Dein Podcast über Videokommunikation 4.0
Florian Gypser: Herzlich willkommen bei Video Reloaded, deinem Podcast über Videokommunikation 4.0. Hier bekommst du spannende Insights, Know-how und Impulse für Videokommunikation in und von Unternehmen. Ich bin ein Podcast-Host Florian Gipser und wünsche dir viel Spaß beim Zuhören.
Florian Gypser: Ja, man sagt so schön was, lange währt, wird endlich gut. Heute ist er da. Ich fühl mich so bisschen wie so ein Showmaster, irgendwie bei Wetten Das, aber es ist so. Denn wir laufen uns, glaub ich, schon seit einem Dreivierteljahr hinterher. Robin Heinze, Geschäftsführer und Gründer der Online-Marketing-Agentur Morefire. Bezeichnet für ihn ist nicht nur die Liebe fürs Marketing, sondern auch für Fußball. Und ... Ganz bekannt ist natürlich auch sein Podcast Marketing on Fire. Und es gibt so verschiedene Berührungspunkte, ein paar Anekdötchen, die wir mit Sicherheit hier und da auch noch einfließen lassen werden. Lustig fand ich eigentlich schon die Geschichte, wie wir uns kennengelernt haben. Aber da kommen wir noch drauf, worüber wir heute sprechen werden. ist natürlich das Thema Video im weitesten Sinne. Und zwar geht es Marketingstrategie entlang der Customer Journey und da Video als Element im Content-Marketing-Mix. Grüß dich, Robin. Schön, dass du in meinem Podcast bist. Ja, schön, dass es jetzt endlich geklappt hat. Ja, war, wie du schon einleitend gesagt hast, eine etwas schwierigere Geburt, aber jetzt Hammered. Ja, genau. Die schwierigsten Geburten sind ja meistens die besten. Da kann ich direkt mal eine Anekdotie Nummer eins, hatte ich eben schon gebracht, da war es ein bisschen peinlich, aber mir sagte mal jemand, und ich werde nicht sagen, wer es ist, ich werde es niemals sagen, bestimmt zwei Jahre her, als ich meine Fühler langsam in die Marketing-Sales-Branche in Deutschland ausstreckte und sagte, welche Leute muss ich kennenlernen, hatte meine ersten Kontakte bei LinkedIn, und sagte mir jemand, wenn du da mal so richtig, also wirklich eine große Nummer, eine Größe im Online-Marketing der ... den alle kennen und der auch alle kennt, wenn du ihn mal kennenlernen willst. Das ist der Robin, aber das schaffst du eh nicht. hat keine Zeit, der ist immer so viel unterwegs, aber der ist The Godfather of German Online Marketing. Ich dachte, hui hui hui, ob ich den jemals mal kennenlernen würde. Ich muss zur Ehrlichkeit zu sagen, weil du findest das ultra peinlich, das war mit einem Lächeln dieses The Godfather.
Florian Gypser: Und dann war es, glaube ich, vor letztes Jahr war es, das war Speakers' Dinner von der Vertrieb Business bei euch im Haus. Mein erstes Zusammentreffen mit diversen Vertriebs- und Marketingspeakern, Experten aus der Szene. Und das war ein Vorabend-Dinner bei euch in eurer hauseigenen Kneipe. Zum, warte mal, Old-Ranking-Eck war das, Ja, so ähnlich zum alten Ranking-Eck. Genau. Und ich weiß noch ganz genau, ich kam rein. Du warst noch nicht da. Und ich dachte jetzt, was sage ich denn, wenn da Robin kommt? Ich kenne den ja gar nicht und er ist ja so eine große Nummer und ich habe ja keine Ahnung von Marketing und nichts. einmal guckt mich jemand an und du bist ein Bier? Ja, ich bin nur ich, da Robin. Okay. Sag mal, du bist doch der, der die Podcaststudios baut? Ja und dann auch. Ja, wir wollen auch eins haben. Kann ich dir einen Raum zeigen? Da war das Eis gebrochen, weiß ich noch. Haben wir ein bisschen getrunken? Und ein paar Monate später haben wir bei euch einen Workshop gemacht und euer Studio eingerichtet. spannende Entwicklung. Und wenn du mal diesen Robin, der diese große Nummer sein soll, kennenlernst, der mein Namensfetter ist, den würde ich auch gerne kennenlernen. Ja, der ist ein ganz toller Typ, habe ich gehört irgendwo. ich weiß jetzt nicht... Der sieht ja auch ähnlich, krass. Ja, also ich fühle mich damit nicht unbedingt angesprochen mit Gott, Vater. Ich muss zwar schon jetzt ein paar Jahre Online-Marketing, also das Netz. 20 so ungefähr. Gleichzeitig, glaube ich, gibt es da draußen noch so krass viel klügere Menschen. Ich bin ja auf vielen Konferenzen, Veranstaltungen unterwegs und gehe da nicht raus und denke mir so, ich war der Schlauste im Raum. Also das ist noch nicht passiert bisher. Ja, du, ist auch gar nicht... Man muss ja nicht unbedingt der Schlauste im Raum sein. Es ging, glaube ich, auch mehr darum deine Präsenz und deinen Einfluss, wenn du halt auf Veranstaltungen referierst. Das war, ich, irgendwie so richtig im Sinne. Also wenn Robin was sagt, dann hören alle zu. Das war, glaube ich, die Essenz. Okay, ich nehme das einfach mal so als Kompliment hin. Hab da eine differenzierte Betrachtung drauf, aber darum soll es heute gar nicht gehen. Genau, Alles gut. War aber ein schöner Einstieg. war eine schöne Story. Definitiv, definitiv. Darum geht's noch. Wir machen das. Das machen wir nicht alles für eine gute Story. Robin, bevor wir jetzt ins Thema reingehen.
Florian Gypser: Ich hab mittlerweile seit Anfang des Jahres, seitdem ich auch mein Podcast mit Video aufnehme, eine kleine neue Besonderheit. zwar stelle ich am Anfang drei Fragen, die gar nichts mit dem Thema zu tun haben. einfach mal so bisschen die persönliche Schiene auch zu zeigen und so bisschen aufzulockern. Auflockern mache ich überhaupt keine Gedanken. Also ich glaube, reden könnte ein paar Stunden lang. Limitiert ist es durch deinen Kalender und auch durch meinen mittlerweile. Aber lass uns mal loslegen. Frage Nummer eins. Stell dir vor, du bist am Ende deines Lebens, du schaust zurück und überlegst, was du alles erlebt hast und gelernt hast im Leben. Was würdest du sagen, ist die eine Sache noch, die du noch nicht kannst, die du diesem Rückblick aber auch beinhalten möchtest? Also sag, das möchte ich bis zum Lebensende noch unbedingt lernen. Das ist mir ganz wichtig.
Florian Gypser: ist so unvorbereitet. Am liebsten würde ich gerne multitasking können, noch mehr von den schönen Dingen zu machen im Leben. Aber auf der anderen Seite glaube ich eher runterfahren, abschalten und mal Dinge entspannt genießen. Das fällt mir sehr, schwer. Ich hoffe, dass ich da noch besser drin werde. Es wird so langsam, aber ich würde gerne mehr Momente bewusst wahrnehmen und nicht immer schon gedanklich drei Schritte weiter sein. Okay. Das ist gut. Manche sagen, ich möchte gern Bogenschießen oder Japanisch lernen. Meine erste Intuition war Klavierspielen, aber könnte ich einfach mit anfangen, werde ich aber nicht. Dementsprechend finde ich den Moment genießen. Das kann ja auch beim Klavierspielen sein. Das finde ich, glaube ich, Läuft. Teil Nummer zwei. Auch hier wieder Kopf frei, ganz groß gedacht in alle Richtungen. Sowohl abstrakt, was Inhalt betrifft, aber auch wirklich ganz konkret, was die Location betrifft. Wie würdest du deinen Arbeitsplatz gestalten, wenn Geld keine Rolle spielt? So wie ich es jetzt auch mache. brauch einen sehr leeren Schreibtisch und brauch einen Laptop, das wars. ich bin... Der Schreibtisch muss wirklich leer sein. Hinter mir kann das absolute Chaos sein, aber vor mir muss frei sein und ich brauch tatsächlich einen leeren Schreibtisch und einen schnellen, schönen Laptop. Der Laptop muss gut aussehen. Okay, aber dann könntest auch in den Minen von Moria sitzen, das wär dir egal. Ja, Tageslicht und so fänd ich schon ganz okay. Aber ansonsten ist mir das eigentlich... wenn noch nette Menschen drumherum sind, das finde ich wichtiger. da hatte ich bisher keine Probleme mit. Okay, spannend. Du, ich hatte die ganze Bandbreite von im Winter in den Alpen, im Sommer in Spanien am Meer, am einsamen Meer, in Seen in Rocky Mountains. Von daher gibt es alles. Ich stehe ganz oft in Köln mitten in der Stadt in unserer eigenen Bürokneipe und arbeite von dort aus. Also tagsüber in der Kneipe arbeiten zu können ...
Florian Gypser: Auch ein Privileg. insofern, nee, da bin ich wunderschöne glücklich. Prima. Ich hätte jetzt gedacht Holland, weil ich ein paar Mal mitbekommen hab, dass du nach Holland in Urlaub fährst, aber... Ach ja, da fühl ich mich auch wohl. Aber ich bin auch gerne in Bergen und sage, nee, nette Menschen drum herum und ansonsten brauch ich einen leeren Tisch. Sehr schön. Also, leerer Tisch kann ich gut nachvollziehen. Hab ich zwar nicht, aber kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich beneide immer Menschen, in ihrem Büro wirklich nur einen leeren Tisch haben und ein Laptop. Das ist herrlich, ne? Soll ich den Trick verraten? Du musst einfach alles, was auf dem Tisch ist, runterschmeißen, dann ist er leer. Nein. Und das mach ich. Und wenn dann mein Boden voll liegt, das stört mich nicht so sehr, wie wenn es auf dem Tisch liegt. das ist der Trick. Ich mach's anders. Ich fahr jetzt am Freitag auch wieder mit meiner Frau eine Woche in ein Ferienhaus von einer Freundin von uns in der Eifel. Und da sitz ich am Esszimmertisch und da ist auch nichts. Da kann ich auch super arbeiten immer. Ja, guck mal. Geht doch. Dann last but not least. Welcher bekannt Persönlichkeit wärst du gerne begegnet? Und worüber würdet ihr sprechen oder worüber hättet ihr gesprochen? Da gibt es wahrscheinlich wahnsinnig viele, die super, super Gesprächspartner sind. Ich überlege jetzt gerade mal. Nehmen wir irgendwie eine Person aus der Vergangenheit. Thema im Moment leben und so was, dann würde ich wahrscheinlich sagen, einfach mal Gandhi wäre, glaube ich, ein extrem spannender Gesprächspartner. Und ansonsten gibt es auch aus Sport gibt es wahnsinnig viele, die ich extrem spannend finde. Politik auch, Zeitgeschichte. Boah, würde ich mich jetzt nicht festlegen. Witzigerweise kam als erstes Gandhi in den Kopf. Weiß nicht warum, aber ich glaube, haben einen ganz cooler Gesprächspartner. Spannend. Also wirklich spannend, du, also nicht, dass du Gandhi nur hast, sondern was du sagst, werden so viele, weil Ich persönlich hab Riesenprobleme, die Frage selber zu beantworten. Was würde mich so richtig kicken, wüsste ich jetzt gar nicht. Nee, so richtig kicken nicht. Dass ich jetzt sage, da hab ich mein ganzes Leben lang drauf gewartet. Aber ich unterhalte mich ja generell gerne mit Menschen und finde die meisten Gespräche, die ich führe, irgendwie spannend. Ich höre gern anderen Leuten zu. Und dementsprechend, war übrigens guter Grund, Podcast zu machen, weil man einfach tollen zuhören kann. dementsprechend, glaube ich, gibt es einfach
Florian Gypser: so viele spannende Menschen, eine tolle Geschichte zu erzählen haben, ob prominent oder nicht, dementsprechend könnte ich da, glaube ich, direkt mal, wenn ich ein bisschen nachdenke, eine Liste mit 50 Leuten aufstellen. Okay, nicht schlecht. Das ist ja ein großer Vorteil, eine Qualität zu besitzen, die meisten Menschen nicht besitzen. Ich zuhör' die meisten reden ja lieber gerne. Also ich schließe mich da auch nicht aus. Definitiv nicht. Von daher großer Vorteil. Die meisten Gespräche sind monologe in Anwesenheit von Zeugen, habe ich mal gehört. Und ich versuche, das anders zu handhaben. Sehr schön. Danke für das schöne Zitat und das schöne Schlusswort. Hat perfekt gepasst. Wir machen schön weiter. Danke für die ersten drei Fragen schon mal. Wie ich schon gesagt habe, ich skripte meinen Podcast nicht, deshalb kriegst du jetzt auch nicht einen Fragenkatalog. Ich glaube, ich habe dich ja schon ganz fies erwischt mit den drei Fragen, die gar nichts mit dem Thema zu tun haben. Aber unser Thema ist natürlich im weitesten Sinne das Thema Video. Du als Experte im Bereich Online-Marketing im weitesten Sinne. Berichte mal, wie siehst du aktuell als Status Quo, was Video im Marketing betrifft? Es gibt ja verschiedene Aspekte. Also ich habe eben einen Podcast aufgenommen, da kam das Thema zum Beispiel Video Feed by LinkedIn. Ist ja sehr, sehr aktiv jetzt gerade, allerdings auch sehr umstritten, muss ich auch sagen. Dann gibt's klassische Social Media Marketing-Themen mit Video. Was glaubst du, ist aktueller Stand der Dinge so, dass was jeder machen sollte, was gut läuft und wohin geht's in der Zukunft? Ja, lass uns mal umdrehen. Gucken wir uns doch mal ... Ich hab Kinder, sind 10 und 14 Jahre alt. Wenn ich mir deren Smartphone-Nutzung anschaue, entweder zocken die halt Spiegel da drauf, die in der Regel Bewegtbild sind, oder sie schauen sich auch sehr gerne Videos an, wo andere Leute zocken. Wenn ich mir nicht mehr das Konsumverhalten anschaue, was sind die Social-Media-Apps, die die meisten Reichweite kreieren oder auch in kurzer Zeit aufbauen? Was sind die Formate, die die große Reichweite generieren? Das ist halt TikTok, das sind die Insta-Stories. Das sind Bewegtbildformate, also die haben eine hohe Relevanz. Wir schauen uns Spotify an, die halt Musikvideos mit einspielen. Warum?
Florian Gypser: Ich glaube nicht, weil sie denken, dass das Nutzererlebnis dadurch besser wird, aber man kann Videoinventar besser monetarisieren. Gucken wir uns an, wächst und wächst und wächst. Also die Nutzerzahlen und auch Umsatzzahlen, die Google damit generiert, wachsen permanent, konstant, Quartal für Quartal. Das heißt, die Videonutzung geht nicht mehr zurück. Dementsprechend, wenn wir dahingehen wollen, wo die Aufmerksamkeit ist, und das ist eine Empfehlung im Marketing, also lieber dahingehen, wo die Aufmerksamkeit ist, dann kommen wir das Thema Video nicht drum herum. Du hast auch LinkedIn angesprochen, auch LinkedIn versucht natürlich mehr Video mit reinzupacken, ob das jetzt eine glückliche Integration ist oder nicht. Soll jetzt nicht Teil der Diskussion sein. Es geht eher darum, dass wir halt eben a, sehen, dass Video Aufmerksamkeit generiert und b, dass Video offensichtlich sehr gut für die Plattform monetarisierbar ist. Dementsprechend wird es dazu führen, dass die Plattformen uns immer weiter Richtung Video auch bewegen werden. Also wenn du Video nicht in deinem Content-Mix, in deinem Marketing-Mix irgendwie mitdenkst, dann wirst du halt eben einen relevanten Anteil der Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe nicht bekommen. Ich sag ja auch mal ganz provokant, wenn ich Vorträge zu meinem Thema halte. Es ist sehr viel in der Industrie mittlerweile, dass ich sage, wer... Ich muss ehrlich sagen, das Zitat ist nicht von mir. hab's nur abgewandelt. nicht sichtbar ist, findet nicht statt. Das ist bekannt. Ich sag's eine Stufe weiter. Wer nicht digital mit Video sichtbar ist, findet zukünftig nicht statt. Weil gerade in der Industrie in Deutschland, da ist ja ... Vieles, was für dich seit Jahren Alltag ist bei euch im Unternehmen, was Video betrifft, Video-Ads, Instagram, Social Media, alles, das ist für die ja noch alles Völliges Neuland, ist die Frage ... wie man da überhaupt aufholen kann, ob es überhaupt wichtig ist für Industrieunternehmen, sich auch mit solchen Plattformen zu beschäftigen. Ach, es geht doch nicht mal. Ich würde es wirklich Plattformen unabhängig denken. Du kannst auch auf deine Webseite Video integrieren. Wir haben Kunden aus dem Maschinenbaubereich, die halt eben Videos zeigen von den Maschinen mit Flug drum herum und keine Ahnung was und die Maschine in der Anwendung. Und das gucken sich sehr, sehr viele Leute an. Das läuft hauptsächlich auf Insta und nicht auf LinkedIn, weil halt auch so die operativen Menschen, die mit den Maschinen arbeiten, sich das anschauen.
Florian Gypser: Vor Ewigkeiten, ist wirklich schon sechs, sieben Jahre her, Interview gemacht mit Michael Höcker, er war damals beim Landwirtschaftsverlag, das fällt mir jetzt gerade wieder ein. Und der erzählte eben davon, wie geil Treckervideos auf YouTube gehen. Also die Menschen, auf Treckern sitzen, die schauen sich Videos von Treckern an, wie ein Drohnenflug einen Trecker herum ist. Die Leute auch im B2B-Bereich und im Maschinenbaubereich interessieren sich für... Produkte und die Inszenierung von Produkten mit Bewegtbild, das ist jetzt keine neue Erfindung, funktioniert ziemlich gut. Spannend. Ich hab grad ne völlig bekloppte Assoziation beim Thema Trecker. haben vor vielen Jahren mal für ne Plattenfirma eine DVD produziert. 100 Jahre deutsche Traktorengeschichte. Du glaubst gar nicht, in was für ne Szene wir da gestoßen sind. Es gibt eine riesige Trecker-Fanszene in Deutschland. glaubst du gar nicht. Ich komm ausm Sauerland und ab und zu fährst du eben sonntags über ne Landstraße. Und fährst halt eben mit 20 kmh, weil halt eben so eine Parade von und welchen Deutz-Traktoren aus dem Jahr 1920 da irgendwie langfahren. nicht schön, aber das prägt halt, dass du ein Gefühl dafür kriegst, dass es viele Menschen gibt, die da eine Leidenschaft für haben. Und die schauen sich dann auch solche Treckervideos bei YouTube und bei Insta und bei TikTok sogar an. Ja, Wahnsinn. Interessante Sache gerade. Ich weiß nicht, ob du es ähnlich empfindest. Ich hab jetzt gerade die Tage, letzten zehn Tagen mit drei, vier Leuten aus dem Marketing gesprochen. fast alle aus dem Agenturbereich, also klassische Marketing-Agentur, Werbeagentur und die haben Ähnliches berichtet, nämlich dass Budgets dieses Jahr ganz schön zurückgefahren wurden und viele Argumente von Unternehmensseite waren, naja, sie könnten jetzt viele selber machen. Das Schärfste habe ich vor einem Dreivierteljahr gehört von jemandem, der ein Dreivierteljahr, nachdem seine Agentur ihren höchsten Umsatz gefahren hatte, er die Agentur die Insolvenz anmelden musste. ganze vier Monate nachdem Chatch GPT auf den Markt kam. Lange Rede kurzer Sinn, mich hat's bisschen schockiert, es so krass war jetzt und vor allen Dingen fand ich auch interessant, dass halt das Argument von einigen Firmen war, natürlich sagt kein Unternehmen, uns laufen die Umsätze nicht so doll, die Wirtschaft läuft nicht mehr, sondern eher so naja, es gibt jetzt die Möglichkeit, ganz vieles selber zu machen. Wie bewertest du das?
Florian Gypser: Ja, ist eine Veränderung, jetzt zum Teil massiv, zum Teil schleichend kommt. Es werden viele Sachen im Bereich der, ich nenne es mal in Anführungszeichen, ein bisschen despektierlich, ist aber nicht so gemeint, Monkey-Work, wird redundant bei den Agenturen. ist, weiß nicht wie viel, Menschen in Agenturen, früher in so Kreativ-Agenturen damit früher beschäftigt waren, Bilder freizustellen. Das ist jetzt mittlerweile auf Knopfdruck. Das wird bei vielen anderen Sachen auch passieren. Da wird auch Thema Bewegtbild natürlich von betroffen sein, weil das Schneiden, das Bearbeiten von Videos, auch die Erstellung von Videos ist, hat natürlich ganz andere Möglichkeiten jetzt auch. Wir sehen es bei Google Ads und bei Meta Ads schon lange, wo wir früher sehr granulare Bidding-Sachen aufgesetzt haben. Das machen wir jetzt auf Knopfdruck, weil die KI das macht. Man macht es mehr, mal weniger. intelligent, aber gleichzeitig werden wir nicht mehr für die gleichen Dinge bezahlt werden in fünf Jahren, für die wir heute bezahlt werden, so wie wir auch heute nicht mehr für die gleichen Sachen bezahlt werden wie vor fünf Jahren. Also, stellenweise, nicht komplett. Das heißt, das strategische Know-how von Agenturen, wo müssen Kunden stattfinden, wie müssen sie stattfinden, ist eine viel wichtigere Komponente in der Beratungsdienstleistung, in der Zusammenarbeit, als, sag ich mal, dieses kleinteilige, ich schneid jetzt ein Video zusammen oder ich... bearbeite jetzt ein Bild oder ich kreiere irgendwelche Bildwelten, da kann eine KI mittlerweile sehr, sehr viel machen. Das heißt, Agenturen, Dienstleister, Berater, wie auch immer, müssen sich halt umstellen und sie müssen halt ein anderes Know-how ihren Kundinnen und Kunden zur Verfügung stellen, als sie es gestern gemacht haben und auch demnächst, als sie heute machen. Also es ist einfach eine Umstellung im Prozess und im Know-how. Insofern, ja, es wird die Agentur-Branche verändern, definitiv. sehen die Veränderungen auch schon. wird das Skill-Set verändern. Aber ich meine, ist jetzt sehr intensive Veränderung in der kurzen Zeit, da kommen wird. Aber es ist auch nicht die erste Veränderung, mit der wir umgehen müssen. Es macht mir keine Angst, aber es beschäftigt mich extrem intensiv. Hm. Ja, kann ich mir vorstellen.
Florian Gypser: Wobei ich vom Gefühl her sagen würde, ihr den großen Vorteil, euer Spielwiese ist das Thema online. Da ist man mit ganz schnellen Veränderungen und neuen Technologien einfach dauernd konfrontiert. Von daher seid ihr es gewohnt. Für mich ist diese stetige Änderung, ich komme nicht aus dem Agenturbereich, aber ich kenne das seit Tag eins meines Studiums, weil als ich studiert habe, habe ich schon während des Studiums gehört, Musikbranche kannst du vergessen, die ist gerade am Sterben, das war so Ende der 90er. Ich hab's live mitverfolgt, ich vor ein paar Jahren auch ausgeschieden bin, weil ich gesagt hab, das geht jetzt gar nicht mehr weiter. Hat aber dafür gesorgt, dass ich kontinuierlich über fast 20 Jahre immer wieder meine Skills verändern musste und mich neu aufstellen musste. Was jetzt im neuen Kontext meiner Arbeit für mich Kinderspiel ist, jetzt auf neue Dinge einzustellen. Ich glaub, da ist so eine Gefährlichkeit gerade bei größeren, älteren Agenturen noch. hab mitbekommen, dass auch Große bekannte Agenturen sind ganz schön ins Wanken geraten. haben zwar ein größeres Polster, aber nicht desto trotz sind die Zeiten auch da schwieriger. Da fällt es einem wahrscheinlich schon schwieriger, weil mein Ansatz ist ja auch schon seit vielen Jahren Hilfe zur Selbsthilfe und das kommt jetzt halt auch in der Industrie an. Ja, also es wird starke Veränderungen geben. hatten jetzt auch In den Corona-Jahren nach dem ersten Schock ging es danach steil bergauf. Der E-Commerce ist total gewachsen. Auch die B2Bler haben ihre Budgets von Messe, etc. hin Richtung digital verschoben. Die Agenturbranche hatte wahnsinnig viel Rückenwind die letzten Jahre. Und wie sagt man so schön, ich hau jetzt einfach mal bisschen Redewendung hier mit rein. So in der Flut steigen alle Boote, also egal wie gut du warst, du hast irgendwie genug Aufträge reinbekommen. Und gegen ... Gegenbeispiel als Redewendung ist, wenn der Wasserspiegel sinkt, sieht man, wer ohne Badehose schwimmt. Uns gibt es jetzt schon über 15 Jahre, da hat sich eine gewisse Substanz gebildet. Das heißt nicht, dass wir unkaputtbar sind. wie du es gerade sagst, wir sind diese Veränderungsprozesse schon einige Male durchlaufen. Und wir werden auch die nächsten durchlaufen. Und ich bin guter Dinge, dass wir da auch gut durchkommen werden durch diese Veränderung.
Florian Gypser: oder einfach weiter gut bestehen können. Eine Garantie gibt es dafür nicht. Aber wir müssen halt viele gute Entscheidungen treffen. Und dann bin ich da auch sehr optimistisch. Und gerade noch mal zurück zum Thema Video. hast ja ein paar Einsatzgebiete, da haben wir ja schon gesprochen, die, ich sag mal, die klassischen Themen, das was halt die meisten kennen. Auch wenn es viele Unternehmen noch nicht umsetzen. Wo wird es jetzt hinentwickeln? Du bist ja noch viel näher dran als ich jetzt, was das Ganze aus dem Marketing sich betrifft. Was glaubst du, wird das nächste große Thema in Bezug auf Video im Marketing sein? Oder läuft es schon? Ach, ich glaube, das nächste große Thema, dass wir da irgendwie so einen totalen Wechsel sehen oder eine gravierende Veränderung. wird glaube ich nicht da sein. B2C Bereich, die meisten E-Commerceler etc. die haben schon auf dem Schirm auch und setzen viel Bewegtbild ein was Social Media Creatives angeht. Wir sehen im B2B Bereich, dass da deutlich mehr auch jetzt kommt. sodass wir zum Beispiel mit Kunden zusammen einen Content-Tag machen. Weil wir einfach sagen, es fällt euch schwer im laufenden Prozess permanent Video in eure Arbeit zu integrieren, aber wir schließen uns jetzt mal einen Tag mit Leuten von euch ein und wir produzieren an dem Tag einfach ganz, ganz viel Content, den ihr dann für die nächsten Wochen und Monate über Social Media ausspielen könnt. Dass man sehr konzentriert, sehr fokussiert hingeht und sagt, wir kreieren Fotos, kreieren Videos, längere, kürzere, die auch... wenn man in Happien teilbar sind, dass man Erklärvideos auf der Webseite hat, wo jemand einfach irgendwie ein Produkt im Einsatz zeigt, dass man daraus dann kurze Schnipsel macht, die man für Story-Formate nutzen kann, die man für Ad-Formate nutzen kann. Also, einfach das Thema Video und bewegt Bild im gesamten Kreationsprozess von Anfang an mitgedacht wird.
Florian Gypser: So, das wird sich viel, viel mehr etablieren und nicht mehr irgendwie so die Nische für so ein paar, sag ich mal, Unternehmen im FMCG-Bereich oder so was sein, sondern das wird einfach überall Gang und Gebe sein. Das dauert noch, bis das alle dann irgendwo verinnerlicht haben, aber alle, die sich mit Content beschäftigen, die sich mit Creatives und mit Ads beschäftigen, werden Video mitdenken. So, das ist jetzt kein... totaler Paradigmenwechsel, sondern das ist jetzt eine kontinuierliche Entwicklung, die im Laufe der nächsten Jahre komplett, glaube ich, gesamte Branche erfassen wird. Ich hätte jetzt gedacht, du kommst mit dem Thema Kai hier die Ecke. Weil da ist natürlich der Stuss, springen jetzt alle drauf und gerade das Thema irgendwie Avatars und vollautomatische Videoerstellung wird gerade zumindest in meiner Linked-in-Bubble von einigen Leuten doch ... sehr heiß gekocht. Wobei ich persönlich auch aus Erfahrung, ich bin ja jetzt auch schon seit ein paar Jahren in der Medienbranche tätig und gerade auch mit Bezug auf B2B sehr skeptisch bin, ob sich das durchsetzen wird. B2C könnte ich mir schon eher vorstellen. B2B glaube ich ist das Thema Authentizität, also Vertrauen aufbauen, weil halt jemand wirklich als Person da ist mit allen Fehlern. Ist glaube ich KI. Wer weiß, vielleicht bringt es eines Tages so viele Fehlerhaftigkeiten mit rein, dass man denkt, das ist eine echte Person, weil eine KI würde nicht die Fehler machen. Aber ich bin sehr skeptisch, ob sich das durchsetzt, weil es meistens doch zu glatt gebügelt ist. Also ich glaube durchaus, dass das Thema KI dazu führen wird, dass deutlich mehr Videos da sind und die werden auch irgendwann so gut sein, dass wir den Unterschied nicht erkennen und dass wir uns auch dran gewöhnen, dass die total glatt gebügelt sind. So, schau dir Insta-Feets an, die ganzen Menschen mit sehr, sehr großen Reichweiten, die Feets sind komplett glatt gebügelt. Da siehst du keine Falte, keine Delle, keinen Pickel, sonst irgendwie was. Und die Leute wollen genau das haben. Insofern glaube ich auch nicht, dass wir uns auf das Unperfekte freuen, sondern wir werden uns an das Perfekte gewöhnen. ist so meine Vermutung. Gleichzeitig ...
Florian Gypser: wird das, glaube ich, auch das echte Menschen trotzdem noch einen riesen Vorteil haben. Thema Glaubwürdigkeit auch. Und das eine schließt das andere ja auch nicht aus. Das heißt, erst mal diese Durchdringung beim Thema Video zu kriegen. Also die Leute, bisher es nicht geschafft haben, Leute vor eine Kamera zu stellen, B2B-Unternehmen, Industrieunternehmen, die das irgendwie gut machen, die werden dann nicht sich sagen, okay, dann lass mal jetzt einen Avatar machen. Sondern es eher so dieses Grundverständnis dafür, wie kann ich bewegt... meine Zielgruppe mit den richtigen Botschaften zu erreichen. Und diese grundstrategische Überlegung, die muss ja erst mal getroffen werden. Bevor ich mich entscheide, ich das Video selber oder lass ich mal die KI das Video machen. Und meine These ist, also insbesondere, wenn wir jetzt über Videos sprechen, wo Menschen im Einsatz sind. Das sind ja die meisten, auch eine Aufmerksamkeit generieren, weil wir eher auf Menschen achten als auf andere Themen. Da wird es so sein, dass KI eine unterstützende Funktion hat. Das heißt, Menschen wie du und ich sitzen vor der Kamera, stehen vor der Kamera, erklären, was wir da den ganzen Tag tun und wir haben KI-unterstützende Möglichkeiten. das Ganze dann schnell zu bearbeiten, Schnipsel zu... vielleicht auch Fehler rauszunehmen. Wenn ich irgendwie einen Sprachfehler drin habe, dann wird der halt eben glatt gebügelt, ohne dass es jemand sieht. Ich kann auf einmal fließend ins Englische wechseln und kann das gleiche Video halt eben auf der Webseite in jeder Sprache einsetzen. Also das sind, ich, die KI-Anwendungen, die wir jetzt als nächstes sehen werden und nicht irgendwelche komplett geskripteten Avatar-Videos, die dann halt die von der KI erstellt werden, sondern eher KI-unterstützende Möglichkeiten, das, was ich an Material kreiere, was ich an strategischen Überlegungen habe, auf die Straße zu bringen in einer besseren Qualität, als ich es sonst machen würde, mit weniger Drehaufwand zum Beispiel. Das heißt, wenn Fehler ausgebügelt werden können etc. Also insofern glaube ich nicht, dass wir sehr schnell komplette KI-Videos sehen wollen, weil die Leute wollen trotzdem noch weiter die Gesichter hinter der Firma sehen und nicht irgendeine fiktive Person.
Florian Gypser: Also es wäre damals, die Älteren unter euch kennen noch die eins-und-eins-Werbung mit Marcel Davies, dem Leiter Kundenzufriedenheit oder so was. Den Menschen gab's wirklich. Und ich glaube, dass es auch weiterhin wirkliche Menschen dahinter geben wird. nur die KI-Möglichkeiten halt eben, sag ich mal, Umsetzung, eine Unterstützung darstellen. Mhm. Ja, also vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt, genau das mein ich halt auch. Dass schon echte Menschen da bleiben. werden, wegen Glaubwürdigkeit und Vertrauensaufbau. Aber ich bin überzeugt, gibt's ja jetzt schon. Ich mein, wir nehmen jetzt hier über Riverside auf. Hier kann ich auch mittlerweile, wenn ich einen Fehler drin habe im Video auf der Tonspur, dann kann ich ja auch mit einer KI-Stimme, aus meiner Stimme kann ich das neu sprechen lassen. Also das gibt's ja eigentlich schon mittlerweile. Ich find's nur spannend, weil letztens hab ich eine Diskussion mitbekommen, da ging's halt darum, du machst Videos basierend auf deinem Avatar, dass die Leute denken, du hättest das Video gemacht, aber es wird erzeugt. Wie authentisch ist es, wie wird es angenommen? Weil es dann natürlich erst mal in den Versionen, die es jetzt gibt, keine Fehler macht. Weil dann künstliche Fehler einbauen ist wahrscheinlich die nächste Stufe. Dann frage ich mich halt, lohnt sich der Aufwand? Wie authentisch ist es dann? Und wann kriegen wir es überhaupt noch mit? Ob es wirklich ein echtes Video ist und wann nicht? Also ich kann es nur aus Erfahrung sagen, wobei das nicht KI-basiert war, sondern Unterschied zwischen Mitarbeitern aus dem Unternehmen, die nicht. professionell vor der Kamera waren und professionellen Trainern, die auch, sag ich mal, schauspielerische Ausbildung hatten, bei Trainingsvideos, wir viele Jahre mit einer Trainingsfirma zusammen solche Inhalte produziert haben. Und in Unternehmen kamen die Videos von den Mitarbeitenden, die unperfekt waren, deutlich besser an als die, ich sage mal, glatt gebügelt von den Profis vor der Kamera, weil sie sich mit denen nicht identifizieren konnten. Ja, das ist schönes Beispiel auch. Aber gleichzeitig sehen wir zum Beispiel, wenn wir Spotify-Ads schalten. Also Spotify Ads kann man ja auch einfach auf der Tonspur machen. Wir haben immer wieder Tests gemacht, wenn die jemand aus dem Unternehmen, aus dem Team, auch für uns selber, da hab ich die eingesprochen, eine Kollegin hat eingesprochen, versus professioneller Speaker versus Spotify Speaker, was auch KI generierte Sachen sind. Es ist tragisch, aber...
Florian Gypser: die besten Ergebnisse. das jetzt die wenigen Tests, die wir wirklich da valide gemacht haben. Bisher waren die KI generierten Sachen ziemlich gut vorne. Zum Teil war es sehr, nah beieinander. dass irgendwie Profisprecher und KI so auf Augenhöhe waren. Die unperfekten Stimmen von uns haben meistens verloren. Leider, Und daran sieht man, wir sind ja beim Thema KI noch am Anfang. Also das wird ja auch noch ein ganz, ganz andere Level erreichen. transferiert auf das ganze Thema Bewegbild. Ich glaube auch, da werden noch sehr spannende Entwicklungen auf uns zukommen. Und dann wird deutlich mehr Content einfach auch mit Bewegbild produziert, der jetzt gar nicht erst entstanden wäre. Ja, also ich, du, ich glaube, wir wissen alle nicht, wie es wirklich kommt. Und wahrscheinlich ist es wie immer, es wird sich irgendwie konsolidieren. Und es gibt für jeden Einsatzbereich, gibt es das passende Format. Also wir werden es nicht aufhalten. ja auch Blödsinn. Also alle die, die geglaubt haben, das Thema geht an ihnen vorbei, die werden es in nächsten Monaten, spätestens Jahren merken, wenn sie nämlich hinten anstehen. Von daher, wie heißt es schön, es gibt zwei Möglichkeiten, ein Problem zu begehen. Man begegnet entweder, man bekämpft es oder man umarmt es. Also ich bin da definitiv Rangtion umarmen. Wir sind da super hinterher, was die Möglichkeiten von KI-gestützten Tools oder ganzen Tools angeht und wir wissen, dass wir nicht drum rum kommen werden. Also wenn wir irgendwie einigermaßen irgendwie vorne mit dabei sein wollen, was das Thema Beratung im digitalen Marketing angeht, dann kommen wir nicht drum rum und dementsprechend Plus wir haben einen großen inneren Spieltrieb bei uns irgendwie in der Agentur und testen halt eben diese neuen Möglichkeiten auch sau gerne. Wohl wissend, dass die halt eben auch die Dinge wegnehmen werden, mit denen wir aktuell Geld verdienen. Aber das passiert, ob wir uns damit beschäftigen oder nicht, dementsprechend beschäftigen wir uns lieber damit. Ja, definitiv. Ich hab letztens auch drei, vier Monate her eine Diskussion mit einem Freund gehabt aus einem ganz anderen Bereich, der war
Florian Gypser: ist schon bisschen älter als ich, weil die ganze Zeit am schimpfen über KI und das wird alles kaputt machen und sonst was. Erstgeneration Babyboomer. Kurz vorher haben wir noch darüber gesprochen, ab, wann war das, 2030 spätestens, wie war das, 15 Millionen gehen aus dem Markt raus, nur sieben kommen ungefähr nach. Grob, ich weiß nicht, wo, da waren 17 Millionen und fünf. Lang Rede kurzer Sinn, gibt spätestens ab 2030 gibt es halt eine riesen Lücke, weil die ganzen Babyboomer in die Rente gehen. Das war vorher Thema und danach kamen auf KI, wo ich sagte, naja, KI wird jetzt Jobs machen, die will in ein paar Jahren keiner mehr machen. Wie schon so schön sagt, das Monkey-Work. Und es war ganz interessant zu sehen, was mir sehr häufig passiert bei Leuten, die sich mit den Themen nicht beschäftigen, wie viel Angst da herrscht, dass KI oder auch Technik überhaupt, ist nämlich der nächste Punkt, weil ich ja viel mit Technik zu tun habe, ihren Job wegnimmt. Ich denke mir dabei immer nur, wenn dir sowas deinen Job wegnehmen kann. Dann war dein Job aber auch nicht so, also vom Qualitäts- bzw. vom Qualifikationslevel so hoch. Schwierige Diskussion, sag ich mal. Ja, unterschreib ich sofort. insofern, den Job, den wir in der Vergangenheit gemacht haben, der war anspruchsvoll, sei es irgendwelche Google Ads, Keyword-Strategien, sehr, granular aufgesetzt. Wenn ich das aber für einen Shop mit 100.000 Produkten machen soll, dann stoße ich da eben auch an meine Kapazitätsgrenzen. Und wenn eine KI das mit einer 90 % Qualität genauso gut machen kann oder zum Teil macht sie auch mit einer 150 %igen Qualität, dann soll die das mal besser machen. Definitiv. Anderes Thema, welchen Stellenwert hat für dich oder siehst du beim Thema Online-Marketing für Live-Video-Kommunikation? Klassisches Webinar. Ja, aber es gibt ja auch andere Sachen wie Livestreams. Zum Beispiel, ich erlebe immer wieder im Kontext, gerade mit Unternehmen aus der Industrie, wenn ich denen erzähle, die sollten sich mal Gedanken darüber machen, in ihrem Sales- Marketing-Portfolio auch mal über Livestreaming-Events nachzudenken, regelmäßige, sei es jetzt Verkaufsveranstaltungen, Informationsveranstaltungen, halt auch Kundenkontakt zu haben. Natürlich kriege ich immer ganz große Augen, so was geht, so was ist möglich. Welche Erfahrung hast du damit? Wie siehst du das Thema?
Florian Gypser: Ich glaube, die Komplexität wird unterschätzt, ein Live-Video-Erlebnis zu bieten, wo die Leute dranbleiben, wo die Leute gefesselt werden. Daran scheitern die meisten aus meiner Sicht. Ich hab wenige bisher gesehen, wo ich gesagt hab, boah, geil, da bleib ich jetzt einfach mal ne halbe Stunde, Stunde oder länger davor sitzen und guck mir das an, weil das Erlebnis gut ist. Meistens ist es im Endeffekt einfach nur eine zweidimensionale Darstellung von etwas, was ich eigentlich in 3D gerne erleben würde. Das meine ich halt eben mit der Unterschätzung der Komplexität. brauchst halt, du musst was machen, was die Leute catchen, wo du Interaktion mit drin hast, du nicht das Gefühl hast. Ich kann mir auch die Aufzeichnung dann in anderthalbfacher Geschwindigkeit anschauen, wenn ich abends auf der Couch liege, ist genauso gut, da nämlich der Inhalt nur schneller war, zum Punkt zu kommen. Und nur wenige schaffen es bisher, mir dieses Erlebnis zu geben, dass ich dann das Gefühl habe, ja, ich bin dabei, ich hab im Chat auch eine Interaktion, cool ist, mit spannenden Leuten auch. Ich sage, ja, das will ich jetzt live mir anschauen und kann es nicht später machen. Dementsprechend, ich finde es... Also das ist Champions League, ein gutes Live-Erlebnis zu machen im digitalen Bereich. Das ist absolute Champions League. Und bisher haben es wenige geschafft, mich damit zu catchen. Ja, Klassiker. Worst-Case-Szenario ist ja die sprechende PowerPoint. In der Corona-Zeit ging das, weil es für 99 Prozent der Menschen keine Alternative gab. Aber das Erschreckende ist, das gibt es ja heute immer noch. bin jedes Mal fassungslos und vor allem das Schöne ist, wenn wir in Unternehmen sind und da unseren Kick-off-Workshop machen, ist eine der ersten Fragen, die ich dann immer stelle. Und wie findet ihr solche Formate? Weil die meisten Unternehmen bieten so was weiterhin an. Und das Interessante ist, dass selbst die, die so was durchführen im Namen des Unternehmens, selber so was nicht angucken würden, weil sie es halt total öde finden, eine Stunde lang eine PowerPoint anzugucken und oben rechts so ein kleines Briefmarken, großes Foto von dem, referiert.
Florian Gypser: Und auf der anderen Seite ist, dass für viele auch das Argument, warum solche Formate nicht funktionieren. Wir sehen doch, dass sie nicht mehr angenommen werden. Ja, also aus den geschilderten Gründen. Wir sehen halt eben sehr stark den Rückfall zu Offline-Events, sich halt irgendwie auch zu vernetzen. Und das Thema Wissenskonsum funktioniert halt dann im Digitalen sehr gut asynchron. Schaue ich mir halt dann an, wenn ich Bock da drauf habe. außer ich hab halt irgendwie die Möglichkeit der Live-Interaktion. kann halt eben irgendwie Fragen stellen, bin irgendwo Teil des ganzen Geschehens. Und mir das Ganze einfach nur so anzuschauen, ach, das kann ich auch abends mir einfach über YouTube dann aufm Screen zu Hause, Fernseher irgendwie streamen. Also, du musst halt mehr bieten und deshalb diesen Mehrwert zu schaffen durch die Live-Anwesenheit, das ist wahnsinnig schwer. Mhm. Ja, da brauchste Ideen. Das ist der Punkt. Dabei bietet es auch so wahnsinnig viele Chancen. Also ich hatte mal mit einem Unternehmen aus dem Softwarebereich Kontakt diesbezüglich. Die sagten halt, sie haben ihre Entwicklungszyklen verändert. Früher haben sie eher länger gebraucht für Updates. Aber jetzt überlegen sie halt, sich mehr Feedback von ihren Kunden reinzuholen, damit sie in der Entwicklung schneller sind und auch ein Zielgerichteter entwickeln können. Dann meine ich auch, warum macht ihr nicht jeden Monat so eine Art Sprechstunde mit euren Kunden? Ob das jetzt über Zoom ist, ist normalerweise völlig egal. Aber die Idee zu sagen, wir senden raus, machen uns auch ein bisschen vielleicht nackig und sagen, okay, das ist jetzt Stand der Dinge. Die Ideen haben wir in der Entwicklung. Wobei Roadmaps gibt es ja so bei fast jeder Softwarefirma, auf der Webseite zu sehen. Und jetzt gebt ihr uns mal als Bestandskunden oder vielleicht auch bei einer öffentlichen Veranstaltung, gebt uns mal Feedback. Was würdet ihr euch wünschen und welche Verbesserungen, dass man mal wirklich näher am Kunden dran ist? Riesengroße Augen gemacht. Was? Sowas kann man machen. Aber dabei ist das im Prinzip nichts anderes wie ein erweitertes Webinar. Aber wenn du sowas regelmäßig wie eine monatliche Sprechstunde machst, bist du doch super nah am Kunden dran mit ganz viel Interaktion.
Florian Gypser: Wie bei allem mit Bewegtbild, auch mit YouTube-Videos, mit Social-Media-Videos, das erste wird nicht funktionieren. Auch das erste Webinar, was du machst, rennen nicht auf einmal 2000 Leute die Hütte ein und sagen, endlich macht mal jemand ein Webinar zu dem Thema. Du musst halt am Ball bleiben. Du wirst eine ganze Reihe an Enttäuschungen haben. Wir hatten das auch mit Veranstaltungen, wo dann weniger Leute gekommen sind, als wir geplant hatten vor Jahren. Und das baut sich dann halt über die Zeit auf. Und du baust die Erfahrung auf und du holt dir das Feedback und geh da einfach auch durch. Und dann machst du halt ein Webinar, wo nur fünf Leute da sind. Das ist total egal. Hauptsache, du startest mal und lernst da draußen, wirst damit besser. Und wie du gerade sagst, wenn du so was eben regelmäßig machst, wird es entweder gut und konstant angenommen oder du merkst, es funktioniert gar nicht, weil irgendwie das Format nicht passt, aber das kriegst du nur raus, wenn du es mehrmals machst und nicht beim ersten Mal aufgibst. Ja, definitiv. Also ist auch mein Erfahrung. Ich hab ja auch in der Corona-Zeit viel online gearbeitet. Und ich weiß noch, ich bin da mit Wehen gefahren und voller Elan ins erste Webinar rein und dann saßen da und sprichwörtlich die fünf Leute. Und keiner hat gekauft. Da war ich erst mal ganz schön enttäuscht. Joa. Keiner hat auf deine Angebote gewartet. Das geht im meisten Produkten übrigens so. Außer du verkaufst Dubai-Schokolade. Doch, ganze Welt wartet auf mein Angebot. Du hast es nicht verstanden. Ich komme aus der Musikbranche. Verstehst du nicht? Auf Künstler wartet die ganze Welt. Immer. Jederzeit. Ja, okay, der Zug ist irgendwie am mir vorbeigefahren, aber lassen wir das. Das wusste sie. Das ist alter Marketingweisheit aus der Musikbranche. Alle warten auf dich, dass du jetzt ein Album rausbringst und du glaubst gar nicht mal, kleine Side Story, wie oft ich angerufen wurde früher, wo Leute mich gefragt haben, ob ich sie nicht produzieren könnte. Da dachte okay, kann ich machen, kostet so so viel. Nein, du kriegst Prozente. Aber 50 Prozent von Null ist immer noch Null. Ich glaube, da kann man sich Fotografen auch unterhalten, die ganz oft das Angebot kriegen, der Hochzeit kostenlos zu fotografieren und die Bilder dann halt eben als Referenzen zu nutzen. Nette Idee. Großes Kino. Das Lustige ist ja, bei Musikern gibt es das ja auch, genau die Nummer. Spiel bei uns auf der Hochzeit oder auf der Firmenfeier nur fürs Fahrtgeld, aber da sind ganz viele potenzielle Kunden. Die dann auch alle nichts zahlen. Naja, anderes Thema. Genau. Genau, verrückte Branche. Robin, mit Blick auf die Zeit.
Florian Gypser: Du hast ja gleich einen Anschlusstermin. Letzte Frage. Was würdest du meinen Zuhörerinnen und Zuhörern beim Thema Video im Marketing als Abschlussplädoyer mit auf den Weg geben wollen? bediene mich dann auch ich ich zitiere einfach mal gerne Leute dann wirklich immer in der Fahrwasser irgendwie als könnte ich schlaue Dinge sagen ich von von Reid Hoffman dem LinkedIn Gründer wenn die erste Version eines Produktes dir nicht peinlich ist dann hast du zu spät veröffentlicht und das gleiche gilt auch für das ganze Thema Bewegtbild also da nicht in Schönheit sterben nicht in Perfektion und wie gehen sondern einfach mal live was ausprobieren und online stellen also klar es soll nicht eine Vollkatastrophe sein aber so diese diese Hemmschwelle mal abbauen Und das kann einfach damit an, wenn du wirklich sagst, Boah, Bewegbild, ich hab keine Ahnung, dann fang an, Insta-Stories aufzunehmen. Weil, sehen vielleicht, weiß nicht, wie viele Menschen du auf Insta hast, die dir folgen, vielleicht sind's fünf, vielleicht sind's 500, aber sie sehen nur eine Handvoll Leute und sie sehen es halt eben nur einen Tag lang, danach ist das Ding wieder weg. Einfach mal ein Gefühl, diese Hemmschwelle abzubauen, was mit Bewegbild zu machen, sich vor eine Kamera zu stellen und dadurch halt eben auch dann die Angst zu nehmen, dass man irgendwie doof rüberkommt, dass man irgendwie komisch wirkt oder so was. Die meisten Leute achten da gar nicht so sehr drauf. Du bist der, dein Video am kritischsten meistens sieht. Und du kriegst keine negative Rückmeldung. Also, lange Rede, kurzer Sinn. Leg mal einfach los. Nimm dir nicht zu viel vor. Starte mit einem Format, wo du einfach sagst, ich hab irgendwo ... Ich brauche in meiner Customer Journey im Kaufentscheidungsprozess gibt es bestimmte Punkte, wo wir ins Stocken geraten. Zum Beispiel sei es, wir verschicken Angebote im B2B-Bereich und die Leute unterschreiben nicht. Ja, dann gucken wir mal, wie könnte da Bewegtbild helfen, dass ich dann ein Erklärvideo zum Angebot dazuschicke, wo ich das einmal so durchgehe, weil es vielleicht noch irgendwie drei anderen Stakeholdern als Angebot weitergeschickt wird und die dann zum Teil das nicht verstehen. Also schickst du ein 3-Minuten-Erklärvideo dazu, was diese einzelnen Positionen bedeuten und warum die wichtig sind.
Florian Gypser: So, könnte so ein Hebel sein. Oder du sagst, ich kenn keinen Schwein, wir haben aber eine total geile Lösung. Also gehst du ganz am Anfang an der Customer Journey und guckst halt, wie kann ich Leute aktivieren und erst mal zeigen, es gibt ein Produkt, was euer Problem löst, von dem ihr noch gar nicht wusstet, dass es das gibt. Deswegen, ihr fangt gar nicht an zu googeln. Deswegen aktiviere ich euch erst mal über TikTok, Insta, LinkedIn, YouTube, whatever, irgendwo, wo ich Bewegtbilder ausspielen kann. Also guck, wo in der Customer Journey bei dir, sag ich mal, es ab... Richt im Kaufentscheidungsprozess und überleg mal, welche Art von Video könnte da die Menschen überzeugen? Also was sind die Fragestellungen, die die Leute in dieser Stufe haben und beantworte die einfach mal mit dem Video? Also erstens, bau die Hemmungen ab, Bewegtbild zu machen. Es muss nicht perfekt sein. Imperfekt kann sogar, oder unperfekt wäre ich glaube ich nicht, unperfekt, kann sogar besser sein, weil es glaubwürdiger ist. Setz Menschen da vor. Die müssen auch nicht toll sprechen können. Sie sollten ein gewisses Charisma haben. wäre ganz hilfreich. Und dann guck, wo in der Customer Journey du gerade den größten Pain hast und starte damit und teste da mal aus, welche Art von Video funktioniert. Und auch da wieder zurück zu meinem Anfang des Plädoyers. Nicht das erste Video wird dein Bestes sein, sondern es wird von Mal zu Mal besser. Schau dir an, wie es funktioniert. Schau dir die Ergebnisse an und iteriere dann diesen Prozess. Das ist mein Plädoyer. Sehr schön, vielen Dank Robin. Von meiner Seite auch noch großen Dank an alle Zuhörerinnen und Zuhörer fürs Zuhören, fürs Dabeisein. Jede Woche natürlich, intensivst. Und wenn du eine Anregung hast, eine Frage hast, einen Wunschgast bei mir Podcast sehen und hören möchtest, dann schreib mir gerne an podcast.coopright-studio.de. Und ansonsten bleibt mir nur noch eine schöne Restwoche zu wünschen und bis zum nächsten Mal. Tschüss. Tschüss, tschüss.
Florian Gypser: Das war Video Reloaded, dein Podcast über Videokommunikation 4.0. Und denk immer daran, wenn nicht mit der Zeit geht, dann geht mit der Zeit.