirklichen Themen. kann ihn nicht ernsthaft beschäftigen in dem Moment, deswegen das glaubt ihm keiner.

Florian Gypser: Ja, aber das liegt ja schon von vorne. Wenn mal CEOs von wirklich großen Unternehmen anfangen würden, authentisch selber zu posten, natürlich heißt dann, wir keine Zeit zu. Naja, aber Zwischentermin mal ein Foto machen, was jetzt nicht glattgeleckt ist und vielleicht was Privates auch mal bringen, ist ja jetzt nicht so wahnsinnig aufwendig. Man kann ja den Foto-Content liefern, wenigstens. Also, dass es menschlicher wird, ne?

christian: Genau. Also ich muss sagen, ich mache mittlerweile auch nicht mehr alles alleine. Aber der Inhalt auf meinem Account kommt komplett von mir. Das ist klar. Aber wir haben ja mittlerweile Leute, die so den Feinschliff machen. Das heißt, wenn wir zum Beispiel Videos machen, ich führe das Interview und alles und dann kriegt mein Kollege, der Golder, kriegt dann die Rohfassung und er schneidet das nochmal, er legt den Text drüber und sowas. Also diese Technik, das macht er. Das ist auch völlig okay. Das hat ja nichts mit Authentizität oder so zu tun. Das ist ja ein Handwerkszeug. Aber alles, dann sonst so inhaltlich ist und so was, das mache ich definitiv selber.

Florian Gypser: Mhm. Ja, anders geht's auch nicht. Ja, wir sind ja schon bei fast 40 Minuten. Du weißt ja, 45 Minuten, das ist bei mir so der, der, der, der, sag ich mal, ähm ... der Rahmen zeitlich. Ähm, weil mir brennt natürlich ... Das hört uns keiner zu. Wir können jetzt auch Kochrezepte oder so austauschen. Ähm, mir spuckt natürlich die ganze Zeit was im Kopf rum. Deshalb bin ich grad auch so bisschen schon am längsten Thema im Kopf.

christian: Länger hört uns keiner zu.

Florian Gypser: was ich am Anfang so großspurig versprochen habe, ob wir darüber sprechen könnten oder auch nicht. Weil wir gar nicht darüber gesprochen haben, was du früher gemacht hast. Da wollte ich ein bisschen drauf eingehen auch, warum du so bist, wie du so bist. Hat ja auch bisschen was ... Ja, obwohl letztendlich ist es Persönlichkeit. Aber du hast ja auch mal Dinge gemacht, die ein bisschen anders waren als Industrie und Fassadenbau. Deswegen ...

christian: So.

christian: Mhm.

Florian Gypser: Die Frage ist, wie kamst du von Jim Minowkwai zur Fassade? Beziehungsweise was hast du mit Jim Minowkwai zu tun?

christian: Ja, sagen wir mal so, ich habe einige Industrien hinter mir und ich habe einige unterschiedliche Dinge gemacht. Und eine der Dinge, die ich gemacht habe, ich bin Anfang der 90er aus Versehen ans Auflegen gekommen. Das war gar nicht so richtig so geplant. Ich hatte nur auf meiner eigenen Abi Party aufgelegt. Und das war so gut, dass der Geschäftsführer gesagt hat, das war damals der angesagte Laden, den wir hatten bei uns in der Stadt. Könntest du bei uns regelmäßig auflegen? Und dann hab ich gesagt, ja, warum mach ich nicht? So, und damit hab ich angefangen und dann ging's los. Und damit hab ich dann, sag ich, eine ganz gute DJ-Karriere hingelegt. Ich war in ganz Europa unterwegs und habe dann Jamiroquai kennengelernt. Und bin gefragt worden, ob ich das Vorprogramm von Jamiroquai in Düsseldorf machen kann. Und dann hab ich gesagt, ja klar mach ich das. Und hab mich damals schlau gemacht und Jamiroquai war der größte lebende Motown-Fan. Und da hat er natürlich genau in mein Herz getroffen. Und dann hab ich ein geiles Motown-Set gespielt. Und anschließend kam er zu mir und sagte, sag mal, fährst du mit auf Tournee? Und ich sagte, ja klar, das machen wir doch. Und dann bin ich mit Jermin Mirok auf Tournee gewesen und hab dann sein Vorprogramm gemacht, weil er wollte nie eine Band haben. Und ja, das war ganz geil. Habt ganz Europa aufgelegt, hab das 15 Jahre gemacht. Ich hab letztens einen Keller aufgeräumt, ich hab kistenweise Flyer und Plakate gefunden. Ich hab über 1000 Events gemacht. Ich weiß gar nicht, wie viele Menschen, ich kann es ja nicht sagen. Deswegen, also auflegen war immer eine riesen Leidenschaft von mir. Musik ist immer noch eine riesen Leidenschaft.

Florian Gypser: Mhm.

christian: Aber es wurde dann immer weniger und irgendwann musste ich eine Entscheidung fällen. Ich musste sagen, entweder ich mache das jetzt. Jetzt bin ich DJ. Oder ich mache was Vernünftiges. Und ich habe ja ganze Zeit alles nur nebenbei gemacht und habe mich dann für den Job entschieden. Das ging auch nicht so richtig gut, weil ich dann auch wieder andere Sachen nebenbei gemacht habe. Ich habe dann inzwischen durch eine Agentur gehabt, dann Promotion-Touren für Coca-Cola organisiert. Ich habe mich mal eine Firma für Hundeleinen und Halsbänder gehabt, die Modeleinen gemacht haben. Also alle möglichen Kram. Immer wenn irgendwas Neues kommt. habe ich Bock, das zu machen und dann springe ich halt relativ schnell auf den Zug auf und probiere es einfach aus. Es auch viele Dinge, die nicht funktioniert haben. Ich hatte mal eine Plattenfirma und wir haben Platten gepresst, die stehen immer noch bei mir im Keller.

Florian Gypser: Mhm.

Florian Gypser: Schön, kenn ich. Also da frag ich mich jetzt gerade mit deinem Selbstbewusstsein, wieso sind die nicht aus dem Keller rausgekommen?

christian: Ich verstehe es gar nicht. Die waren super.

christian: Wir waren einfach zu früh für die Zeit, behaupte ich. Nein, Quatsch. Das ist immer so eine gute Ausrede. Nee, das war ... Ach nee, das war einfach ... Das war einfach nicht geil. Nur, wenn ehrlich sind im Nachhinein. Wir haben so minimalistisches Zeug gemacht und wir fanden es ganz geil, aber irgendwie wollte es keiner haben. Aber das ist okay, dadurch ist wieder neuer Kontakt entstanden. Dadurch kam ich an Coca-Cola ran durch einen Zufall und das ... Hey, alles gut.

Florian Gypser: Ja, ja, Oder zu spät.

Florian Gypser: Hm.

christian: Man muss auch mal Dinge machen, die sich am Ende nicht so lohnen, die einfach auch nur Spaß machen. Und andere sind im Leben dann, keine Ahnung, in Golfen gegangen, haben Fußball gespielt und ich habe immer irgendwelche Geschäftsideen umgesetzt.

Florian Gypser: TURZ!

Florian Gypser: Ja, und am Lebensende, ich mein, wer hat mehr gelebt? Derjenige, irgendwie mit 18 die Ausbildung als Buchhalter oder am besten noch irgendwo auf ein Amt gemacht hat und dann irgendwann mit 62 in Frühruhestand geht und sein Leben lang immer schön nach Dienst und Vorschrift gearbeitet hat oder derjenige, der halt dauernd verrückte Sachen gemacht hat. Also, ich kenn das bei uns. Ja.

christian: Weißt du, wo du das gerade sagst mit dem Buchhalter? Also ich war beim 25 Jahre Abitur-Treffen von mir. Normalerweise finde ich Veranstaltungen nicht so dolle, aber nach 25 Jahren dachte ich, da gehe ich jetzt mal hin. Ich wollte wissen, was ist denn aus den Leuten geworden? und dabei ist mir was aufgefallen. die, die in der Schule richtig gut waren, die so so streamlined waren, die super Noten hatten und so, die sind alle erfolgreiche Sachbearbeiter geworden.

Florian Gypser: die was Anständiges gemacht haben.

christian: Das so wie Mama und Papa sich das vorstellen. Die haben ein schönes freistehendes Häuschen und sind voll erfolgreich bei einer Bank oder was auch immer. Aber alles so unspannend. Und die, die in der Schulzeit schon so bisschen die Querköpfe waren, die plötzlich hier eine Idee hatten und da eine Idee hatten und das gemacht haben und vielleicht extrem gut in Skateboarden waren und so was, die haben geile Sachen gemacht. Der eine war Produzent beim ZDF, der andere war Kurator im Museum und so. denkst so Okay, ihr habt vielleicht nicht die bestbezahlten Jobs, aber ihr habt die coolsten. Irgendwie ist das ganz geil, was ihr da macht. Die haben alle ihren Weg gemacht. Das war bei mir das Gleiche. habe ein Abitur, damit sollte man nicht angeben. Meine Kinder lachen immer noch, dass ich ein 3-, 6-er Abitur habe. Ich hatte 0 Punkte im Mathe-LK in der mündlichen Prüfung. Das ging damals noch mit 0 Punkten. geht heute gar nicht mehr. Liebe Kinder, nicht nachmachen. Die 0 Punkte habe ich nur gehabt.

Florian Gypser: Willkommen im Club.

Florian Gypser: Mh!

christian: weil ich nicht zur Nachprüfung gegangen bin. Und zwar ich bin deswegen nicht gegangen, weil ich hatte einen Termin ja in Barmer Bahnhof in der Diskothek, wo wir unsere Abi-Party gemacht haben. Und da habe ich abgewogen, was sehr wichtig ist, jetzt noch einen halben Punkt beim Abitur rauszuholen oder eine geile Party zu machen. naja, meine Jahresstufe sagte, geile Party ist wichtiger. Und das habe ich dann auch gemacht.

Florian Gypser: Richtig war. Meine Erfahrung ist die gleiche. Wir hatten noch nicht 25, das kommt noch. Äh, red ich da Blödsinn? Ne, 97. Oh Gott, ne, ist schon hinter uns. 30-Jähriges haben wir ja bald schon. Ähm ... ja. In zwei Jahren. Wahnsinn. Oder anderthalb. Aber es war genauso. Es ist nicht, dass sie unangenehme Menschen sind, aber die, die super in der Schule waren, die haben jetzt Streamline-Jobs. Also, das, du sagen willst, dass

christian: Mhm. Ach krass.

Florian Gypser: Man hat das Spiel mitgespielt erfolgreich, man hat sich dem System angepasst, was vorgegeben wurde, und entsprechend, wie versprochen, gab es den Erfolg, aber halt auch keine Abweichung davon. Aber es ist ja jedem das Zeug.

christian: Genau, die fahren auch alle schwarze Kombis und alles gut. Aber es hat langweilig.

Florian Gypser: Ich fahr auch in schwarzen Kombi. Aber immerhin Volvo. Siehste? Das soll mal schneiden hier an der Stelle. Vielleicht ein bisschen blöd. Aber ich bin bei dir. Wir haben ein paar Jahre, das weißt du vielleicht gar nicht, wir haben vorher in Waldorf hier in einem alten Bauernhof gewohnt. Witzigerweise gleiche Straße wie wir jetzt, nur ein paar Häuser vorher. Da gab's vor der Scheune so einen Überhang, so ein Dach nach vorne. Da war toter Heuboden obendrauf. Und bei der Einzugsparty dann ...

christian: Ich auch im Moment. Ja, im Moment. Ja.

Florian Gypser: kam mein Vater zu mir und die Scheune ist ja cool. Das sieht aus wie ein Bühnendach. Wir hatten auch Freunde, Musiker, waren damals in der Musikszene unterwegs, die haben ein bisschen Programm gemacht, auch, und standen halt drunter und meinte, das sieht aus wie eine Bühne. Das könnte man so richtig Programm machen. Und meine Frau und so, stimmt. Wir könnten ja so was machen. Dann haben wir blöd, wie wir waren. Also, nicht blöd, nicht nachgedacht. Haben wir Kultur im Hof ins Leben gerufen.

christian: Hmm?

Florian Gypser: Also, am Anfang mit Bühne gemietet, Zelt gemietet und so weiter und so fort. Direkt mit 2000 Euro minus aus der ersten Veranstaltung raus. Wir hatten zwölf zahlende Gäste, glaub ich. Das war so richtig geil. Und das in so einem kleinen Dorf wie Walldorf. Muss man erst mal schaffen. Ja, das ging schon mehr. Der Witz ist, hier im Dorf gibt's sehr viel. Hier gibt's mittlerweile immer noch zwölf, dreizehn Vereine.

christian: Das Jahr haben wir danach verdoppelt.

Florian Gypser: Es gibt sowieso schon viele Veranstaltungen. es ist halt so, außer unseres Freundeskreises sind nur so drei, vier andere aus dem Dorf, sind halt hingekommen, haben sich das angeguckt. Wie ist das so, was die machen? Und ein Jahr später waren es dann schon 50 Leute. Wir haben das knapp vier Jahre durchgehalten. Teilweise auch zweimal im Jahr, zwei Tage, Freitags Musik, Samstags Comedy. Und am Ende waren es

christian: Hm?

christian: Mhm.

Florian Gypser: Also hat die Feuerwehr gesagt, also die freiwillige Feuerwehr aus dem Dorf, die uns dann geholfen hat, auch das Zelt aufgebaut hat und und und, da war wirklich das halbe Dorf involviert gefühlt. Die sagten am Ende, ihr könnt jetzt keinen mehr reinlassen, weil das können wir hier nicht zulassen, da waren wir bei über 120 Leuten. Und dann waren sie alle traurig, als wir aufgehört haben, das war einfach, das war Wahnsinn. Fünf Tage aufbauen, zwei Tage abbauen. Ja, aber es war halt ...

christian: Hm.

christian: Hm.

Florian Gypser: Die Kinder erinnern sich heute noch dran, die waren damals noch kleine Stöpsel, die haben dann nachts 3 Uhr auf der Bühne gelegen, eingemümmelt in Decken, rote Lampen an, damit die nicht kalt wird. Und da hast du halt gelebt. Das hast du gemacht und musst hier nicht bis zum Ende durchziehen.

christian: Ja.

christian: Aber darum geht's am Ende. Mein 17. Geburtstag wurde von der Polizei geräumt. Meine Mutter erzählte die Geschichte immer noch gerne. sag, das sind doch Geschichten, erzählt man sich. Wir sind doch groß geworden, wir haben uns entwickelt. Und glaub auch, das Wichtigste, was wir mit unseren Kindern machen müssen. Wir müssen die zu offenen, kreativen Gemütern erziehen und die einfach ihr Ding machen, einfach Bock haben, Dinge auszuprobieren und einfach mal zu machen und einfach alles einzulassen. Ich glaube, das kriegen wir ganz gut hin. Hoffe ich.

Florian Gypser: Wenn man das in Deutschland im größeren Maßstab in den letzten 30 Jahren geschafft hätte, dann wäre wahrscheinlich auch viel weniger Angst vor Transformation, Veränderung und Neuerung.

christian: Genau, das haben wir ja angefangen. Wir hoffen ja beide, dass das jetzt langsam mal durchdringt und dass eine oder andere mal wachgerüttelt wird und dass einfach wir kapieren, dass Kreativität, Flexibilität, Anpassung, Geschwindigkeit, dass diese Faktoren viel, wichtiger werden als sie je waren und dass wir jetzt echt mal Vollgas geben müssen. Und wir zwei werden nicht bremsen.

Florian Gypser: Sehr sehr schön. Ich bremse auf keinen Fall. So ein Aufkleber. Ich bremse nicht für... Keine Ahnung. Auf dem Auto. Viel Stillstand. Das ist ein bisschen öde.

christian: Also ich gebe, nee, nicht negativ formulieren, positiv formulieren. Ich gebe Gas für den Mittelstand. So machen wir das. Ich überleg gerade. Aber komm her, ich hab hier auf dem Tisch liegen. Content ist King. Das ist auch gut.

Florian Gypser: Ja, ja stimmt. Hast du schon Aufkleber machen lassen? Wär doch was. Ich geb Gas für den Mittelstand. ja, hatte ich eben noch in einem anderen Podcast, Interview Content is King, das ist auch so eine schöne Entschuldigung dafür, man alles macht wie bisher, weil ja nur der Inhalt zählt. Aber das ist ein anderes Thema. Christian, schöner Schlusssatz von dir eben. Ich gebe Gas für den Mittelstand. Schön, dass du im Podcast warst. Wir sehen uns, ja gerne, wir sehen uns in, warte mal, wann sehen wir uns denn wieder? Osnabrück, Ja, ich komm auf jeden Fall.

christian: Danke dir, definitiv.

christian: In Osnabrück sehen wir uns. Also wenn du kommst, ich komme aus London vom Flughafen direkt in Osnabrück.

Florian Gypser: Also, Bonden, der Lebermann, was kostet die Welt?

christian: Du siehst, wir sind unterwegs.

christian: Geschäftlich. Gut. Hör mal, ganz liebe Grüße an deine Frau. Ich bin nicht mehr böse auf sie. Ist alles gut.

Florian Gypser: Jaja. Schön! Das wird zu beruhigt sein. Dann kann sie ja aus dem Bunker kommen.

christian: Kannst du wieder rauslassen. Alles klar. Super.

Florian Gypser: Genau. Ja, vielen, Dank für deine Zeit. Vielen Dank auch für alle, zugehört haben. Schön, dass du wieder dabei warst. Dass ihr wieder dabei wart, natürlich freue ich mich auch über Feedback, über Bewertung bei Apple Podcasts, Spotify, gerne 5 Sterne. Ja, weil letzten Endes je besser ein Podcast bewertet wird, desto weiter steigt auch im Ranking und der Verbreitung. Und mein Anliegen ist ja immer, Menschen zu inspirieren und weiter zu helfen. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Tschüss.

christian: Kennt ihr?

christian: Ciao, danke.

Florian Gypser: So, war doch gut.

Über diesen Podcast

Willkommen zu VIDEO RELOADED, dem Podcast rund um Audio- und Videokommunikation für Unternehmen und Unternehmer. Hier dreht sich alles um die Kunst, eigene Audio- und Videoinhalte zu erschaffen, die deinem Unternehmen einen echten Mehrwert bieten. Entdecke, wie Webinare, Videocalls, Hybrid-Selling, Employer Branding, digitale Trainings, Podcasts, Live-Streaming und Corporate Influencing die Kommunikation deines Unternehmens revolutionieren können.

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Florian Gypser, mit über 20 Jahren Erfahrung als Tonmeister, Fachdozent, Lehrbeauftragter und Coach in der Audio- und Videoproduktion, hat bereits Tausenden in Seminaren, Workshops und Coachings weitergeholfen und namhafte Unternehmen beraten. Mit mehr als 200 eigenen Tutorial-Videos und unzähligen Webinaren sowie Live-Workshops ist Florian ein Meister seines Fachs.

Gemeinsam mit seiner Frau Joanna führte er jahrelang ein Unternehmen, das auf Lern- und Trainingsvideos spezialisiert war und renommierte Kunden wie die Deutsche Telekom, Kaspersky, Vodafone und viele mehr betreut.

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von und mit Florian Gypser

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