Dein Podcast über Videokommunikation 4.0
Florian Gypser: Herzlich willkommen bei Video Reloaded, deinem Podcast über Videokommunikation 4.0. Hier bekommst du spannende Insights, Know-how und Impulse für Videokommunikation in und von Unternehmen. Ich bin ein Podcast-Host Florian Gipser und wünsche dir viel Spaß beim Zuhören.
Florian Gypser: Heute haben wir das Thema Video und Storytelling im Podcast, denn mein Gast Tobias Hegner kommt genau aus dem Bereich. ist Standortleiter für den Standort in Deutschland bei der Firma Wer wie was? Und er ist fasziniert von Geschichten und wie sie wirken, sei es jetzt in der internen, also auch in der externen Kommunikation. Und wie man Geschichten gut verpackt und gut vermittelt, das macht er mit dem Unternehmen, für das er arbeitet, für die Firma Wer wie was? Denn die erstellen Videos, komplexes Storytelling gut zu vermitteln und gut zu erstellen und die Zielgruppe auch emotional abzuholen. Schön, dass du heute dabei bist, Tobias. Ich danke. Cool, dass ich da sein kann. Ja, freut mich sehr, denn wir haben eben schon gesagt, wir könnten stundenlang reden über das Thema oder über die Themen Video und Storytelling, weil wir beide sehr viel damit zu tun haben. Aber ich haue jetzt gerade mal ein disruptives Moment rein, wir überhaupt angefangen haben. Denn ich habe so eine kleine Tradition in meinem Podcast, die drei Einstiegsfragen, gar nichts mit dem Thema zu tun haben, sondern eher so deine Person ein bisschen beleuchten und so ein bisschen, wenn man noch gar nicht weiß, wo man sprechen möchte, was bei uns nicht der Fall ist, als Icebreaker dienen. Dann fangen wir mal an. Die erste Frage ist, Stell dir mal vor, du bist am Ende deines Lebens und du blickst zurück, was du in deinem Leben alles gelernt und gemacht hast. Welche eine Sache, die du jetzt noch nicht kannst, möchtest du auf deiner Bucketliste abgehakt haben? Also was würdest du gerne noch lernen? Super spannende Frage. Ich glaube, da gibt es unglaublich viele Themen, die mich interessieren. bin eh gefühlt, jede Woche arbeite ich in zehn neue Bücher rein, weil ich zwanzig Interessen irgendwie habe, die ich noch gerne erweitern würde. Und eine davon, das würde ich glaube ich gerne einfach ganz grundsätzlich so bisschen machen, ist das Thema Moderation. Ich glaube, also irgendwie, habe jetzt zufällig letzte Woche einen super spannenden Call gehabt und war da quasi in der Moderatorrolle und habe irgendwie gemeinsam die verschiedensten Experten miteinander verknüpfen und moderieren dürfen. Und das hat so viel Spaß gemacht, dass ich da jetzt gerade überlege, vielleicht irgendwie auch mal vielleicht im nächsten Jahr dann eh noch eine Schulung dazu zu machen oder so Moderationsausbilder oder so was.
Florian Gypser: Das ist, glaube ich, sich einfach ein cooles Thema. Das trifft auch so, dass, wenn ich jetzt quasi am Ende meines Lebens zurückschauen würde, dann würde ich mir wünschen, dass Moderation als solches mir vielleicht ermöglicht hat, große, komplexe, gesellschaftlich relevante Themen irgendwie noch zu betreuen. Sei es nicht nur in der Politik, sondern aber auch einfach in Wirtschaftskreisen etc., dass ich irgendwie drauf komme, mit vielen Stakeholdern gemeinsam komplexe Probleme zu lösen, weil das ist, glaube ich, so bisschen das, was mich persönlich sehr umtreibt. Egal, ob ich jetzt auf die Wahl in Amerika schaue oder hier in Deutschland, überall scheinen die Leute aneinander vorbei zu reden. Und vielleicht ist dann eben die Kompetenz, Moderationen zu können, einer der Türöffner dafür. Sehr spannend. Eine kleine Bitte jetzt, anders. Kannst du das Mikrofon ein kleines Stück runterfahren, weil die Kameraden ein bisschen Probleme mit dem Fokussieren, weil sie ja, Jesus gut. Das wird immer bisschen unscharf, weil wir sind natürlich auch hier für die, die nur zuhören. Wir machen ja auch eine Videoaufnahme. Sehr, sehr spannend und mit dem Anander vorbei reden, auch da könnten wir jetzt wahrscheinlich einen Riesenfass aufmachen. Das sehe ich bei vielen Menschen. Ich habe das Gefühl, dass in allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen, gar nicht mehr nur in der Politik, die Fronten verhärtet sind und viele, viele Menschen das Miteinandersprechen und diskutieren statt debattieren bisschen verlernt haben. Prima. Frage Nummer zwei. Wie würdest du ganz praktisch deinen Arbeitsplatz, also nicht deine Rolle als Angestellter im Unternehmen oder sonst wie, sondern wirklich deinen Arbeitsplatz, in dem du täglich deine Zeit verbringst, gestalten, wenn Geld keine Rolle spielt? Wenn Geld keine Rolle spielen würde... Goldner Schreibtisch mit Marmor? Nein. Also wirklich, es geht wirklich darum, die Umgebung für dich. Ja, absolut. Super spannend. Also ich glaube... dass ich da ehrlich gesagt gar nicht so viel, das klingt jetzt sehr banal, glaube so viel anders machen würde. Ich glaube das Wichtigste am Arbeitsplatz selber ist einfach so die Verbindung zu den Menschen. Also ich glaube das mir einfach das richtig Schöne ist natürlich und ich habe relativ viele Kollegen in Wien. Das Einzige ist da, die dann vielleicht noch häufiger zu besuchen, aber das liegt gar nicht am Geld, sondern einfach an der Zeit, dass ich einfach so viele Projekte habe gleichzeitig.
Florian Gypser: Und das andere ist, glaube ich, wenn Geld gar keine Rollen spielen würde, dann könnten wir uns vielleicht noch mehr auf... Ja, ich glaube, dann würde einfach noch teilweise noch mehr Druck wegfallen. Also wir erleben es ja jetzt hier in teilweise wirtschaftlich schwierigen Zeiten tatsächlich auch immer wieder, dass wir halt einfach genauer hinschauen müssen, wie kriegen wir Qualität, Zeit und Geld unter einen Hut? Und wenn quasi eine von diesen drei Komponenten rausfällt, dann können wir noch mehr Zeit darauf verwenden, höchste Qualität zu liefern. Und oftmals liegt es ja gar nicht daran, dass die eine Partei oder die andere Partei nicht kann, sondern einfach nur, dass halt leider das Budget endlich ist. Und wenn ein Arbeitsplatz mir erlauben würde, quasi all meine kreativen, verrückten Ideen umzusetzen, dann wäre ich glaube ich schon sehr happy. Dann ist es wirklich nur noch eine Zeitfrage und der Frage, worauf wollen wir uns fokussieren? können wir den großen Mehrwert liefern. Das stimmt, definitiv. Sehr schöne Antwort. So, und last but not least. Welcher bekannten Persönlichkeit würdest du gerne einmal begegnen oder wärst du gerne einmal begegnet? Und was hättet ihr miteinander besprochen oder würdet ihr miteinander besprechen? Es geht nicht unbedingt darum, es irgendwelche bekannten Persönlichkeiten sind, die schon verstorben sind, muss auch kein Promi sein, einfach, sagst, es eine Persönlichkeit, die kann vor 3000 Jahren gelebt haben oder immer noch lebendig sein, da würde ich gerne mal ein langes Gespräch führen. Wieder eine super spannende Frage. Ich glaube, da gibt es unglaublich viele Persönlichkeiten. Ich habe gerade überlegt, das eine ist, glaube ich, einfach so, und ich habe mich mit dem Thema absolut, ich bin absolut kein Experte in Philosophie, aber es gibt ja irgendwie quasi so die ganze Linie rund Seneca, quasi so die ganz alten quasi. Und was ich damit meine ist, ich glaube, ich würde gerne noch mehr lernen, diese Ruhe in mir selbst zu finden. Und jede Persönlichkeit,
Florian Gypser: zumindest von außen betrachtet, ich bin sicher, die hatten ihre eigenen Probleme quasi. Aber da kann man glaube ich total viel rausnehmen, so ein bisschen die Stoikerlinie aller Philosophen. Da gibt es glaube ich total viele spannende Ideen, die man irgendwie noch mitnehmen kann. In der Neuzeit gibt es glaube ich auch, da muss jetzt irgendwie an verschiedenste Fußballer denken. Okay. ist Toni Kroos tatsächlich, der mir auf verschiedenste Arten Weise imponiert hat. Und ihn würde ich dann fragen, er oder welche Lebenslektionen er quasi so seiner Art Fußball zu spielen, so im Mittelfeld das ganze Spiel zu dirigieren, quasi mir vielleicht mitgeben könnte. Das ist vielleicht auch eine nette, coole Idee. Muss ich mal schauen, ob ich da irgendwie mal Kontakt erfinde. Das ist total witzig. die Verbindung von Stoikern, hoch, höchst philosophisch. zu Fußball, wo ich jetzt nicht... Also ich weiß, was du meinst und ich weiß auch nicht, dass alle Fußballer, sag ich mal, nicht so schlau sind. Also früher war ja, sag ich mal, so in meiner Kindheit, so in 18, 19, hatte man das Gefühl, bei vielen Fußballern, wenn die Interviews sie geben haben, da ist jetzt nicht viel Substanz, da die Zeiten sind ja auch vorbei. Zumal sie auch dahingehend ja gecoacht werden, ein bisschen redegewandter zu sein. Aber trotzdem, der Bogen ist spannend. Cool. Sehr, sehr spannend. Und es auch lustig, wo gerade Sastoika ist, ich... Ich hatte bisschen Philosophie in der Schule, mein Vater war sehr philosophisch bewandert und interessiert. Deshalb finde ich das Thema grundsätzlich auch interessant, auch wenn ich da überhaupt nicht drin bin. Aber das Lustige bei den Stoikern, weißt du, woher die ihren Namen hatten? Nein, weiß ich nicht. Weil die durch Säulenhallen gewandert sind. Die haben im Prinzip viel Walk & Talk betrieben. Und diese Säulenhalle, ich hab's gerade mal, bevor ich jetzt Blödsinn erzähle, gegoogelt, kommt vom griechischen Wort StoA und das ist die Säulenhalle. Und daher wurden sie die Stoiker genannt, weil sie immer durch die Hallen da geladet sind und dabei philosophiert haben. Auch cool. Ein kleines Learning mitgegeben. Ja, voll gut.
Florian Gypser: Übrigens hatte ich gestern Abend wieder, gestern bin ich fast eine Stunde in einem wunderschönen Sonnenuntergang hier bei uns auf der Höhe ums Dorf gegangen. Ein absoluter Traum, ich liebe diese Herbstzeit. habe ich auch wieder gemerkt, wie so mein Hirn langsam freigeblasen wurde und ich Probleme nicht mehr gesehen habe, wo ich Probleme vorher gesehen habe und einfach Klarheit da war. Das wusste man vor vielen tausend Jahren schon, dass es sinnvoll ist, spazieren zu gehen, Kopf frei zu kriegen. Ja, ja, Natur hat fantastische Auswirkungen. Definitiv. Auf, da kommen wir jetzt zu unserem Thema, vor allem das kreative Arbeiten. Denn du bist ja doch sehr, sehr kreativ unterwegs, wobei dein Hauptthema, wie du eben noch sagtest, Kundenbetreuung ist. Aber bei euch im Unternehmen steht ja ganz im Vordergrund kreatives Arbeiten, komplexe Sachverhalte in Form von Videos zu verpacken. Erzähl mal vielleicht ein klein bisschen darüber, was ihr da so macht. Ja, total. Genau. Also ich sage immer ganz gerne, das ist bei uns alles unter dem Motto Storytelling auf der einen Seite steht, aber vor allem auch einfach komplexe Themen erklären. Wir kommen ursprünglich aus dem klassischen Erklärvideo-Bereich. haben relativ vor fast 14 Jahren oder 12 Jahren angefangen, Erklärvideos zu machen. Waren in Österreich damals waren die beiden Kollegen Geschäftsführer damit auch die ersten, die das Thema Erklärvideo quasi Vollzeit und in Fokus genommen haben und sind dann Schritt für Schritt immer größer geworden, weil unsere Kunden gemerkt haben, hey, ihr könnt so gute Geschichten über unsere komplexen Industrieprodukte erzählen, könnt ihr nicht auch noch eine Grafik links und rechts dazu machen, dann kommen irgendwann Infografiken dazu. Dann natürlich haben wir irgendwann auch so Storytelling-Workshops zu geben und aus dem ganzen Thema Erklärvideo, Visualisierung, visuelles Storytelling als solches ist dann wird sich jetzt auch ein relativ großer E-Learning-Bereich entstanden, wo wir quasi einfach Storytelling als Grundmethode nutzen, ganze E-Learnings klein oder auch sehr groß zu verpacken. Wir begleiten inzwischen auch total viele spannende Change- und Transparsionsprojekte, wo dann auch Storytelling quasi die ganze Change-Story so ein bisschen mit begleitet. Und das ist so bisschen unser Kerngedanke. Also alles, was irgendwie komplex ist, schön erklären. Wir nennen uns auch ganz gerne so ein bisschen die Freunde der Experten und Expertinnen. Da nutze ich dann immer manchmal so ein bisschen die fiktive Story. Die ist tatsächlich einfach von mir selbst erfunden.
Florian Gypser: Wir stellen uns einen habilitierten Doktor der Hydrauliktechnik bei Bosch in der Kantine vor. Der sitzt jetzt ganz alleine da, traurig, weil niemand versteht, warum sein Thema wichtig ist. Wir sind dann immer der Freund, der an die Seite kommt, sein Thema gut zu erklären. Dann findet er Anschluss an die anderen, weil plötzlich sein Thema auch wieder anschlussfähig ist an all die anderen Themen, da draußen sind. Ja, sehr spannendes Thema. komme ja witzigerweise nicht ganz so aus dem Bereich, aber habe ähnliche Dinge auch gemacht. viele Jahre meiner Frau, ja Videographin ist, Trainingsvideos gemacht. Da stand jetzt die Animation und das Erklären so nicht ganz im Vordergrund, sondern es waren meistens Personen, die halt im Prinzip Schulungen in Videos gemacht haben. Aber ich kenne das Thema sehr gut, weil ich meiner alten eigenen Firma sowas auch früher gemacht habe im Bereich Audio- und Videoproduktionsschulung. Und ich weiß, wie wichtig das ist, Menschenkomplexe, gerade technische auch Sachverhalte, in der Form zu erklären. Denn wie heißt das schön? Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Und auf der anderen Seite haben wir was, ich in Satz nicht ganz spannend finde, ist ein bisschen hart. Aber ich selber war auch viele Jahre meines Lebens Fachidiot. Und letzten Endes muss man als Fachidiot ja... Auch da geht es prinzipiell ja Verkaufen im weitesten Sinne. musst ja irgendjemand dein Thema erklären, damit er bereit ist. Du hast Zeit und... auch damit Geld zu investieren. was mir irgendwann klar geworden ist, Videos sind halt eine super Filtermöglichkeit, halt dieses ganze komplexe Wissen, was man sonst halt im Kopf hat, da gibt es den schönen Spruch, Fachidiot schlägt Kunde tot, das halt zu verhindern und das alles auf einen Nenner zu bringen, dass das halt alle verstehen. Absolut, absolut. Also das spricht ja auch gerade Bewegtbild. meine, nicht nur in LinkedIn, sondern überall wird Video immer wichtiger. Und also Video ist einfach ein superspannendes Format als solches, weil man irgendwo, man fängt irgendwo an und dann geht es quasi über ein, zwei, drei oder auch zehn Minuten und mehr geht es quasi irgendwo hin. Das heißt, du hast immer zwangsläufig in jedem Video eine Art Reise drin. Und wenn wir quasi von dem Wort Reise ausgängen, dann sind wir fast schon wieder bei dem Thema Storytelling, weil jedes Story ist natürlich auch eine Art von Reise.
Florian Gypser: Das heißt, eigentlich gibt es fast kein Video ohne Story. Und wenn wir noch einen Schritt weitergehen, auch noch mal in Richtung dieser Diskrepanz zwischen einfach fach Themen, die keiner versteht und anderen Zielgruppen, die sie verstehen sollen, weil sie investieren wollen, weil sie gemeinsam kooperieren wollen etc. Dann müssen wir uns natürlich auch fragen, wie wollen wir denn dieses Thema so verpacken? dass es bei dem anderen ankommt. Und dieses Ankommen ist natürlich dann auch das Thema, was für eine Geschichte erzählt sich eigentlich unser Gegenüber von der Story, die wir beide jetzt hier erzählen. Wir beide sind ja jetzt auch in einem Gespräch und erzählen dann verschiedene Storys von deinem Leben, von meinem Leben. Und die müssen irgendwie in Resonanz treten mit den Themen, die unsere Zielgruppen oder einfach unsere Zuhörerinnen und Zuhörer haben. Spannend. Wie siehst du Du bist natürlich in einem etwas anderen Bereich als ich jetzt tätig, aber trotzdem grundsätzlich Ziel und Zweck eurer Videos ist ja letzten Endes das Wissen und damit das Können und letztendlich auch das Angebot eines Unternehmens publik zu machen. Wie siehst du da gerade in Bezug auf Deutschland aktuell so die Akzeptanz bei den Unternehmen? es immer noch, ich kenne das noch vor vor 15 Jahren, 14 Jahren haben wir damit ja auch begonnen, damals in der Partnerschaft mit einer Trainingsfirma. waren eher mit Konzernen damals im Austausch, was insofern ein bisschen einfacher war. war die Struktur dann schon klar. Und wenn wir rankamen, war die Entscheidung schon getroffen. Aber ich weiß, dass es damals trotzdem auch bei Tech-Konzernen wahnsinnig schwer war, den Leuten klarzumachen, den Entscheidern, dass das ein wichtiges Thema ist. Da hat sich viel getan, gerade durch Corona definitiv. Wie siehst du da die Akzeptanz bei Unternehmen in Deutschland? Also ich glaube, Thema an sich ist gerade voll am Boomen. das finde ich auch super. Und gleichzeitig merken die Leute auch, ich glaube, es gibt ganz unterschiedliche Firmen, auf unterschiedlichen Ebenen des Hype Cycles quasi sind. Es gibt Leute, die wollen jetzt quasi voll investieren oder haben schon investiert und merken aber, irgendwas trägt jetzt nicht so Früchte. Also da ist quasi eher so die enttäuschten Erwartungen und andere.
Florian Gypser: wollen investieren und stehen aber vor einem riesigen Berg an Fragen. Wie mache ich denn ein gutes Video? Also quasi diese ganzen strategischen Fragen, die wir uns in der Kommunikation eigentlich jeden Tag stellen müssen. Also welche Skills habe ich, was kann mein eigenes Team abmachen? Wie kann ich den Produktionsprozess als solchen organisieren? Und da sehe ich, glaube ich, in Deutschland noch ganz, ganz viel Luft nach oben. Also ich glaube, Oftmals und natürlich, sind meistens dann natürlich diejenigen, relativ spät angefragt werden. Aber ich sage allen meinen Kunden, hey, frag mich doch einfach früher an, dann kann ich dir helfen auf dem Setup-Prozess hin zur guten Kommunikationsplanung. Weil ich glaube, ist mit das Entscheidende, wo dann einfach ganz, ganz viel auf der Straße liegen bleibt, weil wir einfach nicht, sei es aus Stress, sei es aus Budgetgründen, sei es weil zu viele Stakeholder involviert sind. nicht diese grundlegenden Fragen rund Positionierung, rund Marke einfach vernünftig diskutiert haben. Und dann kommt es meistens und das ist dann auch einfach ein spannender Prozess, den glaube ich jeder einfach aushalten muss. Oftmals zu diesem Phänomen, dann wird mal ein Erklärvideo beauftragt zum Beispiel und dann mittendrin werden dann die ganzen Fragen von uns gestellt, die man sich hätte ja einfach auch schon stellen können. Und gleichzeitig ist es aber auch so, da habe ich heute morgen erst drüber nachgedacht. Ich glaube, Jedes Kommunikationsformat als solches testet am Ende immer die schlauen Strategie Papiere, die man irgendwo liegen hat. quasi mit jeder Ausführung, mit jeder Exekution quasi von so einem Format lernst du, ob deine Strategie wirklich überhaupt taugt. Also klar, ich kann mir jetzt eine Videoserie von 20 tollen Video Episoden ausdenken, aber erst wenn ich mich wirklich hinsetze und diese 20 Videos auch versuche aufzunehmen. Dann komme ich drauf, macht das überhaupt so Sinn, wie ich mir das im schönen stillen Kämmerlein überlegt habe. Da gibt es auch sehr unterschiedliche Themen. Aber an sich glaube ich, in Deutschland sind wir einen Schritt weiter in Richtung Video. Ich würde sogar sagen, mein Thema Erklärvideo ist gerade richtig spannend zu beobachten, dass es inzwischen einfach ein alltäglicher Teil des Mixes ist. Langzeit war das Erklärvideo ja auch total hip und cool und inzwischen ist es quasi...
Florian Gypser: in dem Mainstream angekommen, was dann wieder ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Denn inzwischen müssen wir halt einfach schauen, dass es gut integriert ist in die restliche Marketing-Landschaft. Also, Erklärvideo wie alle anderen auch, es ist kein Allheilmittel, was dir direkt 100 Leads bringt, sondern einfach die Story, die du dann schreibst, hilft dir qualifiziertere Leads zu bekommen, bzw. je nachdem wo und wie du das Erklärvideo einsetzt, dann kannst du erst quasi dann natürlich in einer Statterie die richtigen Schreibchen drehen. Definitiv. Und das Interessante ist, ich habe ja auch viel mit Marketernten zu tun, logischerweise, aber auch Vertrieb. Interessant ist, dass ich immer öfters auch mit Menschen darüber spreche, was so das Konsumverhalten gerade in unserer Generation betrifft. Und die sind ja jetzt nicht nur in der Zukunft da, sondern die sind im Markt als Entscheider mittlerweile auch schon Generation Z. Da gibt es schöne Studien zu. zum Beispiel, dass halt über 70 Prozent aus dieser Generation mittlerweile YouTube konsultieren, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Hauptsächlich privat, aber natürlich auch zum Teil geschäftlich. Und das Nutzungsverhalten überträgt sich natürlich auch ins Geschäftliche. Und wenn man da als Unternehmen weiterhin schläft, wie es ja leider ... Zumindest Sachen, wie das Experten aus verschiedenen Branchen in Deutschland, die jetzt auch im Krisen sind. was solche Themen betrifft, jahrelang der Fall war, dann gehen natürlich die Entscheidungen einem vorbei. Irgendwann erreicht sie halt auch nicht mehr. Absolut. ich glaube, also inzwischen ist es auch so, und das lässt, glaube ich, sich auch auf jegliche digitale Kommunikation, aber eigentlich auf jeglichen Markt irgendwie zurückführen, die Qualität steigt enorm. Also das Anspruchdenken der Konsumenten an Formate wie Video, aber auch alle anderen Arten von digitaler Kommunikation. steigt enorm. Es ist nicht mehr okay, einfach sich irgendwo schlecht belichtet hinzustellen und dann mal was loszureden, sondern wenn du herausstechen willst, musst du einfach schon eine gewisse Barriere mitbringen, die dir einfach dann am Ende quasi auf guter Planung, guter strategischer Kommunikation fußt. Aber da verstehe ich natürlich, dass viele Leute schnell nervös werden, weil auf der anderen Seite ist der Markt natürlich auch unglaublich schnell.
Florian Gypser: Wir haben wahrscheinlich so viele Tools wie noch nie zuvor, inklusive AI und allem drum und dran. Und überall kann man quasi auch im Nachhinein natürlich noch total viel regeln, aber trotzdem gute Inhalte zu transportieren, also gute Konzeption, gutes Storytelling, was schnell auch die Aufmerksamkeit fesselt und gleichzeitig auch Relevanz einfach. Wir hatten es eben von den Fußballern, die in den 80er und 90ern einfach irgendwas in die Kammer geredet haben. Da hast du natürlich heute natürlich sehr glatt polierte Aussagen. Auf der anderen Seite steigt auch da die Kompetenz natürlich enorm, zu versuchen, eine klare Botschaft zu vermitteln. Ja, spannendes Thema. Vor allen Dingen, weil wir sind ja quasi auch in dem Gesamtmix mit unserem Angebot drin, mit einem etwas anderen Ansatz, halt nicht als Dienstleister. Aber ich bin überzeugt, dass sich das trotzdem, weil ich habe mal von jemandem, der im Agenturbereich arbeitet, ein etwas... Haschenkommentar bekommen nach dem Motto, ihr macht uns Agenturen auch noch kaputt. Wir als kleine Klitsche bestimmt nicht, aber so die Bewegung sehe ich gar nicht. Ich komme zwar aus dem Bereich, daher kenne ich das auch und weiß, wie auch gerade durch Corona der Kampf bei der klassischen Video oder im klassischen Videoproduktionsbereich in den letzten Jahren auch härter geworden ist, definitiv, weil Nachfrage ist größer. Es gibt immer mehr Player, sehr viele auch Quereinsteiger, Semiprofessionelle, die halt muss man einfach knallhart sagen, ich habe jahrelang damit zu tun gehabt, aufgrund fehlender Kompetenz, nur noch über den Preis verkaufen und womit natürlich das Preisgefüge sich auch verwässert. Aber trotzdem ist es ja ein Gesamtmix, es ist ja eine Ergänzung, es ist ja nicht ein Ersetzen. Ich ersetz ja mit einem selbst produzierten Kommunikationsvideo im Vertriebs- oder Marketing-Alltag ersitze ich ja kein Erklärvideo. Eben, genau, also da bin ich voll 100 Prozent bei dir. Deswegen, ich finde auch jedes Mal fantastisch, wenn wir beide irgendwie ins Gespräch kommen. weil wir, glaube ich, einfach so riesige Schnittmengen haben. Und mein Anliegen, und das vielleicht auch der Brücke zu dem Thema ganz am Anfang, die du mich gefragt hast, ich will ja, dass quasi alle Menschen befähigt werden, bessere Geschichten zu erzählen. auch mit einem Erklärvideo ist der Dialog mit dem Kunden ja nicht getarnt. Und ich sage immer, dass jedes Video, egal ob Realvideo oder Illustriert, eine Einladung zum Dialog ist.
Florian Gypser: Der Bosch-Experte intern, genauso wie der Produkt-Marketing-Manager nach außen, der will ja immer nur, dass die Leute verstehen, warum es jetzt eigentlich geht und umso besser diese Botschaften transportiert werden und umso größere Chancen darauf, gemeinsam neue Projekte zu machen, die uns tatsächlich voranbringen, haben wir dann natürlich auch einfach auch. Welche Trends erlebst du gerade? Also das klassische Erklärvideo, das stellen sich ja viele so vor, mit Am besten noch mit einer Hand, die man sieht, die irgendwas zeichnet, weil das ist das ganz Klassische. Oder irgendwelchen Zeichentrickfiguren, irgendeine Handlung durchspielen, wo der Hintergrund immer wieder ausgetauscht wird. Das ist ja, sag ich mal, das ganz klassische Thema, was auch schon vor ein paar Jahren nicht mehr so den letzten vor dem Ofen hervorgeholt hat. Was ist so der aktuellste Trend oder wo würdest du sagen, also das haben wir festgestellt, die Art und Erklärung, wie du zu produzieren, kommt am besten an. Gute Frage. ich glaube, man ist mal relativ schnell geneigt, dann einfach auf eine neue Stylistik aufzuspringen. Und ich glaube, Branding und visuelle Identität ist ein Design, ein mega, mega wichtiges Thema. Ich würde aber nicht sagen, dass es das alles entscheidende Dealbreaker-Thema ist, sondern es muss natürlich in die Corporate Identity passen. Das ist klar. Also gerade wir arbeiten ja auch ganz viel mit großen Konzernen zusammen, aber auch inzwischen Startups, die irgendwie gutes fundigen wollen. Die haben alle relativ schnell einen Basis-CI-Guide, den sie uns schicken können. Das heißt, wir können relativ schnell auch in der Breite eine coole Kreativität umsetzen, worauf wir so bisschen Wert legen. Und das ist vielleicht dann auch kontra zum klassischen Trend, den jetzt gerade jeder irgendwie mitnehmen will. Wir illustrieren tatsächlich jeden Frame noch von der Hand. Also natürlich haben wir eine große Suite, Adobe etc. an tollen Tools, nutzende auch an verschiedenen Stellen des Produktionsprozesses. einfach mal zu testen, wo da quasi noch was geht. Gibt es noch neue Ideen, die wir einsetzen können. Aber trotzdem ist quasi jeder Frame, den du bei uns in diesem Video dann auch siehst, der später auch animiert wird, der wird auf den Text, den wir gemeinsam konzipiert haben, maßgeschneidert. Und das ist natürlich etwas, was
Florian Gypser: die Standard-Tools nicht so ohne weiter können. Und das ist egal, ob du jetzt quasi in Richtung einer großen, einfach dir ein Tool einkaufst, wo quasi einfach eine große Galerie drin ist und du schiebst einfach zehn Illustrationen auf deinen Text, den du dir irgendwie zusammengeschrieben hast. Wir versuchen halt einfach von der Story, von der kerninhaltlichen Ebene auszugehen. Und dann hat so ein Erklärvideotext, hat dann irgendwie 20 bis 40 Frames, je nachdem wie detailliert das Storyboard halt ist. Und dieses Storyboard ist passgenau auf jeden einzelnen Satz illustriert, der in dem Sprechertext steht. Das ist glaube ich so ein bisschen das, wo einfach auch noch die spannende Frage reinkommt, was ist denn gute Kommunikation und gutes Storytelling? Weil natürlich kann ich mir jetzt auf Knopfdrück, das kriege ich auch hin, schönes Video zusammen basteln. Da habe ich dann einfach die Videos, die Bilder, die ich aus Mid Journey hole, die animiere ich hintereinander und schreibe noch ein paar schöne Sachen dazu. dann mag das vielleicht im ersten Moment irgendwie stimmungsvoll klingen, aber wenn ich dann auf die Details schaue, dann fällt doch relativ schnell auf, dass da einige Themen einfach nicht, sei es markenkonform sind, mit den Botschaften konform sind oder letztlich, und das ist vielleicht das Wichtigste, der Zirkruppe übereinstimmen, weil jedes Storytelling soll ja quasi Resonanz bei deiner Zirkruppe erzeugen. Der erste Knopfstruck ist es dann meistens nicht, aber natürlich gibt es auch Tools, die da einfach helfen. Also glaube, meine Kernbotschaft an der Stelle ist immer, ja nutzt alle Tools, schnell einfach mal besser zu werden, Prototypen zu basteln und gleichzeitig über gute Konzeptionen kommt ihr trotzdem nicht hinweg. Stichwort Tools bzw. Formate und Konzeptionen. ist mir noch eine Sache aus, ich glaube, unserem ersten Gespräch oder einer unserer ersten Gespräche im Sinn geblieben und zwar ein Format, was ihr glaube, schon eine Weile macht diese Experten-Talks, also die Kombination aus Realfilmaufnahmen, also Vorträgen oder wahrscheinlich auch kurzen Sequenzen von den echten Experten, aber das Ganze dann eingebettet in eine Animation. Und ich finde, das ist insofern ein wahnsinnig spannendes Thema, weil es auf einen ganz, ganz wichtigen Aspekt einzahlt, der heutzutage
Florian Gypser: Ich würde mal sagen, von Tag zu Tag immer wichtiger wird, das ist Authentizität, Glaubhaftigkeit. Weil, wie du sagtest schon, irgendwelche schönen Tools kann jeder machen, irgendeinen teuren, teuer klingenden Sprecher ist ja auch nicht mehr so. Bald macht's ja nur noch die KI, kann man sich auch engagieren, irgendeinen tollen Schauspieler, bald macht's auch die KI, kann man sich auch engagieren. Damit wird dieses, sagen wir mal, diese generisch erzeugten Videos, ob jetzt echte Schauspieler, Sprecher sind, ist dabei ja wurscht, es ist ja nicht mehr authentisch, wenn immer belangloser. Oder die Authentizität ist einfach die wichtigste Währung, sprich, dass die Experten selber im Vordergrund stehen. Wie sind da da eure Erfahrungen? Weil ihr habt das Format ja selber kreiert. Ja, das ist Wir nennen das auch Hochdraben Meet the Expert und das soll tatsächlich eben, genau wie du sagst, wir treffen den Experten und da steht natürlich dann Der Experte, die Expertin steht im Mittelpunkt und spricht über, wir haben einen ganz tollen Professor Doktor, der über Gentechnik in einem Video bei einer großen Pharmafirma geredet hat. Und er natürlich redet zehn Minuten lang über Gentechnik und den verschiedenen Prozessen etc. Und mit den Illustrationen, die wir links und rechts auf seiner Schulter quasi oder überblendet dann haben, haben wir dann gemeinsam ein Format gefunden, wo das komplexe Thema dann auch noch mal auf der Bildebene anders transportiert wird. Und gleichzeitig fesselt das natürlich dann auch weiterhin die Aufmerksamkeit. Das heißt, du hast quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Du hast ein hochkomplexes Thema. Du hast Vertrauen zum Experten aufgebaut und du hast noch das Verständnis gefördert, weil du plötzlich die Vorteile von einem Erklärvideo mit dem Realvideo kombiniert hast. Da gibt es dann, glaube ich, schöne Sachen. Und das geht aber genauso gut in Social Media in Hochformat. Also da kann man ja dann quasi unten hier auf meiner Brust kann ich anfangen, irgendwelche Illustrationen einzublenden. Ich kann es auch kurz überblenden und dann kurz eine Sequenz einbauen. Und dann komme ich wieder rein. Ich kann mich kleiner, größer machen, etc. Und dann hole ich einfach visuelle Effekte. Und das macht jeder YouTuber, irgendwie ja einfach hinten dran ist, ja eh schon seit so langer Zeit.
Florian Gypser: Und ich glaube, diesen Trend, den müssen wir einfach wahrnehmen, weil dann haben wir plötzlich uns auch wieder über diese Botschaft Gedanken gemacht, weil die größte Kernkomponente von so einem Video ist ja, ich habe jemanden, der weiß, wovon er redet und ich will es jetzt gut transportieren. Und da können wir natürlich dann mit visuellen Storytelling-Inhalten noch noch schön ergänzen. Ich finde, passt ein Begriff, den hat mir mal ein Kollege vor vielen, Jahren, als ich noch meine eigene Trainingsform hatte, und der war bei uns als Dozent tätig. Und bei uns war es so, wir hatten anfangs viele Profis in den 16 Jahren, wir das Unternehmen hatten, also professionelle Musikproduzenten, teilweise auch bekanntere Künstler, hier und da auch ein paar Tontechniker, Turningenieure. Und irgendwann wurde der Anteil der Hobbymusik halt immer größer, weil die Profis halt auch einfach definitiv finanzielle Probleme bekamen und immer weniger an solche Dinge investiert haben. Und damit hat sich natürlich auch der Fokus und der Aufbau unserer Seminare sehr verändert. Und da meinte der Kollege mal sehr passend, also du musst eigentlich gucken, dass du verstärkt Edutainment betreibt. Und der Begriff, ist mir am Kopf geblieben, weil es ist ja genau das, was Unternehmen heute beim Thema Videokommunikation machen müssen. Einen gewissen Teil unterhalten, natürlich immer formatabhängig. Wenn ich jetzt ein Erklärvideo mache, kann ich eigentlich nur unterhalten. Bei TikTok steht die Unterhaltung im Vordergrund, das ist jetzt andere Extrem. Aber was ich halt häufig erlebe immer noch, auch bei Unternehmen, häufig sind das auch Schulungsvideos, auch Trainingsvideos von selbstständigen Trainern und Coaches. dass die Videos extrem langatmig sind. Eine Perspektive, kein Kamerawechsel, nichts. Am schlimmsten ist es bei Webinaren, also eineinhalb Stunden sprechende PowerPoint. Da kannst du nur schreiend weglaufen, will auch keiner mehr sehen, aber trotzdem macht's jeder noch. Was ist deine Erfahrung, woran das liegt, dass es solche Formate immer noch gibt? Ich persönlich glaube, das schon mal vorzuziehen, es hat viel mit Ideenlosigkeit zu tun, basierend auf Unwissenheit, weil sie einfach noch nicht wissen. Wie könnte man es anders machen? glaube, genau. Also Ideenlosigkeit auf jeden Fall und auf der anderen Seite natürlich auch einfach so fehlende Referenzen. Also einfach auch mal sich nochmal was Neues trauen. Das ist quasi einfach so der Aufwand. Ich habe auch schon häufiger gehört, lass lieber mal noch ein Webinar machen, anstatt irgendwie eine neue coole Story zu kreieren. Natürlich sind die Standard-Tools auch irgendwie eingeübt, da gibt es Prozesse zu.
Florian Gypser: Und wie du sagst, ich glaube das größte Drama passiert einfach genau deswegen, weil man sich nicht traut ein cooles Konzept mit ansprechender Story zu schaffen. Und dann sitzt du halt eben genau in diesen langen PowerPoint-E-Learnings oder PowerPoint-Webinaren und fragst dich, warum das denn jetzt noch so sein muss. Ja, also ich will... Ich finde, da gibt es viele Angriffungspunkte und ich kann jetzt auch nur hypothetische Vermutungen rein geben. Ich glaube aber vor allem, wir müssen einfach lernen, dass die Ansprüche an die Qualität von so Video, wie engaging es sein soll, einfach enorm steigt auf alle Formate. Da einfach bisschen mitgehen. probiere selber gerade zu Hause in meinem Wohnzimmer, probiere ich jetzt auch gerade neue Videos aus. einfach nochmal zu schauen, hey, wie kann ich denn mit meinem Handy vielleicht auch mal schnell was Cooles aufnehmen und einfach nochmal die verschiedenen Tools zu testen, so ein bisschen meine eigene Sandbox und eben da den Anspruch, okay, wie kriege ich denn jetzt aus meinem Frontalunterricht was Cooles raus, dass einfach diese Frage zu stellen, hilft wahrscheinlich auch schon. Definitiv auch da wieder, glaube ich, wirklich den Begriff, Edutainment im Hinterkopf zu behalten, ganz wichtig. Es gab ja auch jahrelang einen Begriff, ich weiß gar nicht mehr, woher er kommt oder wo ich ihn aufgeschnappt habe oder einen Satz, Content is King. Da habe ich auch jahrelang gedacht in meinen Seminaren, das war immer extrem hochtrabend fachlich, sehr tief im Thema. Meistens waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch interessiert. Aber irgendwann habe ich auch gemerkt, das lässt immer mehr nach, weil die Form ist natürlich interessant, das Spann zu gestalten, entsprechend habe ich es angepasst. Aber ich würde sogar heutzutage, gerade wenn man das aus dem Unternehmenskontext betrachtet, auch da wieder ist ja fast immer der letzte Schritt am Ende oder der letzte Zweck eines Videos zu verkaufen. Ob man sich als Unternehmen verkauft, ein konkretes Produkt, eine Dienstleitung, als Expert in das Verkaufen. Und ich glaube, ist, man kann es gut finden oder schlecht finden, heutzutage wird es immer wichtiger.
Florian Gypser: aufzufallen, nicht negativ, aber durch ein unterhaltsames Format aufzufallen und das Fachwissen eher so nebenbei einfließen zu lassen, ohne dass diejenigen jetzt merken, ach, ich bin jetzt mitten in einem Lernvideo oder in einem Expertenvortrag. Und das ist eigentlich genau das, was deswegen Infotainment ist, super Stichwort, aber auch das, was Storytelling machen soll. Also du lebst quasi in der Geschichte. Und ganz natürlich, weil so haben wir Menschen halt, seit Jahrtausenden von Jahren vermitteln wir durch Geschichten Wissen, so lernen wir quasi mit der Geschichte. Also wir haben diese lustige Story, die wir in unseren Masterclasses und Workshops immer gerne erzählen. Das kommt noch so bisschen aus den indigenen Volkern Amerikas, wo quasi der König der Lachse und der König der Bussarde merken gemeinsam, wie sie ihr Ökosystem im Gleichgewicht behalten. fangen dann irgendwann die Bussade an, ganzen Lachse aufzuessen und dann gerät das Ökosystem quasi aus den Fugen und wir müssen wieder zurück zu dem Gleichgewicht finden. Und durch diese Story, die wir dann erzählen, vermitteln wir quasi, und so haben es dann auch die Indigenenvölker quasi in Amerika gemacht, dass es wichtig ist, auf die Natur und die Ressourcen zu achten. diese Botschaft, wenn ich sie jetzt so erzählen würde, klingt natürlich erst relativ sperrig. Pass auf, dass du auf deine Ressourcen achtest. Das reißt jetzt niemanden vom hinteren Ofen hervor. Wenn ich aber jetzt quasi eine coole Geschichte erzähle, dann bin ich plötzlich mittendrin und dann versetze ich mich mal in den Bussard, mal in den Lachs hinein und plötzlich weiß ich, dass quasi beide Figuren wichtig sind. Und das Schöne an Geschichten ist ja auch, dass ich anfangen kann, was ganz Fiktives zu erzählen. Also auch so tolle sexy Themen wie Lieferketten sorgfalls Pflichten gesetzt. Da habe ich dann irgendwie einen Haufen Erklärvideos zu zu komplexen Lieferketten Themen. Die kann ich aber jetzt cool erklären, weil ich plötzlich mitten in der Geschichte drin bin und irgendwie schöne Metaphern finde, Analogien finde und die ich nochmal ganz anders transportieren kann. da, egal ob jetzt illustriert oder in Realvideo, ich brauche einfach eine gute Story, sie gut zu transportieren. Also da gibt es ja dann total viele spannende Sachen. Also warum funktioniert Harald Lech oder sowas so gut? Weil er fantastisch ist in komplexen Themen und die aber gleichzeitig auch gut gut rüberbringen kann.
Florian Gypser: Ja, das ist halt auch, und das haben wir häufig bei Experten nicht so unbedingt, die Entertainer-Qualitäten. Also, beziehe ich auch absolut auf mich. Viele, die mich jetzt so privat kennen oder persönlich kennen, mögen es vielleicht nicht glauben, weil ich doch in letzten Jahren deutlich extrovertierter geworden bin. Aber ich war auch viel Jahre in meinen ganzen Vorlesungen und Vorträgen, früher und gerade in Seminaren war ich dann doch eher so sehr fachbezogen und halt wenig verkaufend im Sinne von das Thema oder mich verkaufend immer auf die Sache fokussiert, bis ich dann auch mal Feedback bekommen habe, dass es auch ein bisschen langweilig ist. Also nicht langweilig schon interessant, aber so bisschen langatmig ist und der Bezug manchmal fehlt. Ich glaube, das ist auch ganz großes Problem überhaupt das Thema Feedback, warum viele Unternehmen auch bei anderen Themen, aber auch bei den Themen Webinargestaltung, Videokommunikation an Altgedienten festhalten, weil einfach das Feedback fehlt, weil die wenigsten Leute kritisieren und sagen, das ist furchtbar langweilig und dröge, insbesondere bei Themen, die man sich angucken muss, also Pflichtveranstaltungen. Wir erleben das eigentlich jedes Mal, wenn wir zu Beginn unserer Zusammenarbeit mit einem Unternehmen reingehen und erstmal so einen Kick-off-Workshop machen. Eine der ersten provokanten Fragen von mir ist, was Langweilt sie eigentlich bei den Formaten, also Videoformaten, die sie aktuell konsumieren oder auch selber produzieren. Und das ist dann immer so Drucksen und hm, und dann der Klassiker ist wirklich, also ich kann diese sprechenden Powerpoints nicht mehr sehen, das ist so, das schläft man nach fünf Minuten ein. Und dann ist interessant und auf der anderen Seite, das ist nicht jedes Mal, aber schon habe ich ein paar Mal erlebt, wenn man dann die Vortragenden auch im Unternehmen, die sowas machen, erlebt, das wusste ich gar nicht, ich habe nie was gesagt. Das ist doch Standard, das macht man doch so. Das macht man so, weil es halt in der Corona-Zeit auch technisch nicht anders möglich war und erst mal so die einfachste Lösung war. Aber es ist eine absolute Katastrophe. Und ich glaube, da kommt ganz viel her, da sind wir wieder bei dem Anfang, Thema Moderation, miteinander sprechen, vor allen Dingen auch aufklären, dass es anders geht. Absolut, absolut. eben, dass es anders geht und dass man es auch mal ausprobieren kann und dann
Florian Gypser: eben auch wertschätzendes Feedback. Also Feedbackkultur ist ja ein super Stichwort. Gerade in der externen Kommunikation, aber auch in internen überall dort, wir verlangen jetzt so krass viel Output von allen. Sie sollen am besten 24 Stunden sieben konstant neue Formate entwickeln und alles immer sofort parat haben. Und gleichzeitig müssen wir einfach schauen, dass wir und eben auf die Sachen konzentrieren, die wir irgendwie gerne und gut machen können und da dann eben die Qualität Schritt für Schritt anheben. Das ist jetzt auch ganz spontan, das kommt mir jetzt gerade genau in der Sekunde. Ich habe gerade ein cooles Audiobuch zu Ende gehört. Da war ein Beispiel von den englischen Cycling-Teams, also von den olympischen Fahrradfahrern. hatten irgendwie so Anfang der 2000, da hatten die riesen Probleme und haben irgendwie keine Goldmedaillen, haben gar keine Medaillen mehr gewonnen quasi. Und dann hatten sie überlegt, was können wir jetzt mit unserem Fahrradteam machen, das gewinnt irgendwie nichts. Und dann haben sie so einen Performance Director eingestellt, der eben auf diese 1 % Verbesserung geachtet hat. Der wollte nicht irgendwie das ganze Programm revolutionieren, sondern der hat jeden Tag überlegt, wie kann ich das ganze Programm von mir 1 % besser zu machen. Und dann über Zeit hin ist es dann quasi zu dem großen Ganzen geworden. Und das ist glaube ich tatsächlich super wichtig. Und das trifft vielleicht auch genau das, was du mit Feedback meinst. einfach einen Raum schaffen, wo wir gemeinsam immer ein Prozent besser werden. Und dann finden wir schon die Leute, sei es du, sei es mich, sei es ganz woanders. Auch überall kann man sich ja super Inspiration holen, die sagen können, hey, also wenn ich mir jetzt so deinen deine Kommunikation in LinkedIn, deine Kommunikation in der internen Kommunikation anschaue, dann würde ich mal überlegen, ob das nicht ein cooler Weg ist, wir gemeinsam gehen können. Oder hast du mal überlegt, schöne Story zu schreiben, anstatt die 50 Seiten PowerPoint, die du bisher erzählst? Also da gibt es dann, glaube ich, ganz, ganz viele Möglichkeiten. Definitiv. Spannendes Thema. Da können wir bestimmt noch ewig drüber sprechen.
Florian Gypser: Jetzt sind wir schon mal sehr weit fortgeschritten, was die Länge unseres Podcasts betrifft. Was würdest du abschließend als Botschaft gerne den Zuhörerinnen und Zuhörern sagen, also als vielleicht Motivation, was das Thema Videokommunikation betrifft und sich da zu trauen und zu machen? Große Botschaft ist, glaube ich, wir sollten uns nochmal darauf besinnen, wie wir gute Geschichten erzählen. glaube, also gute Geschichten erzählen und uns wirklich in die Zitgruppen hinein zu versetzen. wenn ich eine Geschichte schreibe, ein komplexes Thema habe, dann wirklich auch noch mal die Frage zu stellen, was ist denn der zentrale Nutzen, die zentrale Relevanz von meinem Thema? Nicht für mich, weil ich klar, ich finde mein Thema super, aber was ist die zentrale Relevanz für? unsere Gegenüber und daran anzuknüpfen und das gut herauszuarbeiten und das auch nochmal zu reflektieren und dann eben auch Feedback zu hören, wie man noch bessere Geschichten schreiben kann und da auch bisschen den Mut zu haben, mal was Neues auszuprobieren und gut zu planen. Ich glaube, einfach in der Planung lässt sich schon ganz, ganz viel mitnehmen und man vermeidet hinten raus dann vielleicht auch die Misshaves. Sehr schön. Super, vielen Dank für deinen Input Tobias und an alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Noch mal vielen Dank fürs Zuhören, dass ihr jede Woche alle dabei seid, mit Sicherheit. Ich ja jede Woche alle Abonnenten in meinem Podcast, klar. Davon gehe ich doch aus. Und wenn dich ein bestimmtes Thema interessiert, bestimmter Gast interessiert, dann schreib mir gerne an podcast.cooprate-studio.de. Dann schaue ich mal, dass ich da deinem Wunsch nachkommen kann. Ansonsten freue ich mich, Aufs nächste Mal, wenn wir uns wieder hören und wünschen noch eine angenehme Restwoche. Bis dann, tschüss! Vielen, vielen Dank. Hat Spaß gemacht. Dito!
Florian Gypser: Das war Video Reloaded, dein Podcast über Videokommunikation 4.0. Und denke immer daran, wenn nichts mit der Zeit geht, dann geht mit der Zeit.