Dein Podcast über Videokommunikation 4.0
Florian Gypser: Herzlich willkommen bei Video Reloaded, deinem Podcast über Videokommunikation 4 .0. Hier bekommst du spannende Insights, Know -how und Impulse für Videokommunikation in und von Unternehmen. Ich bin ein Podcast -Host Florian Gipser und wünsche dir viel Spaß beim Zuhören.
Florian Gypser: Spannender Podcast heute, nämlich der erste Podcast mit einem Gast aus der Schweiz, Adrian Bauer. Er ist Handwerker und Buchautor und seine Mission ist Make Handwerk Great Again. Und was das genau auf sich hat damit und wie wir da den Bogen zum Thema Videokommunikation und Sichtbarkeit bekommen, das erfährst du in dieser Podcast -Folge. Viel Spaß beim Zuhören. Grüß dich, Adrian. Jo, hallo, Florian. Grüß nach Deutschland in den hohen Norden. Ja, relativ. Und ein schöner Gruß in die Schweiz, in eines meiner Lieblingsländer, wo ich in meiner Kindheit viel Zeit verbracht habe. Wo genau sitzt du denn eigentlich in der Schweiz? Solothurn ist eine Kleinstadt nahe Bern. Wir sind noch in Kanton Bern. Wir haben hier ein kleines Land. In 26 Kantonen und der Zeit ist Kanton Bern ungefähr 25, 30 Minuten von Bern. Spannend, weil in Bern war ich beruflich auch häufig, da habe ich früher Seminare gehalten. Aber im Prinzip kenne ich eigentlich so die, naja gut, kenne es übertrieben, aber war ich auch schon fast überall in der Schweiz und wie gesagt, finde es immer wieder schön. Und wir wahrscheinlich dieses Jahr auch nochmal runterfahren, weil wir da neue Kunden haben. Ich freue mich jetzt. Sehr, sehr spannend. Ja, meistens ist halt Zürich, ne? Also da hatte ich früher auch einen Lehrauftrag an der Hochschule. Der Klassiker. Ja, der Wirtschaftszentrum ist zum Wirtschaftszentrum. Da spielt die Musik, Bern ist verschlafend, Beamtenstadt. und sitze ich ein bisschen weich. Aber wunderschön, also das Zentrum von Bern, wunderschön die Altstadt. Absolut, absolut. Ja, Adrian, spannendes Thema. Witzigerweise habe ich vor, ich glaube vor drei Wochen mit der Kathrin Post -Isenberg, die ihres Zeichen ja auch für das Handwerk als Markenbotschafterin unterwegs ist. Du kennst sie wahrscheinlich auch oder von LinkedIn? Ich kenne persönlich nicht via LinkedIn, genau. Genau wie das ja immer so ist. Man kennt sich vom Sehen. Das Witzige ist, sie hatte ich Ende November beim B2B Influencer Forum bei Thyssen Krupp kennengelernt und dann stellte sich raus, die wohnt hier von uns entfernt gerade mal eine halbe Stunde. Da war sie vor knapp drei Wochen da und dann haben wir auch Podcasts aufgenommen und witzigerweise ist sie ja ein ähnlicher, wenn nicht sogar fast gleicher, wobei natürlich die Inhalte, die Herkunft eine andere sind, aber sie sagt auch, Handwerk muss wieder groß werden, das ist ganz wichtig auch für Nachwuchs.
Florian Gypser: Wie bist du da aus deiner eigentlichen Profession überhaupt dazu gekommen, dich in der Hinsicht zu engagieren? Also meine eigentliche Profession ist ja Handwerk. Ich bin ursprünglich verlehnt. Aber nicht jeder Handwerker ist unterwegs und sorgt dafür, dass Handwerk wieder gross gemacht wird. Ich habe selbst den handwerklichen Beruf verlehnt, das wollte ich damit sagen. Ich bin auch ein gelernter Werkzeugmacher, komme aus der Uhrenindustrie, also ganz, ganz feines, wirklich extrem feines Handwerk. Ich habe auch viele verschiedene Anwerksberufe durchlaufen, war Maschinemonteur, habe teilweise von Bau gearbeitet, kurze Zeit. War lange Zeit im Handwerk, auch weltweit unterwegs, das heisst ich habe Anlagen und Maschinen montiert, habe Servicetechniker gemacht, bei weltweiten Einsätzen, überall auf dem ganzen Planeten, mehr oder weniger. Und bin irgendwann zum Thema Vertrieb gekommen, da ich... Da mir vielleicht jemand nahegelegt hat, ich weiss nicht mehr wie genau das abgelaufen ist, oder ich mich selbst das nahegelegt habe, dass mein Mundwerk besser ist, dass mein Handwerk hat sich dann irgendwo eingeprägt, hat dann in den Vertrieb gewechselt und kam so auf meine Leidenschaft, vertriebtechnische Produkte, habe lange Zeit technische Produkte verkauft, sei das Pumpen, sei das Maschinen, sei das Glas, also Industrie und Bauglas lange Zeit verkauft, war auch weltweit unterwegs gewesen. Irgendwann habe ich mich mit meinem Bruder zusammengelegt und wir haben uns ein bisschen darüber unterhalten, dass die meisten Handwerker das Problem haben, dass sie nicht verkaufen können. Mein Bruder ist auch Handwerker gelernt. In Deutschland hat man Zerspanungsmechaniker gelernt, Industriemechaniker und Teile hergestellt, Kleinbetrieb, KMU typisch, Arbeit, Arbeit, Arbeit, ganze Zeit Vollgas. Und so... Kommen wir noch nie zusammen, am Gemäke an Handwerksbetrieben haben wir das grösste Problem damit, dass sich die meisten gut verkaufen, gute Arbeit machen, schlecht verkaufen, prozesstechnisch eher etwas langsamer oder behäbiger unterwegs sind. Es kommt natürlich heraus, dass der Inhaber des Handwerksbetriebes oftmals selbst Handwerker ist und sich mit dem Thema Prozess, Vertrieb, Marketing, Organisation, was alles zugehört, selten auseinandersetzt.
Florian Gypser: Und wenn es dann oft schon ein bisschen spät ist, merkt man es erst, wenn man da zeittechnisch sehr stark unter Druck ist, marschentechnisch unter Druck ist oder eben keine Leute mehr findet. Und dann muss man reagieren. Und das hat mir vor sechs, sieben Jahren auch erkannt, dass da Bedarf ist, schon damals. Und haben uns da langsam, aber stetig in Richtung Selbstständigkeit, Unternehmertum entwickelt, um dann die Firma zu gründen. für die wir heute tätig sind, unsere eigene Firma, wie man Projektbauer GmbH ist, ein Beratungsunternehmen und auch Agenturdienstleistungen für Handwerker von Handwerken. Und so sind wir Schritt für Schritt zu dieser Mission gelangt. Aus der Stabilität. Wir sprechen ein paar. Ja, und ich meine, ich... Ich komme ja vom Land bei uns. Viele meiner Freunde und Bekannten aus dem Umfeld kommen aus dem Handwerk, sind zum Teil noch handwerklich tätig. Da bekomme ich es ja auch immer wieder mit. Mit Modernisierung wird sich schwer getan. Also so ein Running Gag hier in Deutschland ist ja, wenn ein Handwerker erreichen will, musst du ihm ein Fax schicken. Das ist natürlich prozesstechnisch ein Albtraum. Und von Sichtbarkeit, also... Die jüngeren Betriebe, wo dann die Nachfolgegenerationen, die jetzt, sage ich mal, irgendwo zwischen Mitte 20 und Mitte 30 sind, übernommen haben oder übernehmen, da gibt es zumindest Webseiten, teilweise recht aktuell. Aber da ist noch lange keine Sichtbarkeit, als nicht dieses, wie wertvoll ist das Unternehmen oder das Unternehmen ist irgendwie, ja, auch nicht nur im Käseblättchen, wie es es meistens war, sondern irgendwie auch im Internet wirklich sichtbar. Das findet meist auch nicht statt. Ich denke mal aktuell weiß ich auch von vielen, ist es auch noch nicht so, dass das Schmerzthema, also das sagen zumindest meine Freunde, weil die haben alle viel, viel zu tun, weil einfach die Konkurrenz zumindest bei uns in der Gegend sehr gering ist. Aber das wird ja nicht immer so bleiben. Ja, weil sie viel zu tun. Ich nehme das eine. Ich habe auch immer viel zu tun. Alle haben viel zu tun. Das Problem ist, was bringt die dieses viel zu tun am Ende des Tages? Ich glaube, das ist die...
Florian Gypser: Gretchenfrage hier, wenn du was viel zu tun hast, den ganzen Tag arbeitest und dann am Schluss nichts bleibt, dann bringt dir das viel zu tun, zweimal nichts. Deswegen, das ist ja glaube ich genau das Pudelskern, dass viele Handwerker immer viel zu tun haben, weil Handwerker benötigst du halt, gibt immer ein bisschen, sind immer ein bisschen knapp. Es gibt immer weniger und das heisst, dass die Nachfrage bleibt oder verstärkt sich und das Angebot verknabbt sich. Das ist so. Aber die meisten Anwerker, dann bleibt dann eben nichts mehr. Die arbeiten sich zu Tode, mehr oder weniger, den ganzen Tag und am Ende des Tages machen sie das für ein Butterbrot. Und ich glaube da liegt der Hund begraben. Ja, das kommt noch dazu, definitiv. Und ich sag mal, so der klassische Weg wahrscheinlich bei euch, ist ein mittelständisches Unternehmen, was in der Hinsicht deutlich optimiert werden muss. Was sind so typische Prozesse? Und vor allen Dingen, was ich spannend finde, du und deinem Bruder, ihr seid ja sehr, sehr aktiv bei LinkedIn, ist das dann auch ein Teil des Prozesses. Jetzt vielleicht nicht LinkedIn, aber sondern, dass ein Unternehmen auch einfach sichtbarer wird zur, weiß ich, Kandidatenfindung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Oder konzentriert euch erstmal nur auf Prozesse und Optimierung. Wir fangen oftmals von hinten an, du musst irgendein Ziel haben, wo du hin willst mit deinem Unternehmen. Ziel ist nicht möglichst beschäftigt zu sein den ganzen Tag und viel zu arbeiten, sondern Ziel ist auch, dass du am Ende des Tages, was übrig bleibt, dein Unternehmen vielleicht auch weitergeben kannst, dann an deine Nachkommen, an jemand anderes das übernehmen. Ziel ist, dass du auch attraktiv bist, dass du Freude hast, dass du nicht immer in Druck bist. Da hat jeder natürlich seine eigenen Ziele, deswegen schauen wir uns erstmal an, was das Ziel ist. Und dann arbeiten wir einen Massnahmenplan aus, der aufs Ziel hinwirkt. Du hast gesagt Sichtbarkeit, ja Sichtbarkeit ist natürlich ein grosses Thema, klar. Sichtbarkeit ist heute essentiell, insbesondere wenn es darum geht, eben auch Mitarbeit zu finden, bessere Kunden zu finden, teilweise mehr Kunden zu finden, sich
Florian Gypser: Allgemein zu positionieren ist das Thema Sichtbarkeit in sozialen Medien. Da kommst du heute nicht mehr drum herum, ob du es willst oder nicht. Ist eigentlich grundsätzlich egal, du musst es tun. Ja, auf jeden Fall, das sehe ich halt auch. Und wie gesagt, meine Erfahrung ist da eher so, das Standard -Kommunikationsinstrument im Telefon ist halt das Faxgerät. Da ist noch eine ganze Menge, ganze Menge zu tun. Genauso ganz großes Thema. Ich habe es bei meinen eigenen Söhnen live erlebt. Die sind zwar leider nicht ins Handwerk gegangen. Ich persönlich wäre ja fast Schreiner geworden seinerzeit. Ursprünglich wollte ich Gitarrenbauer werden. Hab aber dann recht früh erkannt, hoch speziell und naja, deine Kunden sind Musiker, also Richtung Brotlose Kunst. Geht in die Richtung, absolut, ja. Ich sag mal, meine zweite Wahl, die letztendlich die bessere war oder auch die erste, dann Tontechnik zu studieren, war jetzt auch nicht viel anders, aber die Klientel waren dann auch Musiker, deshalb bin ich da auch seit Jahren raus. Aber meine Söhne, die sind zumindest in einer Ausbildung betrieben, unser Jüngster, der hat gerade eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. unterschrieben, fängt im August an bei einem Möbel, ja bei einer Möbelkette und unser großer, der ist bei einem Werkzeughersteller, ein Kunde von uns bei der Firma Wolfkraft in der IT, fängt er an. Und was bei beiden auffällig war, um jetzt mal den Bogen zurückzukriegen, ist, wie schnell die Ausbildungsplätze eigentlich geklärt waren. Also ich musste mich nie bewerben, weil ich nicht in der Ausbildung war, deshalb kenne ich das nicht. Meine ganzen Freunde, die halt alle Ausbildungen gemacht haben, teils auch deutlich älter sind als ich, Die waren erstaunt, weil sie die aktuelle Situation so zum Teil nicht kennen und sagten, na ja, normalerweise dauert das ja, da hast du dann noch drei Gespräche oder dauert ein paar Wochen, bis man alle Kandidaten zusammen hat. Und so bei unserem jüngsten zum Beispiel, das waren sieben Tage von der Bewerbung bis zum unterschriebenen Ausbildungsvertrag. Und bei unserem ältesten hat's, ich glaube, die haben sofort gesagt, komm nochmal zum Probearbeiten, eine Woche in unserer IT -Abteilung, das war sogar zwischen Weihnachten und Neujahr, haben sie es ihm vorgeschlagen. Also die haben...
Florian Gypser: Die wollten ihn unbedingt haben. Und ich glaube, in der ersten Januarwoche kam schon das Angebot, du kannst jetzt sofort unterschreiben, wenn du willst, und du kriegst noch das und hier. Also da ist ein großer, großer Bedarf, Nachwuchs zu kriegen. Wie sieht es denn im Handwerk selber aus? Ist da die Situation ähnlich? Nicht viel besser. Es ist aktuell immer noch das Riesenthema, Nachwuchs zu finden. Es findet ja grundsätzlich auch eine Überakademisierung statt, wenn ich da einen Bogen schlagen will. Jeder hat heute das Gefühl, studieren zu müssen. Ich sage immer, ja, es ist ja eigentlich komisch, weil du hast heute eine Akademikquote von, ich weiss nicht, wie hoch sie in Deutschland ist, 35 -40 Prozent, keine Ahnung. Und Akademik war ja ursprünglich dafür da die Elite der Denker, also die intelligentesten, nicht im Sinne von ... Die besten, aber intelligentesten Menschen werden irgendwann Akademiker gehören zur Akademikerschicht der Gesellschaft. Die Leute sind ja nicht intelligenter geworden in den letzten 20 Jahren. Ich habe das Gefühl, das Gegenteil ist der Fall. Aber die Akademikerkwote ist gestiegen. Das stimmt ja was nicht. Du kannst auf zwei Arten, entweder Nummer eins, die Leute sind intelligenter geworden, das kann ich ausschliessen, und Nummer zwei ... Du inflationierst einfach den Standard. Und das ist klar das Standard, das hat das Gefühl, jeder braucht einen Bachelor, jeder braucht einen Master. Absoluter Schwachsinn, hast du mittelmässige Akademik, die eigentlich gar nicht hingehören, sich irgendwo in irgendwelchen Bürojobs oder eben dann doch beim öffentlichen Dienst, in der öffentlichen Hand irgendwo anstellen lassen und da sich dann, ja, halt irgendwo verkriechen können, trotzdem ein angenehmes Leben und angenehmes Gehalt haben. Diese Leute fehlen im Handwerk. Das sind grundsätzlich, wenn das früher, nicht früher ist alles besser, aber vor ein paar Jahren oder ein paar Jahrzehnten, wenn das gute Handwerk geworden ist. Anständige gute Handwerke, die auch gebraucht werden und auch noch heute gebraucht werden. Und das ist das grosse Problem, diese Überakademisierung, diese Scheinansprüche, das sind ja keine echten Ansprüche, die an die Leute gestellt werden. Das sind Scheinansprüche,
Florian Gypser: die irgendwo aus einer Unsicherheit der Personalabteilung herkommen. Das heisst nach dem Motto, wenn du jemanden anstellen willst, hauptsache er hat zu viel Papier, dass du kein Risiko eingehst, du kannst den falschen einstellen, das ist völlig Schwachsinn. Papier, Ausbildung, sagt ja nichts über die Intelligenzgrundsätze, eben nicht mehr, viel über die Intelligenz eines Menschen aus. Und da ist das grosse Problem, dass diese Scheinansprüche natürlich auch für eine Verschiebung des Diskurses sorgen. Was heisst das? Du sprichst heute darüber, wie kann ich möglichst schnell einen akademischen oder einen hohen Titel erwerben, um mich dann gut zu fühlen. Aber ob du wirklich gut bist, ist eben was anderes. Du fühlst dich dann eben eher gut, bist aber nicht unbedingt gut, weil du einfach den Ansprüchen des Systems oder der Ansprüchen der den Schein ansprüchen, der Gesellschaft gefolgt bist und nicht deinem eigenen Herzen gefolgt bist, dass vielleicht besser ein Handwerker, ein sogenannt einfacher Handwerker aus dir geworden wäre. Und da habe ich ein Problem damit, das muss wieder ändern und ein Handwerksberuf ist etwas, auf dem man stolz sein kann, auf dem man danach sagen kann, ich habe was gemacht und ist ja auch nicht so der Ruf, Es ist ja nicht mehr so, dass du in den Bergstollen reingehst, da den ganzen Tag abküsst und da mit Staublungen mit 25 oder mit 35 stirbst. Das ist ja nicht mehr so, das ist völliger Schwachsinn. Nichtsdestotrotz hängt das teilweise noch in den Köpfen. Und da muss man natürlich Abhilfe schaffen. Das hat sich heute wahnsinnig gewohnt. Ich bin Handwerker, Werkzeugmacher. Das ist ein mehr oder weniger gemütlicher Beruf. Natürlich gibt es dann Service -Techniker auf Anlagen weltweit, das ist schon eher ungemütlich, da bist du körperlich gefordert, da bist du immer wieder unter Druck und das ist schon ein bisschen anspruchsvoll, aber es gibt durchaus sehr, sehr gute, sehr anspruchsvolle und mittlerweile auch, ich sage jetzt gemütlich vielleicht das falsche Wort, aber nicht körperlich hoch anspruchsvolle Handwerksberufe, selbst dort fehlt der Nachwuchs und ich glaube irgendwann wieder.
Florian Gypser: mehr aufs Konto einzahlen, denn die Handwerksberufe zu fördern, das sind schöne Berufe, und da braucht es nicht für jeden irgendwo einen Akademiker, sondern wir brauchen wieder mehr bodenständige Handwerker. Ja, aber gebraucht wird es ja trotzdem. Also meine Erfahrung ist hier bei uns auf dem Land zum Beispiel, also ich kenne mehr Menschen mit einem handwerklichen Hintergrund, die relativ schnell nach ihrer Ausbildung, ein paar Jahre später, ein gutes, solides Einkommen hatten. Mit 30, spätestens Mitte 30, ist das Haus bezahlt oder gebaut, Mitte 30 abbezahlt. Klar, auf dem Land hast du im meisten Situationen ein Grundstück von der Familie. Aber ich sag mal, wo die, das Lebens, der Lebensstandard, ja jetzt nicht luxuriös, das wird ja immer, ich mein, das war auch so, wenn ich dran denke, zu meiner Abiturzeit, da gab's eine, die gesagt haben, wir wollen unbedingt BWL studieren, weil dann mit 30, 35 ... Dann verdienen wir die richtige Kohle. Eins, zwei haben es geschafft. Die meisten haben es halt nicht so geschafft. Aber währenddessen bei den Handwerkern, wenn ich gucke, wem gehören hier bei uns im Ort die meisten Mietshäuser, das sind fast alle mit einer handwerklichen Ausbildung. Natürlich, weil sie die zum Teil auch selbst mitgebaut haben. Oder es gibt hier rechte Kolonnen. Also einer fängt mit dem Haus an, dann kommen seine ganzen Freunde, alle Handwerker helfen ihm. Nachbarschaftshilfe ist ja auch völlig legal. Das war auch im Dorf meiner Eltern so. Dann geht das über die Jahre, hilft jeder bei dem anderen im Hausbau. Aber nicht halt erst mit, keine Ahnung, Mitte 30, wenn sie nach zehn Jahren Studium langsam anfangen Geld zu verdienen, sondern früher. Ist ja nicht grundsätzlich schlecht zu studieren. Ich komme aus einer Akademikerfamilie, bei meiner Frau ist es gleiche. Aber da sehe ich halt auch alle, die studiert haben, die haben mit Mitte 20, wenn ich mal gucke, mein Schwäger und Schwägerin, beides Ärzte, das war dann schon eher Anfang 30 fast, erst angefangen wirklich im Berufsleben zu sein. Ja, es ist halt auch viel Zeit, ist ja eine Sache, und garantiert aber auch nicht unbedingt Wohlstand, wenn das das Ziel ist. Definitiv. Was ich mich gerade gefragt habe, weil wie macht man Handwerk attraktiv für Nachwuchs, ist ja eigentlich ganz viel, vereinfacht gesagt, PR und Marketing, um jungen Leuten klarzumachen, das ist jetzt hier nicht. Wie letztens jemand zu mir sagte, dass das Problem beim Nachwuchs im Handwerk ist, dass die Ausbildungsplätze mittlerweile Sammelbecken für die Gescheiterten,
Florian Gypser: Existenzen sind, fand ich ziemlich hart, aber konnte ich auch nachvollziehen, muss ich ehrlich sagen. Denn unsere Tochter, die wollte ursprünglich Innenarchitektur studieren und bei einem Praktikum bei einer Architektin sagte, die macht unbedingt eine Ausbildung, am besten Schreiner, dann hast du von allem so ein bisschen was mitbekommen und du kannst mit den Handwerkern reden. Hat sie auch gemacht, nach einem halben Jahr hat sie gemerkt, ist es doch nicht, man hat jetzt eine andere Ausbildung und die sagte auch, also für sie war es wirklich erschreckend zum Teil so, Naja, die Mitschülerinnen und Mitschüler in der Klasse zu erleben, nicht weil die dumm waren, sondern einfach so, oder weil sie sagen, wir sind nicht intelligent, sondern einfach so, unheimlich viele wirklich verkrachte Existenz in Anführungsstrichen, die es einfach schwer hatten damit, naja, irgendwie so ihren Lebensweg zu finden. Und entsprechend viele Probleme gab es dann halt sowohl in der Berufsschule als zum Teil halt auch im Ausbildungsplatz. Also ich weiß, der, der, ähm, ihr Chef ... Der sagte auch, was sie teilweise da an fast schon therapeutische Arbeit leisten müsste mit den Azubis, das hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Aber sie nehmen halt, wen sie kriegen. Das ist ihr Problem. Wenn du dich aus der Stärke agierst, musst du irgendwo aus der Schwäche reagieren. Das heisst, du bist dann derjenige, der noch die Krümel aufisst. Aber das ist eine Position, die du selbst irgendwo, wenn ich jetzt erarbeitet sage, hört sich das dumm an, aber es ist eine Position, in die du dich selbst gebracht hast. Du hast dich auch erarbeitet. Wenn du was verpasst, dich nicht an den gesellschaftlichen Wandel anpasst, dann hast du dich dahin gearbeitet. Dann musst du aus der Schwäche reagieren, anstelle aus der Stärke zu agieren. Dann bist du immer im Hintertreffen und musst dich mit, wie du gesagt hast, hört sich ein bisschen dumm an, wenn man von Menschen spricht, aber mit Resten begnügen. Das ist ein grosses Problem. Das ist eben genau das, was das Handwerk nicht tun sollte. Man muss in die Stärke zurückkommen.
Florian Gypser: und sagen, du, eigentlich wollen wir die Besten, dann bieten wir das Beste. Und wir sind nicht schlechter als die akademischen Laufbahnen. Grundsätzlich ist die akademische Laufbahn oftmals eine Sackgasse. Für viele ist sie eine Falle, viele ist sie eine Sackgasse. Und viele sind gar nicht dafür gemacht, deswegen wird auch der Standard immer weiter runtergesenkt und du kannst sie dann auch nicht gebrauchen. Weil sie irgendwo in der Sackgasse landen. Und wenn du es auch ausrechnest, es gibt viele Statistiken, wenn du es auch ausrechnest, verdienst du, wenn du eine handwerkliche Lehre machst und dann noch weit in Deutschland machst, dann einen Meisterbrief. In der Schweiz kannst du auch einen Techniker anhängen. Irgendwann kannst du auch noch einen Ingenieur machen, wenn du das möchtest, Fachhochschulstudium. Dann hast du am Ende deiner beruflichen Laufbahn, wenn du in die Rente gehst, hast du teilweise mehr oder mindestens gleich viel verdient. wie ein mittelmässiger Akademiker. Aber du hast halt mit 16 oder 18 schon angefangen, Geld zu verdienen. Das war einer der Punkte, um deiner Jungs in die Ausbildung zu gehen. Ja. Du hast nicht diese exponentielle Kurve am Schluss, sondern mit 60 extrem viel Kohle, wo du sie nicht mehr gebrauchen kannst. Nicht, dass du mit 60 tot irgendwo im Bett liegst. Du brauchst doch das Geld. Wenn du Familie und Kinder hast in jüngeren Jahren, dann brauchst du das Geld. Oder wenn du noch jung bist und es wirklich aus... Ich verstehe, was du meinst. Ja. Also kann ich immer für später leben. Das ist doch dumm. Du brauchst doch Geld zwischen 20 und 30. Das macht doch am meisten Spass, die Kohle rauszuhauen. Und dann hab ich gesagt, kommst du irgendwann nach 30, brauchst du Geld für die Familie 35, Haus und was auch immer. So klassisch. Das ist doch dumm. Ja, eigentlich un -praktisch. Und kontraproduktiv, wenn du mit 30 erst anfängst Geld zu verdienen und du dich mit zwischen 20 und 30, wo du voller Lebensenergie steckst, nicht die Welt erkunden kannst und dich da ein bisschen ausleben. Meine Meinung. Ja, also, ja, völlig. Aber du hast gut von den Leuten, den jungen Menschen, die eben zwischen dem Scheideweg stehen, der akademische Laufbahn rein,
Florian Gypser: einschlagen, über handwerkliche Berufsausbildung einschlagen, muss man den Leuten einfach diesen Menschen klar machen, hey, denk daran, nicht nur schön mit dem Diplom wedern dann auf den sozialen Medien, sondern du hast auch gewaltige Nachteile, wenn du dich für den akademischen Weg entscheidest. Ja, ein Grund, also gegen richtig hart eine handwerkliche Ausbildung, höre ich auch oft, selbst meine Tochter hat es gesagt, dass wenn sie es durchgezogen hätte, das eh nur ein Schritt auf ihrem gesamten Ausbildungsweg gewesen wäre. Also was ich schon nachvollziehen kann, ich weiß nicht genau wie viel, ich glaube sie hat um die 850 oder 860 Euro Boto verdient im ersten Ausbildungsjahr. Das heißt, um die 600, ein paar zerquetschte, sind übrig geblieben. Das ist natürlich, naja, also... Klar, im Vergleich zum Studium, da kostet es eher einen Haufen Geld. Aber wenn ich jetzt gucke in der Ausbildung bei der Bank, die fangen bei 1000 und mehr zum Teil im ersten Jahr schon an. Das ist auch so ein Punkt bei jungen Leuten. Das war wirklich so. Meine Jungs haben auch überlegt. Handwerk auf keinen Fall habe ich gefragt, wieso. Einer von den beiden sagte, na ja, grundsätzlich hätte ich da jetzt nichts gegen, aber ich verdiene in der Ausbildung nichts. Da gehe ich doch lieber, hat er jetzt zum Glück nicht gemacht, aber da gehe ich doch lieber hier zur Telekom oder zur Bank und so, da habe ich 1000 Euro im Monat. Also da rechnen die Kids halt auch schon, was lohnt sich auch für mich in dem Alter. Deshalb, ich kann das absolut nachvollziehen, bin grundsätzlich bei dir. Also es war auch gut, dass es Studienplätze gibt und das studiert wird und Leute auch solange sich professionalisieren. Absolut. Aber für mich persönlich wäre es auch nichts. Also ich persönlich habe, bin ich meinem Vater auch sehr dankbar, auf einer privaten Hochschule studiert. Das Studium ging zwei Jahre, war absolut hardcore. Da war nichts mit Party und Freizeit. Dafür war ich nach zwei Jahren fertig, wie ich es später in meinen Lehraufträgen an öffentlichen Hochschulen erlebt habe. Normalerweise an einer öffentlichen Hochschule vier bis sechs Jahre studierst. Genau aus dem Grund, ich war irgendwie getrieben und dachte mir, ich möchte nicht mit 28 oder 30 erst fertig sein. Also das war für mich... Deshalb kann ich es gut nachvollziehen, möchte aber jetzt nicht verurteilen, zu studieren. Absolut nicht. Aber es gibt halt noch eine andere Welt. Also dieser...
Florian Gypser: dieser Ruck in die Richtung, alle sollten irgendwie studieren, habe ich ehrlich gesagt auch schon vor, wie lang ist das her? 25 Jahren oder noch länger nach meinem Abitur festgestellt, mich gefragt, wo soll das enden, wenn bei uns alle irgendwie nur noch studieren wollen? Und wie du schon sagtest, die gefühlte Absenkung der Ansprüche, sowohl was Abitur betrifft, als auch die Voraussetzung für ein Studium. Ich kann jetzt nur für Deutschland sprechen, haben natürlich auch dafür gesorgt, dass es überflutete Hochschulen gibt. Und das bringt mich zu einem Punkt, wo ich mir denke, was, also ich habe da jetzt keine Einblicke, deshalb die Frage, was macht denn das Handwerk an, sag ich mal, PR und Marketing, in Anführungsstrichen, bis hin zu Corporate Influencing, könnte man ja fast schon sagen. Das ist ein Thema, mit dem ich in den letzten Wochen sehr viel zu tun hatte. Was gibt es denn da? Oder ist das alles jetzt gerade am Entstehen, dass man den Beruf wieder durch soziale Medien einfach ein bisschen attraktiver macht für junge Leute? Ja, es ist grundsätzlich immer noch viel zu wenig. Gut, man macht immer zu wenig. Ich habe es abgedroschen, immer noch in dieselbe Kehrung zu schlagen. Was man positiv feststellen muss, ist passiv best geworden. Ich habe aus Deutsch auch sensationell gute Werbevideos gesehen, betreffend des Handwerks, wo da irgendwo alles in sich zusammenfällt. Das ist sensationell gut, das Video. Am Schluss, das alles ist Handwerk oder irgendwie ohne Handwerk ist alles nicht gut. Die Welt ohne Handwerker, genau. Sensationell gut, absolut geniale Kampagne. Und dann auch betreffend des Mitarbeitemangens oder Ausbildungskräftemangens gibt es natürlich auch... sehr gute Kampagnen mittlerweile, die Handwerksbetriebe auf die Mitarbeitssuche gehen. Mit Video, speziellen extra Webseiten für die Jobs. Da ist man schon auf den Zug aufgesprungen. Der Zug rollt einfach noch ein bisschen langsam, aber der Zug rollt. Ich glaube, da sind wir auf gutem Wege, dass da was in Bewegung kommt.
Florian Gypser: Es rollt, es gibt auch immer mehr solche Unternehmen wie ich und mein Bruder, Berater für Handwerker, von Handwerken gibt es immer mehr. Ich denke, das ist ein Zeichen für Optimismus. Nicht immer darauf herumhaken, warum man alles schlecht macht. Das bringt ja nichts, dann bist du Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Grundsätzlich, wie gesagt, die Anstrengungen könnte man oder muss man sicherlich nochmals überdenken, könnte man noch ein, zwei Zähne. zulegen, um da in der Bildsprache zu bleiben. Aber der Zug rollt und das freut mich, dass der Zug auch rollt. Also bei der Geschwindigkeit glaube ich, wobei ich grundsätzlich lieber und immer Teil der Lösung bin als das Problem. Das ist ja auch schon mein jetziger Beruf bzw. mein jetziges Angebot, mein Business ist ja Lösungen schaffen. Aber ich glaube, wie wir Menschen nun mal sind, wir lernen am schnellsten, verändern uns am schnellsten, wenn die Schmerzen und der Druck zunehmen. Und gerade jetzt bei uns in Deutschland, ich weiß gar nicht, wie sehr das bei euch in der Schweiz auch schon durchschlägt, die wirtschaftliche Situation, ist ja jetzt nicht so, dass alle jauchzen und schreien, es ist super toll und die Aussichten sind genial. Deshalb denke ich mal, da wird sich schon mehr tun und tun müssen, weil ja, großes Thema war es... Was ansteht in nächsten Jahren ist ja auch der Weggang der Babyboomer -Generation, unheimlich viele. Ich krieg die Zahlen nicht ganz zusammen. Ich meine, ich hatte was gelesen von 15 Millionen Arbeitskräften bis 2030 oder 2035 und noch nicht mal mehr die Hälfte, die dann ersetzt wird im Arbeitsmarkt. Da wird natürlich der Kampf dann noch stärker oder die Konkurrenz für Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen und natürlich auch Nachwuchs in der Ausbildung. Das demografische Problem ist seit Jahren bekannt, das versucht man zu lösen, wird natürlich auch mit der AI -Mechanisierung, Grundsatzdigitalisierung, all das, wird sich da natürlich auch ein bisschen Entspannung reinbringen lassen, so ehrlich muss man sein, aber es wird sich nicht von selbst entspannen, das definitiv nicht. Muss man eine Lösung zu finden, hat bis jetzt noch keiner gefunden, das heisst aber im Umkehrschluss ja.
Florian Gypser: Wenn es keine gesellschaftspolitische Einheitslösung gibt, dann bleibt dir das Betrieb üblich. Das Bezirk bleibt dir nun üblich, jetzt hat man ein bisschen den Egoismus daraus hängen zu lassen und für dich selbst zu sorgen, dass du genügend Nachwuchs hast. Weil es bringt dir nichts, auf die Lösung der Politik zu warten. Weil das ist meine persönliche Meinung. Politik bringt keine Lösung, Politik bringt eigentlich nur Probleme. Also respektive Politik bringt Lösungen für Probleme, die sie vorher selbst geschaffen hat. Von daher auf die Politik zu verlassen, dass es da eine gesellschaftspolitische Universallösung gibt, das ist dumm, das ist kurzsichtig und das wird dich in den Abgrund führen. Und deswegen schau zu dir selbst, schau, dass du genug Nachwuchs hast, schau, dass du dein Unternehmen attraktiv positionierst, sichtbar machst, die Wahrnehmung deines Unternehmens verbesserst, Gas gibst und dir die Nachwuchskräfte holst, die du dir auch zustehen willst. Da gibt es keine Universal Lösung, die wird auch nicht kommen. Da muss man sich damit abfinden. Und im Prinzip gilt das Gleiche auch für Kundengewinnung. Also da aktiver zu werden ist gleich in Rünen. Absolut. Auch die wirtschaftliche Aussicht bei uns ist ein bisschen besser, so wie ich gehört habe. Auch von meinen Kunden in Deutschland ist das ziemlich weit abgeschlagen. Deutschland hat nach der Corona -Krise schon schwach angefangen und dann noch ein bisschen stärker nachgelassen. Da hat man sich selbst, ich will jetzt nicht zu politisch werden, aber es ist natürlich klar, hat man sich selbst in die Nässer gesetzt und mit dem Blindflug Vollgas an die Wand. Bei uns ein bisschen besser, aber Notmacht Defender ist das glaube ich richtige Sache. Wenn du das Messer richtig am Hals hast, dann macht es auch schön Spass, dass du rennst. Dann rennst du halt. Schmerzen sind nicht immer angenehm, aber Schmerzen sind gut. Und ich glaube, da wird ein Ruck durch die Gesellschaft gehen, muss ein Ruck durch die Gesellschaft gehen. Und ich glaube auch nicht an den Untergang. Ich bin da kein Freund verschiedener Untergangsszenarien und Schwarzmalerei und apokalyptischer Weltuntergangsfeierlichkeiten. Das ist nicht meine Art und Weise, wie ich denke. Das ist nicht meine Art und Weise, wie ich durch die Welt gehe.
Florian Gypser: Das ist auch nicht meine Art und Weise oder auch nicht die Art und Weise, wie ich das meinen Kunden beibringe. Die wirtschaftliche Entwicklung ist schlecht, sie wird sicherlich auch nicht in den nächsten Monaten besser werden, die Lösung wird auch nicht die Politik sein. Also was machst du? Konzentriere dich auf deinen Teil, schau, dass du selbst besser wirst, schau, dass du das Beste herausholst. Konzentriere dich auf das, dass du ändern kannst und hör auf, über dasjenige zu jammen, dass einfach nur mal eine ... Gegebenheit ist. Das ist verschwendet Energie, das ist ein Blödsinn und das wird dich am Ende des Tages nicht weiterbringen. Wäre ein wunderschönes Schlusswort, wenn ich nicht noch ein Thema hätte, was ich gerne mit dir ansprechen würde und zwar wirklich eine Sache, die mich total interessiert, weil ich bisher, ehrlich gesagt, mir überlegen, na gut, jetzt Wolfkraft, das ist ja jetzt aber auch kein Handwerksbetrieb, das sind Kunden von uns, die stellen Werkzeuge her. Aber ansonsten hatte ich bisher mit handwerklich oder produzierenden Betrieben noch relativ wenig zu tun. Ich denke mir aber gerade in Bezug, also auf der einen Seite natürlich Mitarbeiter finden, Azubis, Azubiden finden ist die eine Sache, aber gerade auch im vertrieblichen, also Sichtbarkeit, um mehr Kunden zu gewinnen, da könnten herstellende Betriebe ja super über Videokommunikation in die Sichtbarkeit kommen, weil wenn du was produzierst, also mit Maschinenbau habe ich jetzt einige Kontakte, da finde ich es ja auch besonders spannend. Wenn du wirklich Dinge hast, die du bildlich zeigen kannst, um sie zu erklären, da ist ja Videokommunikation hervorragend für geeignet. Wie würdest du einschätzen, ist da so die Bereitschaft und die Offenheit für solche Themen bei Unternehmen aus diesen Sparten? Immer höher, die offenen, also immer besser. Auch das nimmt zu, weil, wie du gesagt hast, der Spätz drückt, es wird unangenehm, du musst neue Wege gehen, einfach zu Hause oder im Büro warten, mit Welly auch zu Hause im Homeoffice warten und dass die E -Mails reinflottern mit Bestellungen.
Florian Gypser: Das Telefon von selbst klingelt, oder wie du gesagt hast, der Fax von selbst reinkommt. Das wird nicht mehr so sein und deswegen Video -Kommunikation, super Mittel, absolut, weil du kannst jetzt zeigen, was du machst. Deswegen Handwerk. Ich verkaufe meine Dienstleistung, bei mir ist es viel anstrengender. Wenn ich noch in meinem alt eingesessenen Handwerksberuf tätig wäre, würde ich das heute ausschliesslich mit Video -Kommunikation, mit Social Media Posts und so und so machen. Also Videokommunikation ist sicherlich etwas vom besten. Dass du das Handwerk tun kannst, um Leute, also Mitarbeit zu finden, um deine Produkte zu präsentieren, deine Endergebnisse zu präsentieren, Kunden zu finden und und und. Das geht ja für alles Mögliche. Einfach um sichtbar zu werden, die Wahrnehmung deines Unternehmens, also die Kundenwahrnehmung zu schärfen, dich besser in die Sichtbarkeit zu bringen und und und. Ja und vor allen Dingen auch eine Sache, die da auch gerne vergessen wird, aber einfach aus Unwissenheit. Denn den meisten ist schon klar, wenn ich jetzt als Unternehmen präsent bin bei Social Media, die Generation Z ist die Erste, wobei meine Generation, ich bin jetzt Generation X, wie man so schön sagt, wir sind ja, wie nennt man das, Digital Immigrants, gerade so reingerutscht oder noch mit halbwegs aufgewachsen mit digitalen Themen. Das heißt, die Entscheider, die jetzt kommen und auch langsam in Entscheidungspositionen sind. sind ja welche, die sehr stark mit den Themen was anfangen können. Die meisten aber immer noch hauptsächlich mit Social Media, Sichtbarkeit, um Kunden, mittlerweile halt auch Bewerber zu finden. Aber was total spannend ist, wenn du ja schon Kunden hast, ich weiß noch, ich habe diverse Vertriebsschulungen miterlebt, früher gefilmt, weil wir mit einer Trainingsfirma gearbeitet haben und dann auch selber auf Seminaren. Und ein Thema war immer wieder, deine Gold Nuggets sind deine Bestandskunden. Viele konzentrieren sich auf Neukunden, aber wenn du eine Kundenliste hast, warum da nicht was machen? Und da ist Videokommunikation auch mega spannend, weil du kannst Kunden ganz toll mit ganz vielen Ideen reaktivieren. Oder auch im After Sales. Also wir haben ein, zwei Kunden, die das mittlerweile auch machen. Einfach durch ein Mehr an Service. Das Beispiel jetzt, du verkaufst jemandem irgendeine Maschine, der Kunde hat gekauft.
Florian Gypser: Und ein Beispiel, was ich immer ganz gerne heranziehe, ist dann nach dem Kauf zu sagen, hier Herr Müller, in acht Wochen sind wir damit fertig, aber lassen Sie uns mal in drei Wochen und danach noch mal einen kurzen Videocall machen, dann machen wir eine Live -Schalte in unsere Produktion und dann gucken wir uns per Video mal genauer an, wie weit es der Stand der Dinge bei Ihrer Maschine ist. Wo wird der Herr Müller jetzt simpel und vereinfacht gesagt beim nächsten Mal, wenn er irgendeine Maschine braucht? Schauen, guckt er sich die Konkurrenz noch an, vielleicht macht er das, aber wenn die Konkurrenz diese Art von Service als eines von vielen Beispielen als Mehrwert nicht bringt, dann ist die Loyalität natürlich erstmal bei dir als Anbieter gesetzt. Das ist nur eins von ganz vielen Beispielen, was du machen kannst in mehr an Kommunikation und Service, weil du den Kunden einfach mit mehr ran nimmst und die Kommunikation und Kundenbeziehung dadurch nochmal verbesserst. Absolut, absolut. Du musst auch vieles machen, immer mehr. Wenn du den Zug verpasst, dann hast du den Zug verpasst, Punkt. Wie gesagt, schau auf dich selbst, schau darauf, dass du dein Unternehmen vorwärtsbringst. Ich denke, mit viel mehr kommunikation, zielgerichteter Kommunikation bist du auf dem besseren Weg. Also wenn du einfach irgendwo im Dorf sitzt und hoffst, dass es irgendwann besser wird. Das bringt jetzt wirklich nichts. Ich bin kein Freund des blinden Aktionismus. Ruhe bewahren und zielgerichtet vorgehen als Unternehmen. Lernst du das? Musst du lernen? Du lernst das meistens eben wieder durch Schmerzen. Aber da machst du sicherlich nichts falsch, wenn du in die Richtung gehst. Ja, jetzt habe ich ein schönes Schlusswort. Adrian, ich danke dir vielmals für deinen Input. Ich finde es total spannend. Wie gesagt, weil ich selber ja auch beinahe eine handwerkliche Karriere eingeschlagen hätte, wobei das absolut nichts wertend ist, überhaupt nicht. Option 2 war übrigens was ganz anderes. Automechaniker mit einem nachgelagerten Maschinenbaustudium. Das war auch eine handwerkliche Rundausbildung. Dann mit akademischer Nachbildung. Genau, also fasziniert mich heute immer noch, obwohl ich ehrlich gesagt von Autos und Motoren absolut, naja nichts will ich nicht sagen, aber fast nichts verstehe. Der Entzug, also ich bin auch nicht der...
Florian Gypser: Ich bin Teenager gewesen, der einen Mofa hatte und es darüber gelernt hat. Mich fasziniert es. Eine meiner Lieblings -Freizeit -Tätigkeiten neben Gitarre spielen ist, bei YouTube mir Restaurationsvideos von Oldtimer anzugucken, insbesondere englische Oldtimer. Ich hab mit 16 mal ein Praktikum gemacht bei einer der Top -Rolls -Royce - und Bentley -Restaurationswerkstatt, wenn mein Vater sich damals einen alten Bentley gekauft hatte. Da wollte ich die Ausbildung machen, dann leider ... Ja, durch persönliche Gründe meine Mutter ist verstorben, in dem Jahr war das Thema für mich dann auch obsolet. Aber es fasziniert mich immer noch total. Und vor allen Dingen, was mich am meisten fasziniert, muss ich echt sagen, ich hab totalen Respekt vor handwerklichem Können, waren die, die haben in dieser Werkstatt in England, haben die einige Mitarbeiter, das war, ne, 93 war das, da haben Rose Voice und Bentley so ein bisschen verkleinert, die waren ja 90ern so ein bisschen am Schwanken. Und da waren einige Mitarbeiter, also Anfang 60, die gegangen sind, in Frührent, wie auch immer, die dann von dieser Firma angestellt waren. Und das waren wirklich ältere Herren Anfang, Mitte 60, die seit 40 Jahren so Dinge machen, weißt du, wie den Zierstreifen links am Auto, zwei Streifen perfekt parallel übereinander. Und ich hab da jedes Mal nur geguckt, wie der da stand mit dem Pinsel und als wären Roboter. Also Wahnsinn. Von daher gut ab vorm Handwerk. Ganz, ganz großes Kino. Absolut. Absolut, Mayconvict, great again. Da gibt es nicht viel mehr dazu zu sagen. Prima. Vielen Dank, Adrian, für deine Zeit, für deinen Input. Auch an alle Zuhörerinnen und Zuhörer danke, dass du heute dabei warst mit einem Thema, was vielleicht auf den ersten Blick erstmal nichts mit Videokommunikation zu tun hat, aber definitiv auch ein ganz wichtiges Thema ist, wo Videokommunikation sinnvoll ist. und wertvoll ist. Und wenn dir dieser Podcast gefallen hat, diese Folge, dann gib uns gerne eine 5 -Sterne -Bewertung bei Spotify oder Apple Podcast. Wenn du Fragen hast, Themenvorschläge, dann schreib mir eine E -Mail an podcast at corporate -studio .de. Ja, und ansonsten freue ich mich natürlich darauf, wenn du auch beim nächsten Mal wieder dabei bist bei der nächsten Folge. Vielen, vielen Dank und eine schöne Woche noch. Tschüss. Bye bye.
Florian Gypser: Das war Video Reloaded, dein Podcast über Videokommunikation 4 .0. Und denke immer daran, wenn nichts mit der Zeit geht, dann geht mit der Zeit.